Die globale Landwirtschaft im Getreide-, Gemüse- und Obstsektor ist weitgehend durch Industrialisierung, Intensivierung und eine hohe Produktivität geprägt. Wenige Pflanzensorten und daraus resultierende Monokulturen dominieren den Markt und bedrohen damit die Agrobiodiversität und Ernährungssouveränität. Diese Strukturen wirken sich negativ auf die Resilienz der landwirtschaftlichen Produktion aus und stehen einer nachhaltigen Landwirtschaft konträr gegenüber. Pflanzensorten werden anfälliger gegenüber Krankheiten und Schädlingen, Dürren und wechselnden klimatischen Bedingungen im Zeichen des Klimawandels. Chancen, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, werden in der ökologischen Landwirtschaft gesehen. Vor diesem Hintergrund wollen wir im Practical Project „Welche Sorte(n) Zukunft brauchen wir?“ den Blick auf die Züchtung, den Anbau und die Vermarktung von ökologischen Nutzpflanzen werfen.

Das Practical Project findet zum Teil gemeinsam mit den Studierenden aus dem 5. Semester im Bachelorstudiengang Biologie statt, betreut durch Prof. Dr. Dirk Albach. So soll sich natur-, wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Wissen gegenseitig ergänzen. Darüber hinaus ist eine Exkursion zum Ökowerk Emden Teil dieser Veranstaltung.

Ziel dieses Practical Projects ist es, Studierende dazu zu befähigen, sich wissenschaftlich, praxisnah und interdisziplinär mit einer bestimmten Fragestellung im Bereich Züchtung, Anbau und Vermarktung von Nutzpflanzen im Kontext des ökologischen Landbaus zu befassen. Dabei durchlaufen die Studierenden den gesamten Forschungsprozess im Rahmen eines „Mini-Forschungsprojekts“ und untersuchen eine bestimmte Nutzpflanze (Apfel, Weizen, etc.) anhand einer selbst erarbeiteten Fragestellung von praktischer Relevanz.