Der Kanon der Allgemeinbildung hat sich immer wieder verändert. Seien es die Humaniora, bestimmte Werte und Normen oder das Umgangswissen über gesellschaftliche Verkehrsformen, all das soll in dieser Kategorie der Allgemeinbildung Platz finden. Je nach gesellschaftlichem Akteur, inklusive der Schüler selbst, wird man unterschiedliche Antworten bekommen, welcher Inhalt wie zu gewichten ist. In den Theorien zur Didaktik ist dagegen nicht nur der Inhalt, sondern der gesamte Begriff der Allgemeinbildung umstritten. Dazu gehört auch die Frage, wer Adressat dieser Bildung sein kann und soll, woraus sich im Weiteren die Fragen zum gegliederten Schulsystem und der Funktion von Schule in der Gesellschaft ergeben. Hier scheinen sich sogenannte konservative und sogenannte progressive oder kritische Positionen gegenüberzustehen. Die Diskussionen dazu sind schon älter und gerade im Philosophie-Unterricht kann es hilfreich sein, die Positionen einiger Philosophen dazu zu kennen und diese Positionen nicht als bloß willkürliche Standpunkte, sondern als Resultate eines konsequenten, wenn auch nicht widerspruchsfreien Denkens zu begreifen. Die Kategorie der Allgemeinbildung verändert auch die Inhalte, die in sie eingehen oder eingehen sollen, weshalb eine Reflexion über diese Kategorie hilfreich sein kann, diese Inhalte didaktisch aufzubereiten.

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