Als ungeliebte „Stiefschwester“ der Religion (Christoph Auffarth) führt die Magie, von Aufklärern, Theologen und Soziologen meistens misstrauisch beäugt, ein irrlichterndes Dasein zwischen Esoterik, Jahrmarkt und Fantasy. Dabei verweist magische Praxis zunächst lediglich auf eine „anwendungsorientierte rituelle Pragmatik“ (ders.) und ist als solche in zahlreichen religiösen Weltbildern fest beheimatet. Das Seminar beleuchtet zunächst anhand der Klassiker das Spannungsverhältnis zwischen Magie und Religion (Durkheim) und die dazugehörigen Entwürfe von Religionsgeschichte (Tylor, Frazer). Im 20. Jahrhundert wird Magie zum positiven Schlüsselbegriff einer künstlerisch-kulturellen Strömung zwischen akademischer Intellektuellenreligion und einer kulturkritischen Suche nach den Ursprüngen. Deren Begriffe und Bilder sind heute eingegangen in populäre Kultur.
Einführende Lektüre: Bernd-Christian Otto: Magie: Rezeptions- und diskursgeschichtliche Analysen von der Antike bis zur Neuzeit. Berlin und New York: De Gruyter 2011, Rezension von Christoph Auffarth: „Magie: ein Schlüsselbegriff der Religionsgeschichte“, in: Zeitschrift für Religionswissenschaft 21,1 (2013), 114–124.
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