Seminar: 4.03.1108 (Un)Mittelbares Erkennen - Zwei mittelalterliche Modelle der Intentionalität - Details

Seminar: 4.03.1108 (Un)Mittelbares Erkennen - Zwei mittelalterliche Modelle der Intentionalität - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.1108 (Un)Mittelbares Erkennen - Zwei mittelalterliche Modelle der Intentionalität
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.1108
Semester WiSe21/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 23
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 21.10.2021 14:15 - 15:45, Ort: A13 0-028
Art/Form Seminar
Lehrsprache --

Räume und Zeiten

A13 0-028
Donnerstag: 14:15 - 15:45, wöchentlich (14x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Sie stehen vor dem Oldenburger Schloss und denken: „Das ist aber protzig.“ – Und offenkundig beziehen Sie sich damit irgendwie auf dieses Gebäude. Ganz allgemein gesagt: Wenn Sie sehen, sehen Sie immer etwas; wenn Sie denken, denken Sie immer etwas. Eine ganze Reihe (wenn nicht alle) unserer kognitiven Zustände zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen Inhalt haben, auf den sie Bezug nehmen. Diese Fähigkeit der mentalen Bezugnahme auf Entitäten wird in der Philosophie ›Intentionalität‹ genannt.
Doch die scheinbar so simple Feststellung, dass sich Menschen und Tiere auf etwas richten können, birgt bei genauerem Hinsehen einige Probleme: Wie funktioniert es denn, sich auf etwas zu richten? Was soll ›sich auf etwas richten‹ eigentlich genau bedeuten? Vor allen psychologischen Forschungen darüber, welche genauen mentalen Prozesse bei einem intentionalen Akt ablaufen, lautet also die philosophische Frage: Wie ist es überhaupt möglich, sich kognitiv auf etwas zu beziehen?
Die Untersuchung dieses Intentionalitätsproblems gehört zu den Kernaufgaben der Philosophie des Geistes, mit allen Schnittstellen beispielsweise zur Erkenntnistheorie und Ontologie. Bereits in den mittelalterlichen philosophischen Debatten wird die Frage nach der Möglichkeit und Funktionsweise kognitiver Bezugnahme rege diskutiert. Im Zentrum steht dabei oft der Streitpunkt, ob der Geist besondere kognitive Entitäten wie mentale Repräsentationen als Vermittlungsinstanzen (sogenannte ›species‹) benötigt, um sich auf Objekte zu richten, oder ob er über einen unmittelbaren Zugriff auf die Welt verfügt.

Das Seminar bietet eine Einführung in dieses philosophische Problemfeld anhand von Textauszügen von Thomas von Aquin († 1274) und Petrus Johannis Olivi († 1296/98), die geradezu beispielhaft entgegengesetzte Positionen vertreten.
Nach einem einführenden Teil (Leben, Kontext und Werke, Grundfragen der Philosophie des Geistes, Grundbegriffe und Voraussetzungen der mittelalterlichen Debatte) soll Thomas‘ Konzeption der ›species‹-Theorie dargestellt und diskutiert werden. Anschließend beschäftigen wir uns mit Olivis Kritik und seinem eigenen Entwurf. Wir werden insbesondere fragen, inwieweit seine Einwände das thomasische Modell überhaupt treffen und wo sie fehlgehen.
Dabei sollen sowohl systematische Positionen der Philosophie des Geistes als auch philosophiehistorische Kenntnisse über Theorien des 13. Jahrhunderts einführend vermittelt werden.

Das Seminar richtet sich an Studienanfänger*innen der ersten Semester. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich; die Bereitschaft zu regelmäßiger Teilnahme und vorbereitender Textlektüre wird jedoch vorausgesetzt. Die zu lesende Literatur wird über Stud.IP und den Seminarapparat der Bibliothek bereitgestellt.

Mögliche Prüfungsleistungen:
phi110/111: Kurzer oder langer Essay, Paraphrasensammlung mit Beispielanalyse, Referat mit schriftlicher Ausarbeitung.
pb022: Hausarbeit, mündliche Prüfung, Referat mit Ausarbeitung/Handout

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