Veranstaltungsdetails - Diskurse der Fettleibigkeit

Veranstaltungsdetails - Diskurse der Fettleibigkeit

Institut für Sportwissenschaft
Wintersemester 2007/2008
Diskurse der Fettleibigkeit
Zeit: Montag 14:00 bis 16:00
Veranstaltungsnummer: 4.05.122
Studienbereiche: Fakultät 4: Human- und Gesellschaftswissenschaften > Lehreinheit Sportwissenschaft > Fach Sportwissenschaften > Zwei-Fächer-Bachelor > AM 2 Diagnose und Intervention
Fakultät 4: Human- und Gesellschaftswissenschaften > Lehreinheit Sportwissenschaft > Fach Sportwissenschaften > Zwei-Fächer-Bachelor > AM 2a Diagnose und Intervention
Fakultät 4: Human- und Gesellschaftswissenschaften > Lehreinheit Sportwissenschaft > Fach Sport > Master of Education (Wirtschaftspädagogik) > AM 2a Diagnose und Intervention
DozentIn Prof. Dr. Thomas Alkemeyer
Heimat-Einrichtung: Institut für Sportwissenschaft
Typ der Veranstaltung: Grundstudium in der Kategorie Lehre
Art der Veranstaltung: S
Beschreibung: Mit der gegenwärtigen Neudefinition der Rolle des Staates treten Politiken der Regulierung individuellen Verhaltens, wie Kampagnen gegen das Rauchen oder ‚Übergewicht’ in der Gesundheitspolitik, an die Stelle einer großen, gesamtgesellschaftlichen Agenda. Gesundheit, Lebensführung und körperliche Erscheinung werden in die Selbstverantwortung der Einzelnen überführt. Ähnlich wie bereits im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bilden medial konstruierte Krisenszenarien (‚Bewegungsfaulheit’ durch Einfluss der Massenmedien; ‚Verfettung’ der Gesellschaft durch falsche Ernährung; Orientierungsverluste durch Reizüberflutung etc.) die Kulisse für eine umfassende Mobilisierung der Subjekte. Vor dem Hintergrund biologisch-medizinischer Deutungen sozio-kultureller Krisenhaftigkeit werden Sport, Fitness oder gesunde Ernährung von unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteuren (staatliche Institutionen, Verbände, kommerzielle Anbieter etc.) als Allheilmittel dargestellt und legitimiert. „Die Heilkraft der Bewegung“ (DER SPIEGEL) verspricht, nicht nur Krebs, Diabetes, Depressionen und viele andere sogenannte Volkskrankheiten zu besiegen, sondern dämme auch die Jugendkriminalität ein oder sei gar der Intelligenz förderlich. Ziel des Seminars ist es, die mediale Konstruktion gesellschaftlicher Krisenszenarien und der diesen korrespondierenden Heilsversprechen am Beispiel aktueller Medien-Diskurse (Printmedien, Fernsehen) über die Zunahme der ‚Fettleibigkeit’ diskursanalytisch aufzuschlüsseln. Methoden der Diskursanalyse sollen mithin exemplarisch in der empirischen Auseinandersetzung mit einem spezifischen, für die Sport-, Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwissenschaften gleichermaßen interessanten Problem erlernt werden. Teilnahmevoraussetzung ist ein sozialwissenschaftliches Interesse an Fragen der Bio-Politik und an diskursanalytischen Verfahrensweisen sowie die Bereitschaft zu intensiver empirischer Arbeit. Prüfungsliteratur: Foucault. Michel: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt/M. 1974. Jäger, Siegfried: Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung. Duisburg 2004. Ergänzende Literatur: Link, Jürgen: Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird. Göttingen 1997.
Ort: Mo. wöchentlich 14:00-16:00 Ort: (S 2-206)
DozentInnen: Prof. Dr. Thomas Alkemeyer
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