Informationen für Gasthörende

Informationen für Gasthörende

Zu erwartende TeilnehmerInnenzahl:
25
Zeit:
Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 11.04.2024), Ort: A09 0-017
Ort:
A09 0-017
Do. 16:00 - 18:00 (12x)
Voraussetzungen:
Angaben zum Inhalt:
1978 veröffentlichte der in Jerusalem geborene Palästinenser, der Literaturwissenschaftler Edward Said, seine vieldiskutierte Schrift Orientalismus. Darin wirft er dem Westen und den Orientalisten vor, dass sie das Bild des Orients v.a. deshalb mit bestimmten Stereotypen und Generalisierungen konstruiert haben, um sich davon abzugrenzen und so den Kolonialismus zu legitimieren. Was Said insbesondere anhand der Literatur des Westens aus dem 18. und 19. Jh. beschrieben und erörtert hat, will das Seminar im musikalischen und künstlerischen Feld nachgehen. Mozarts Entführung aus dem Serail oder Verdis Aida verwenden Figuren, Klänge und Szenen, die sowohl auf ein Begehren als auch Ängste gegenüber dem sogenannten Orient verweisen. Mitte des 20. Jahrhunderts treffen „West“ und „Ost“ in Jazzprojekten aufeinander. Der (algerische) Rai zählte zu den beliebtesten Referenzpunkten der Repertoirekategorie Woldmusic. In der Malerei seit dem 16. Jahrhundert, später dann v.a. auch der Fotografie gibt es vielerlei Beispiele, wie „das Fremde“ den Vorstellungen „des Eigenen“ gegenübergestellt und angeeignet wird. In Musikvideos treffen Musik und Bild aufeinander und inszenieren auch heute noch „den Orient“ z.B. in bestimmten Geschlechterkonstellationen. Was früher jedoch meist einfach hingenommen wurde, gerät seit den Debatten um kulturelle Aneignung in ein neues Licht. Das Seminar erhält besondere Brisanz, weil die Gegenüberstellung von West und Ost bzw. Orient im Nah-Ost-Konflikt derzeit eine verhängnisvolle Wendung erhalten hat.
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