Im Seminar wird eine sehr spezifische Form der Kulturen des Politischen behandelt werden, von der vielleicht zunächst gar nicht erwartet wird, dass sie politisch sein könnte: der Transhumanismus. Ziel des Transhumanismus ist es, den modernen, humanistischen Menschen, wie wir ihn kennen, zurückzulassen und einen Menschen zu schaffen, der nicht nur stärker und gesünder ist und weit höhere kognitive Fähigkeiten besitzt, sondern nahezu unsterblich ist. Dies klingt in der Tat mehr wie Science Fiction als nach einer gesellschaftlich-politischen Forderung. Warum also wird der Transhumanismus als soziale Bewegung begriffen? Welche transformative Rolle könnte er tatsächlich haben auf unsere spätmoderne Gesellschaft? Wird der Mensch tatsächlich zum Cyborg? Um diesen Fragen nachzugehen, soll zunächst ein theoretischer Zugang zu sozialen Bewegungen erarbeitet werden, um sich mit diesem theoretischen Rüstzeug in einem zweiten Teil konkret dem Phänomen des Transhumanismus zuzuwenden.
Die Seminarliteratur ist ausschließlich englisch, da der Diskurs um den Transhumanismus primär im englischsprachigen Raum geführt wird.