Veranstaltungsdetails - Viva la Revolucion - Revolutionen im Spielfilm

Veranstaltungsdetails - Viva la Revolucion - Revolutionen im Spielfilm

4.02 Institut für Geschichte
Wintersemester 2005/2006
Viva la Revolucion - Revolutionen im Spielfilm
Zeit: Montag 20:00 bis 22:00 (zweiwöchentlich)
Veranstaltungsnummer: 4.02.037
Studienbereiche: Fakultät 4: Human- und Gesellschaftswissenschaften > 4.02 Institut für Geschichte
DozentIn Thomas Etzemueller
Heimat-Einrichtung: 4.02 Institut für Geschichte
Typ der Veranstaltung: Forschungsgruppe in der Kategorie Lehre
Art der Veranstaltung: <!-- keine VA-Angabe -->
ECTS-Punkte: 3
Beschreibung: Viva la Revolucion - Revolutionen im Spielfilm Filmabend am Institut für Geschichte im WS 05/06 „Das Manifest“ Das Programm des Filmabends versucht das gesamte Spektrum der „großen Revolutionen“ der Neuzeit abzudecken. Was eine „Revolution“ denn überhaupt ausmacht, ist schon immer Gegenstand kontroverser Diskussionen gewesen, soll hier jedoch in den Hintergrund treten zugunsten der Perspektive, wie etwas als „große Revolution“ inszeniert werden kann. Sicherlich ist diese Betonung des Inszenatorischen in erster Linie den Eigentümlichkeiten des ästhetischen Mediums Spielfilm geschuldet. Vor allem jedoch beschreiten die ausgewählten Beispiele sämtlich sehr unterschiedliche Darstellungswege, um eine Revolution als „groß“, eine „große Revolution“ als „klein“ oder das „Kleine“ in der „großen Revolution“ zu inszenieren. In der Überschau wird deutlich, dass das eine Wesen der Revolution in der Divergenz unterschiedlicher Präsentationsweisen kaum zu fassen ist. Diese Vielfalt des „Revolutionären“ gründet sich in der Verschiedenheit der historischen, gesellschaftlichen und ästhetischen Kontexte, denen die Filme entstammen. In dieser Hinsicht sieht sich das Programm einer möglichst breiten Varietät verpflichtet. Die Veranstaltung soll nahe legen, dass die Wahrheit über eine Revolution als ein komplexes Zusammenspiel sehr unterschiedlicher Wahrheitsebenen gesehen werden muss, will man allen betrachteten Filmen gerecht werden. So finden sich mikroskopische Betrachtungen einzelner Opferschicksale neben der pathetischen Epik großer Massenszenerien, psychologische Innenansichten von Motivationsstrukturen im Kontrast zur Zelebrierung abstrakter Propagandaparolen, seicht unterhaltende Momente gegenüber moralisierender Betroffenheitserzeugung - jeweils mit sehr verschiedenen filmischen Techniken verarbeitet. In dieser Hinsicht positioniert sich jeder Film zuallererst immer in oder auch gegen sein eigenes gesellschaftliches Umfeld und vermeidet es hierbei keineswegs auch Widersprüche der offiziellen Sicht einer Revolution zu inszenieren. Letztlich bleibt unentscheidbar, in welcher Weise das eigenartige Medium Film, das seit seiner Entstehung als Verursacher verschiedenster Übel gescholten sowie als Objekt zahlreicher Utopien gefeiert wurde, den „gesellschaftlich heißen“ Gegenstand Revolution angemessen bearbeiten sollte. Ohne sich dem ebenso kulturpessimistischen wie apodiktischen Urteil anzuschließen, das Politik und Unterhaltungsmedium eine stets nur unselige Bindung eingehen können, erscheint es uns besonders aussichtsreich, im Vergleich der diversen filmischen Zugangsweisen einen Blick für die Bedingungen zu gewinnen, denen der Spielfilm den Gegenstand Revolution unterwirft. So lässt sich eine gesteigerte Sensibilität gegenüber der Verflechtungen und historischen Wandlungen im Verhältnis von ästhetischem und politischem Diskurs erzielen. Die Fachschaft
Ort: Mo. 14-täglich 20:00-22:00 Ort: (A11 0-018)
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