Veranstaltungsdetails - Kunst und Camp/Anti-Camp

Veranstaltungsdetails - Kunst und Camp/Anti-Camp

Fakultät III - Sprach- und Kulturwissenschaften
Institut für Kunst und visuelle Kultur
Wintersemester 2014/2015
Kunst und Camp/Anti-Camp
Zeit: Do. 16:00 - 18:00 (wöchentlich)
Veranstaltungsnummer: 3.06.301
Studienbereiche: Fakultät III - Sprach- und Kulturwissenschaften > Altes Veranstaltungsverzeichnis, gültig bis Wintersemester 2016/2017 > Master of Education (Gymnasium) > Kunst > Mastermodule > kum710 Theorie und Geschichte von Kunst und Medien
Fakultät III - Sprach- und Kulturwissenschaften > Altes Veranstaltungsverzeichnis, gültig bis Wintersemester 2016/2017 > Master > Kunst- und Medienwissenschaft > Mastermodule > kum710 Theorie und Geschichte von Kunst und Medien
Heimat-Einrichtung: Institut für Kunst und visuelle Kultur
Typ der Veranstaltung: Seminar in der Kategorie Lehre
Art der Veranstaltung: S, 2 SWS
Beschreibung: „Camp“ ist ein schillernder Begriff aus dem Feld der Ästhetik, der sich nicht nur eindeutigen Definitionen zu entziehen scheint, sondern bis heute eine Reihe von Umdeutungen und Neuformulierungen erfahren hat. Bekannt wurde das ästhetische Phänomen durch die US-amerikanische Schriftstellerin und Kritikern Susan Sontag und ihren Essay „Notes on ‚Camp’“ (1964), in dem sie künstlerische Positionen vom Rokoko über Oscar Wilde, Jugendstil und Greta Garbo bis hin zu Andy Wahrhol und Travestie-Performances als „campy“ bezeichnet. Camp, nach Sontag u.a. „die Liebe zum Unnatürlichen: zum Trick und zur Übertreibung (...) eine Art Geheimkode, ein Erkennungszeichen kleiner urbaner Gruppen“, wurde in der Folge wesentlich durch queere Subkulturen geprägt, in postmodernen Diskursen erneut reaktiviert und jüngst als Anti-Camp und Neo-Camp adaptiert. Unter der Prämisse, dass im Kontext von camp die Unterscheidung zwischen High und Low Art kollabiert, interessieren uns im Seminar sowohl künstlerische Positionen der Pop Art als auch der historischen Avantgarde und der Gegenwart; dabei werden auch mögliche Rezeptionsweisen eine wichtige Rolle spielen. Das Verhältnis von camp und Kitsch wird ebenso auszuloten sein wie Fragen nach dem Populären und Alltagskulturellem, nach Kulturindustrie und Kapitalismus, nach Androgynie und Homosexualisierung. Neben der Analyse und historischen Verortung konkreter künstlerischer Positionen werden wir uns auch mit einschlägigen künstlerischen Praktiken der Aneignung, Übertreibung oder Resignifizierung (wie z.B. Zitat, Kopie, Montage, Pastiche, Parodie, Camouflage, Drag) kritisch auseinander-zusetzen. Wir werden daher gemeinsam theoretische Texte zu kunstwissenschaft-licher Repräsentationskritik, Semiotik, Geschlechterforschung und Queer Theory lesen und diskutieren.
Ort: A08 1-110
Lehrende: Prof. Dr. Barbara Paul
Zurück