Veranstaltungsdetails - Primitivismus oder: die Entdeckung außereuropäischer Kulturen

Veranstaltungsdetails - Primitivismus oder: die Entdeckung außereuropäischer Kulturen

Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften
Institut für Kunst und visuelle Kultur
Sommersemester 2013
Primitivismus oder: die Entdeckung außereuropäischer Kulturen
Zeit: Do. 14:00 - 16:00 (wöchentlich)
Veranstaltungsnummer: 3.06.134
Studienbereiche: Interdisziplinäre Lehreinrichtungen / Professionalisierungsbereich > Center für lebenslanges Lernen > Studium generale / Gasthörstudium
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Zwei-Fächer-Bachelor > Kunst und Medien > Aufbaumodule > kum230 Kunst- und Mediengeschichte II
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Master of Education (Sonderpädagogik) > Kunst > Mastermodule > kum230 Kunst- und Mediengeschichte II
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Zwei-Fächer-Bachelor > Gender Studies > Aufbaumodule > gen230 Geschlecht und kulturelle Repräsentation
DozentIn Dr. Kea Wienand
Heimat-Einrichtung: Institut für Kunst und visuelle Kultur
Typ der Veranstaltung: Seminar in der Kategorie Lehre
Art der Veranstaltung: S, 2 SWS
Beschreibung: Anfang des 20. Jahrhunderts setzten sich viele europäische Künstler_innen mit kulturellen Artefakten und Praktiken außereuropäischer Kulturen auseinander. Dieses neuerliche künstlerische Interesse war nicht zufällig, sondern fand im Kontext des europäischen Kolonialismus statt. Von der Kunstgeschichte ist die Referenz auf afrikanische, ozeanische und andere als ‚primitiv‘ geltende Kulturen immer wieder als ‚Entdeckung‘ beschrieben worden. In den 1980er Jahren etablierte sich für das dabei entstandene Bildvokabular der Begriff des Primitivismus. Schon an diesem Begriff lässt sich aufzeigen, dass die Kunstgeschichte dabei eine hierarchische Verortung und Abwertung der Bezugsquellen vornimmt. An den von der Kunstgeschichte somit (re-)produzierten Annahmen ist in den letzten zwanzig bis dreißig Jahren eine vehemente Kritik formuliert worden. Vor allem afrikanische und in der Diaspora lebende Künstler_innen thematisieren und kritisieren mit ihren Arbeiten die Wahrnehmung und Präsentation von Objekten und Kunst außereuropäischer Kulturen im westlichen Kunstsystem. Im Seminar werden wir uns kritisch mit dem ‚Primitivismus’ in der bildenden Kunst, d.h. mit seinen künstlerischen Umsetzungen, seiner Ausstellungsgeschichte, aber auch der Kritik an diesem auseinandersetzen. Dafür werden im Seminar Arbeiten von Künstler_innen der sog. ‚Klassischen Moderne‘ bis in die Gegenwart (z.B. von Paul Gauguin, Pablo Picasso, Hannah Höch bis zu Jimmie Durham, Lisl Ponger, Georges Adéagbo u.a.) ebenso wie Ausstellungen und verschiedene kunsthistorische Rezeptionen und Kritiken analysiert und diskutiert. Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist die Bereitschaft zur Lektüre und Diskussion von Texten (das gilt auch für Gasthörer_innen). Literatur zum Thema: - Flam, Jack und Miriam Deutch (Hg.): Primitivism and Twentieth-Century Art. A documentary History. Berkley, Los Angeles, London 2003. - Prussat, Margrit und Wolfgang Till: „Neger im Louvre“ Texte zu Kunstethnographie und moderner Kunst. Dresden 2001. [darin insbesondere die Texte von Sally Price und James Clifford].
Ort: A08 0-001
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