Seminar: 4.03.161 Ludwig Feuerbach: Wirkungsgeschichte bei Engels, Marx und Nietzsche - Details

Seminar: 4.03.161 Ludwig Feuerbach: Wirkungsgeschichte bei Engels, Marx und Nietzsche - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.161 Ludwig Feuerbach: Wirkungsgeschichte bei Engels, Marx und Nietzsche
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.161
Semester SoSe2016
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 12
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Montag, 04.04.2016 14:00 - 16:00, Ort: A01 0-010 b
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A01 0-010 b
Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (13x)

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Thematisch knüpft das Seminar an meine Lehrveranstaltung „Ludwig Feuerbach: Philosophie der Zukunft – Sinnlichkeit, Liebe, Religionskritik und Materialismus“ an, die im letzten Semester stattfand. Der Einstieg für diejenigen, die das Vorläuferseminar nicht besuchten, ist problemlos möglich, weil die anfänglichen Erörterungen zwei Feuerbach-Texte betreffen, um dergestalt die begrifflichen Grundlagen seiner Religionskritik als einer Humanität ohne göttliche Provenienz nachvollziehbar zu machen. Dass Feuerbachs säkularer Humanismus keine anti-religiöse Bilderstürmerei verkörpert, sondern dass er durch sein konstruktives Verhältnis zur monotheistischen Lehre zugleich den Zugang zum religiösen Kulturerbe stets offenhält, soll in den nachfolgenden Lektüren und Interpretationen durch seine Wirkungsgeschichte bei Karl Marx und Friedrich Engels herausgearbeitet werden. Zu fragen ist, welche Wandlung die Kritik der Religion bei Engels und Marx’ durchläuft und worin der Unterschied zu Feuerbach bei der Bestimmung der Grenzen der Philosophie besteht? Wie positionieren Engels und Marx‘ die Frische ihrer emanzipativen Auffassung von Philosophie, wenn sie ihr Hauptaugenmerk auf die Erkenntnis sozial-praktischer Probleme richten, die mit der Fokussierung der menschlichen „Kreatur“ und ihrer Vergegenständlichung in der Arbeitswelt verbunden ist? Ihren Höhepunkt erreicht die Schule der von G. E. Lessing und I. Kant mitinspirierten modernen Religionskritik bei Friedrich Nietzsche, der wohl die feinste, polemischste und radikalste Kritik am Christentum durch seinen auch virtuos-poetischen Sprachgebrauch formulierte. Ist die Metaphysik an ihrem Ende angekommen, wenn man, unbeschwert von Schuld, vor die letzten Dinge tritt? Welches Geschichtsbild vom Menschen entsteht durch die drei neuen Immanenz-Philosophien? Ist die Idee vom neuen Menschen des Evangeliums wirklich ad acta gelegt worden, oder war nicht der späte, schon von Krankheit gezeichnete Nietzsche, der selbststilisierte Erlöser des gekreuzigten Dornenkronenträgers und frohe und freigeistige Botschafter, der seine Welt wie ein Kunstwerk erschaffte?
Das Seminar ist leseintensiv, gibt viel Raum zur eigenen Reflexion, richtet sich an fortgeschrittene Studierende im Bachelor- und Masterbereich (besonders an künftige Lehrer im Werte- und Normenbereich) und lädt ebenso Gasthörer zur aktiven Teilnahme ein. Zur ersten Sitzung sollten beide Feuerbach-Texte und Engels‘ Essay gelesen sein, die, wie auch alle anderen Schriften, in einem Hand- und Semesterapparat in der Universitätsbibliothek zur Verfügung stehen werden.
Primärtexte:
Feuerbach, Ludwig: Über Philosophie und Christentum in Beziehung auf den der Hegelschen Philosophie gemachten Vorwurf der Unchristlichkeit [1839], in: Ders.: Werke in sechs Bänden. Bd. 2: Kritiken und Abhandlungen I (1832-1839). Herausgegeben von Erich Thies. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1975, S. 261-330.
– Notwendigkeit einer Veränderung [1842/43], in: Ludwig Feuerbach. Kleine Schriften. Nachwort von Karl Löwith. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1966, S. 220-235.
Engels, Friedrich: Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie [1886], in: Karl Marx, Friedrich Engels. Werke [=MEW], Bd. 21, S. 259-307.
Marx, Karl: Einleitung. Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie [1843/44], in: MEW, Bd. 1, S. 378-391.
– Zur Judenfrage [1843], in: MEW, Bd. 1, S. 347-377.
– Thesen über Feuerbach [1845], in: MEW, Bd. 3, S. 5-7.
– [Gemeinsam mit Engels] Deutsche Ideologie [1845/46], in: Ebd., S. 9-530 (hier besonders die Abschnitte „Feuerbach“, S. 17-80 sowie S. 143, 154-159).
Nietzsche, Friedrich: Götzendämmerung [1889], in: Ders.: Kritische Studienausgabe. Herausgegeben von Giorgio Colli und Mazziono Montinari, Bd. 6. München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1988, S. 55-161.
– Der Antichrist. Fluch auf das Christentum [1888/89], in: Ebd., S. 165-253.
Forschungsliteratur:
Detering, Heinrich: Der Antichrist und der Gekreuzigte. Friedrich Nietzsches letzte Texte. Göttingen: Wallstein Verlag 2010.
Negel, Joachim: Feuerbach weiterdenken. Studien zum religionskritischen Projektionsargument. Münster: LIT-Verlag 2014.
Hosfeld, Rolf: Karl Marx. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag 2011.
Zehnpfennig, Barbara: Einleitung, in: Marx, Karl: Ökonomisch-philosophische Manuskripte [1844]. Mit einer Einleitung, Anmerkungen, Bibliographie und Register herausgegeben von Barbara Zehnpfennig. Hamburg: Felix Meiner Verlag 2005, S. VII-LXXXIX.

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