Die koloniale Vergangenheit Deutschlands ist bis heute allgegenwärtig. So erinnern nach wie vor zahlreiche Straßennamen an die Zeit des Kolonialismus, Akteure des kolonialen Regimes werden durch Denkmäler geehrt und der Bundestag konnte sich erst 2015 dazu durchringen, den Mord an den Herero und Nama im Jahr 1904/1905 als das zu bezeichnen, was er war: ein Genozid. In zahlreichen Städten haben sich in den letzten Jahren Aktionsbündnisse gegründet, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, die jeweilige Stadt zu „dekolonisieren“. In den Feuilletons der großen Zeitungen tobt aktuell ein heftiger Streit um den Zusammenhang von Kolonialverbrechen und dem Holocaust. Ein Gegenwartsbezug dieses klassischen Themas des Geschichtsunterrichts scheint eindeutiger denn je. Was heißt dies für die Behandlung im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I und II? Welche Grundlagen liefert die geschichtswissenschaftliche Forschung der letzten Jahre für die unterrichtliche Thematisierung? In dem Seminar wird Dreierlei angestrebt: Auf der Basis geschichtsdidaktischer Überlegungen zum Thema (1) und der intensiven fachwissenschaftlichen Erarbeitung (2) wollen wir Bausteine für den Unterricht am Gymnasium entwickeln und kritisch diskutieren (3).
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