Seminar: 3.06.132 Das Ende der Kunst - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.06.132 Das Ende der Kunst
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.06.132
Semester SoSe2022
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 22
erwartete Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Institut für Kunst und visuelle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 21.04.2022 10:15 - 11:45, Ort: A08 0-001 (Seminarraum)
Art/Form 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Kommentar/Beschreibung

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert, seit J. J. Winckelmann (1717–1768) und G. W. F. Hegel (1770–1831), geistert eine vage, melancholische Ahnung durch das Nachdenken über Kunst: die Ahnung, dass die Kunst bereits verloren gegangen sein könnte, dass wir nur noch einen Rest, einen schwachen Abglanz der Kunst vor Augen haben. „Wir haben“, schreibt Winckelmann in seiner Geschichte der Kunst des Alterthums, „gleichsam nur einen Schattenriß von dem Vorwurfe unserer Wünsche übrig“. Hegel gibt diesem Gedanken seine bekannteste Formulierung: „nach der Seite ihrer höchsten Bestimmung“, so schreibt er, sei „die Kunst für uns ein Vergangenes“. Das Gerücht vom bereits erreichten oder kurz bevorstehenden „Ende der Kunst“ geistert in vielen unterschiedlichen Formen durch die europäische und US-amerikanische Kunstgeschichte. Nicht immer geht es, großspurig, um das „Ende der Kunst“ im Ganzen. Mitunter werden nur einzelne, zunehmend überholt erscheinende Kunstformen beerdigt (The End of Painting); mitunter wird ein „Verfall der Aura“ (Walter Benjamin) des Kunstwerks im Zeitalter der Massenmedien konstatiert; mitunter wird die Kunstgeschichte im engeren Sinne verloren gegeben, zugunsten einer weiter gefassten Kultur-, Bild- oder Medienwissenschaft; mitunter erscheint die Behauptung, die hohe Kunst gehe nun zu Ende, bloß als die „Ideologie der geschichtlich niedergehenden Gruppen, denen ihr Ende das aller Dinge dünkte“ (Theodor W. Adorno). Was auch immer aber beendet wird: in seinem Ende spiegelt sich das, was es seinen Trauerredner*innen wertvoll, ja vielleicht sogar unersetzbar gemacht hat. Die Analyse der „Enden der Kunst“ ermöglicht, indirekt, daher die Reflexion der vielen wechselnden Ideale und „höchsten Bestimmungen“ der Kunst seit dem 18. Jahrhundert. Es geht dabei immer zugleich um die Frage, wie ein „Ende der Kunst“ konkret anschaulich werden kann und welchen Neuanfang, welche anderen Formen von Kunst es vielleicht impliziert. Kurz gesagt: Das Seminar unternimmt den Versuch, die schillernde Gedankenfigur des „Endes der Kunst“ durch wechselnde sozialhistorische Kontexte hindurch zu verfolgen und kritisch zu reflektieren. Der Fokus liegt ausdrücklich nicht nur auf wichtigen kunsthistorischen, -kritischen und -theoretischen Texten, sondern auch auf exemplarischen Werkanalysen. Die Bereitschaft zum Lesen englischer und längerer Texte ist erforderlich. Das Seminar wird nach Möglichkeit vollständig in Präsenz stattfinden.

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