Veranstaltungsdetails - Zuhaus in der Fremde - inszenierte Fotografie mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund (Schulprojekt) Teil 1

Veranstaltungsdetails - Zuhaus in der Fremde - inszenierte Fotografie mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund (Schulprojekt) Teil 1

Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften
Institut für Kunst und visuelle Kultur
Wintersemester 2013/2014
Zuhaus in der Fremde - inszenierte Fotografie mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund (Schulprojekt) Teil 1
Zeit: Fr. 08:00 - 12:00 (wöchentlich),
Termine am Fr. 18.10. 09:00 - 13:00
Veranstaltungsnummer: 3.06.162
Studienbereiche: Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Zwei-Fächer-Bachelor > Kunst und Medien > Aufbaumodule > kum261 Ästhetisches Projekt: Künstler. Wiss. Praxis
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Master of Education (Sonderpädagogik) > Kunst > Mastermodule > kum751 Ästhetisches Projekt: künstlerisch-wissenschaftliche Praxis
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Master of Education (Gymnasium) > Kunst > Mastermodule > kum751 Ästhetisches Projekt: künstlerisch-wissenschaftliche Praxis
DozentIn Thomas Robbers
Edda Akkermann
Heimat-Einrichtung: Institut für Kunst und visuelle Kultur
Typ der Veranstaltung: Übung in der Kategorie Lehre
Art der Veranstaltung: Ü, 4 SWS
Beschreibung: 25 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 16 Jahren aus verschiedenen Nationen (Polen, Lettland, Litauen, Bulgarien, Tschechien, Russland, Syrien, Iran und Irak u. a.) stellen mit den Medien der bildenden Kunst ihr Lebensgefühl in ihrem neuen Zuhause (Deutschland/Oldenburg) dar. Mittels Zeichnung, Collage oder Modellbau u. a. entwerfen die Kinder und Jugendlichen Szenen/Kartografien, die ihre Wirklichkeit widerspiegeln und ihren Gefühlen Ausdruck verleihen. Die Szenen/Kartografien bilden die Grundlage für die Gestaltung eines fiktionalen Raumes. Hierbei kann der Raum eine selbstgebaute Kulisse oder ein realer Ort (Wohnung, Bus/Zug, Natur u. a.) sein. Einbezogen werden Bürger der Stadt Oldenburg, die Requisiten oder ihren Wohn- oder Arbeitsraum zur Verfügung stellen. Es sollen inszenierte Fotografien entstehen, die mit ihrer Entwicklungsgeschichte in einer Kunstausstellung präsentiert werden. Die künstlerische Darstellung ihrer besonderen Lebenssituation soll den Kindern und Jugendlichen helfen, die gefühlsmäßige Bedeutung von „In die fremde Welt geworfen sein“ besser zu verstehen. Die sozial und kulturell sehr heterogen zusammen gesetzte Gruppe setzt sich in diesem kreativen Prozess mit ihrer Lebenssituation und gesellschaftlich relevanten Fragen intensiv auseinander. Innerhalb dieses Forschungsprozesses werden Kunstwerke produziert, die schwierige Themen aus der eigenen Biographie reflektieren. Der Blick auf die Welt von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen fordert alle TeilnehmerInnen auf, die eigene Sichtweise zu hinterfragen und zu relativieren. Die verschiedenen Deutungsmuster und deren Subjektivität sind die treibende Kraft, um im Dialog mit anderen Menschen Neues zu entdecken. Der künstlerische, oft auch irritierende Blick auf die Dinge eröffnet die Möglichkeit, verschiedene Perspektiven nachvollziehen zu können und sich selbst und die Welt zu begreifen. In den Gruppen können die Kinder ihre individuellen Stärken einbringen; nicht das Sprachvermögen und die Rechtschreibung sind gefragt, sondern Forschergeist und kreative Ideen. Das Zeichnen, Malen, Drucken und Kleben, Sammeln und Strukturieren sind die Medien, um die biographischen Fragmente sichtbar zu machen. Das Darzustellende manifestiert sich in künstlerischen Werken. Methoden wie „Mind-mapping in Bildern“ und die „Kognitive Karte“ sollen über Sprachbarrieren hinweghelfen. Hier können die Kinder aus Migranten- und Flüchtlingsfamilien eine gleichwertige Teilhabe an Forschung und Wissensvermittlung erleben. Die Beschäftigung mit den individuellen Erfahrungen und die Entfaltung eigener kultureller Ausdruckformen tragen bei den Kindern und Jugendlichen zu ihrer Identitätsbildung bei. Ziel ist es, mit den Mitteln der bildenden Kunst die sozialen und kreativen Kompetenzen der Kinder zu fördern: Die Kinder und Jugendlichen lernen, sich in andere hinein zu versetzen, die Besonderheit des Anderen anzuerkennen, toleranter mit Menschen anderer Herkunft umzugehen und Streit produktiv zu bewältigen. Aufgabe der mitwirkenden Studierenden: Die Studierenden arbeiten in Kleingruppen; die Kinder und Jugendlichen ordnen sich zu und sind Ideengeber mit ihren jeweils individuellen Wünschen an das Projekt. Wo es möglich und gewünscht ist, laden die Kinder und Jugendlichen die Studierenden in ihre Familien ein, um eine gegenseitige Transparenz zu gewährleisten. Parallel dazu entwickeln die Studierenden unterschiedliche – dem Alter der Kinder und Jugendlichen entsprechend- methodische Konzepte wie z. B. „Mind-mapping in Bildern“ und die „Kognitive Karte“. Dies soll über Sprachbarrieren hinweghelfen und eine Entwicklung einleiten, die die biografischen Fragmente der Kinder und Jugendlichen hervorruft, die ihnen am Herzen liegen oder auf der Seele brennen. Eine Einführungsphase in die „Inszenierte Fotografie“ anhand von Beispielen bekannter Künstler (Jeff Wall, Cindy Sherman, Gregory Crewdson u .a.) folgt für alle Beteiligten des Projektes. Die Kunstbetrachtung soll verschiedene Aspekte beleuchten. Neben den technischen (Kulisse, Licht, Figuren, Requisiten) vor allem die der Intentionen: Welche Geschichte wird erzählt? Welche Gefühle werden angesprochen? Die Veranstaltung ist als zweisemestriges »Ästhetisches Projekt« konzipiert.
Ort: A08 1-102
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