Krankheit und Behinderung sind zentrale Motive der Literatur des 19. Jahrhunderts. Die literarische Auseinandersetzung mit Wahnsinn, Hysterie oder Behinderungen geht mit dem gesellschaftlichen Aufstieg und der Ausdifferenzierung der wissenschaftlichen Disziplin der Medizin einher. Im Seminar soll das literarische Erzählen von Krankheiten in der Auseinandersetzung mit dem medizinischen Wissensdiskurs untersucht werden. Dazu werden Texte von der Romantik (E.T.A. Hoffmann) und dem Vormärz (Georg Büchner) über den Realismus (Stifter, Fontane, Storm) bis hin zum Naturalismus (Hauptmann) gelesen. Dabei geht es zunächst um die literarische Inszenierung zeitgebundener Pathologien, etwa der Hysterie und Neurasthenie oder der ‚Entdeckung‘ des ‚Kretinismus‘. Darüber soll auch die Herausbildung spezifischer Erzählverfahren im Austausch mit dem medizinischen Diskurs (z.B. Fallgeschichte) verfolgt werden. Das genaue Seminarprogramm wird zu Beginn des Semesters gemeinsam vereinbart. Zur vorbereitenden Lektüre werden die folgenden Texte empfohlen: E.T.A. Hoffmann: Der Sandmann (Hrsg. von R. Drux, Stuttgart: Reclam 1986); Georg Büchner: Lenz (Studienausgabe, hrsg. v. A. Martin, Stuttgart Reclam 1984); Adalbert Stifter: Turmalin (in: ders.: Bunte Steine. Hrsg. v. H. Bachmaier, Stuttgart: Reclam 1994. S. 126-172) Theodor Fontane: Cécile (Stuttgart: Reclam 1985) Theodor Storm: Der Schimmelreiter. Stuttgart: Reclam 1988). Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung
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