Text und Bild finden in der Signatur auf spezifische Weise zusammen. In Europa führt die Geschichte der Signatur vom eigenhändig verzeichneten Künstlerlob auf mittelalterlichen Blättern bereits in der Frührenaissance zu elaborierten Schriftbildern, die zugleich Nachweis der Autorschaft und Beglaubigung der Urheberschaft sind. Bis hin zum heute verbreiteten absichtsvollen Verzicht auf die Aufmalung, Unterzeichnung, Meißelung und Prägung des Eigennamens reichen die Besonderheiten der Signatur, die das Seminar in historischer, theoretischer, formaler und funktionaler Breite zur Debatte stellt. Berühmte Beispiel – etwa auf Jan van Eycks „Arnolfini-Doppelbildnis“, Albrecht Dürers „Selbstbildnis im Pelzrock“, Michelangelos „Pietà“ oder Édouard Manets Verweise auf Francisco Goyas Signaturenspiele – werden genauso Thema sein wie neuere Verfahren, etwa der Zertifizierung von Kunstwerken auf einem separaten Blatt, um die Werkoberflächen frei von Text zu halten. Im Zentrum des Seminars stehen also ausgewählte Signaturen von Künstlerinnen oder Künstlern, die als Schrift auf, in oder an Werken auch Aussagen über den Wandel von Autorschaftskonzepten oder Kunstmarktinteressen zulassen.
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