Seminar: 4.03.213 Philosophie und Literatur. Beziehungsgeschichten - Details

Seminar: 4.03.213 Philosophie und Literatur. Beziehungsgeschichten - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.213 Philosophie und Literatur. Beziehungsgeschichten
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.213
Semester SoSe2015
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 8
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Vorbesprechung Montag, 18.05.2015 18:00 - 19:00
Erster Termin Montag, 18.05.2015 18:00 - 19:00, Ort: (Karl-Jaspers-Haus, Unter den Eichen 22)
Art/Form Blockseminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

(Karl-Jaspers-Haus, Unter den Eichen 22)
Montag, 18.05.2015 18:00 - 19:00
(Karl Jaspers Haus - Unter den Eichen 22)
Mittwoch, 22.07.2015 - Freitag, 24.07.2015 10:00 - 18:00

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Der Sage nach waren in mythischer Urzeit Philosophie und Literatur unzertrennlich. Doch seit ihr Selbstbewusstsein in der griechischen Antike erwachte, geriet die Beziehung der beiden textproduzierenden Disziplinen in eine Dauerkrise. Da keine Seite die ihr zugemutete Diener-Rolle akzeptierte, entstanden Konkurrenz und offene Feindschaft, bestenfalls einigte man sich auf gegenseitige Ignoranz. Selbst wer einräumte, dass Philosophie und Dichtung sich ergänzen könnten wie Begriff und Anschauung, verwies resigniert auf den unüberbrückbaren Graben zwischen Wahrheit und Fiktion.
Allerdings zeigen sich in den letzten Jahrhunderten Anzeichen einer neuen Zuneigung. Philoso-phen lesen und zitieren öffentlich Schriftsteller; diese halten es nicht mehr für rufschädigend, sich explizit auf Philosophen zu berufen. Bahnt sich ein gleichberechtigtes Verhältnis an? Oder handelt es sich eher um Selbsttäuschungen und Projektionen, also um eine Fortsetzung des alten Streits mit neuen Mittel?
Im Blockseminar soll anhand konkreter Textstellen untersucht und verglichen werden, wie Philosophen belletristische Werke interpretieren und auf welche Weise sich Schriftsteller auf Philosophen berufen. Alle Beispiele stammen aus dem 20. und 21. Jahrhundert:

  • Martin Heidegger liest Lew N. Tolstoi
  • Karl Jaspers liest Fjodor M. Dostojewski
  • Hans-Georg Gadamer liest Hilde Domin
  • Hannah Arendt liest Bertolt Brecht
  • Hans Blumenberg liest Arthur Schnitzler
  • Gottfried Benn liest Friedrich Nietzsche
  • Peter Handke liest Baruch Spinoza
  • Durs Grünbein liest René Descartes

Jedes Mal ist zu fragen: Warum gerade diese Paarbeziehung? Wie sachgerecht fällt die Interpretation aus? Was wird ausgelassen oder unterschlagen? Und welche Funktion hat das Zitat innerhalb des eigenen Textes? Methodisch wird das reflektierte Interpretieren von Interpretationen eingeübt. Inhaltlich geht es darum, Verständnis zu wecken für die Vielfalt, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von philosophischen und literarischen Formen der Weltaneignung. Zur Erhöhung der Anschaulichkeit werden unveröffentlichte Dokumente aus Nachlässen und Vorlässen einbezogen, die sich in der Oldenburger Universitätsbibliothek und im Deutschen Literaturarchiv Marbach befinden.

Das Blockseminar wendet sich an interessierte Studentinnen und Studenten der Philosophie und Literaturwissenschaft. Vorausgesetzt wird die selbständige Lektüre der vorgegebenen Texte und die Bereitschaft, zu einem der genannten Themen ein Referat auszuarbeiten.
Ort: Karl Jaspers-Haus, Unter den Eichen 22
Kontakt: Dr. Ulrich von Bülow (buelow@dla-marbach.de)

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