Das Seminar möchte den Blick auf eine buchstäbliche Randerscheinung richten, die jedoch bei der Rezeption von moderner und zeitgenössischer Kunst verstärkt ins Zentrum rückt: Die Betitelung von Kunst soll anhand ausgesuchter Werke aus den letzten zweihundert Jahren zur Diskussion stehen. Wo ist der Titel aufgezeichnet, wann wurde er von wem vergeben oder geändert und vor allem in welchem Verhältnis steht er zur Skulptur, zum Gemälde oder zur Installation? Paul Gauguins D’où venons nous, que sommes nous, où allons nous (auf Deutsch: Woher kommen wir, wer sind wir, wohin gehen wir), Pablo Picassos Ma jolie (Meine Hübsche), Kasimir Malewitschs Chernyi kvadrat (Schwarzes Qudrat), Marcel Duchmaps Fountain, Hannah Höchs Schnitt mit dem Küchermesser DADA durch die letzte Weimarer Bierbachkulturepoche Deutschlands, Barnett Newmans Vir heroicus sublimis, das Untitled in der Minimal Art, Sherrie Levines After Kasimir Malewitch oder Willem de Rooijs Intolerance sind nur einige Beispiel aus einem Spektrum, das nicht nur in historischer Hinsicht, sondern auch bei gleichzeitiger Betrachtung von Text und Bild brüchig ist. Da die Titel maßgeblich zur Vermarktung der Werke beitragen, sind überdies die Rahmungen durch Kunstmarkt, Ausstellungswesen und Museumspräsentation von Interesse.
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