Seminar: 4.03.221 Pränataldiagnostik - Details

Seminar: 4.03.221 Pränataldiagnostik - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.221 Pränataldiagnostik
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.221
Semester SoSe2016
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 4
erwartete Teilnehmendenanzahl 15
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 20.05.2016 14:00 - 19:00, Ort: A05 0-056
Art/Form Blockseminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A05 0-056
Freitag, 20.05.2016, Freitag, 17.06.2016 14:00 - 19:00

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Im faschistischen Deutschland des Nationalsozialismus wurden behinderte Menschen als lebensunwert zwangssterilisiert oder sogar umgebracht. Das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (verabschiedet 14.7.1933) konnte auch phänotypisch gesunde Menschen von der Fortpflanzung ausschließen, wenn vererbbare Krankheiten in der Familie vorlagen.
Heute bemüht sich die deutsche Politik um mehr Inklusion und selbstverständlich dürfen auch behinderte Kinder ausgetragen werden, wenn die Eltern dies wollen. Wenn sie es nicht wollen, können Kinder mit schweren Behinderungen allerdings legal bis zum 9. Monat der Schwangerschaft abgetrieben werden – anders als gesunde Kinder, bei denen die Abtreibung nur bis zum 3. Monat straffrei bleibt.
Mit dem medizinischen Fortschritt in der Pränataldiagnostik (PND) fällt den werdenden Müttern/Eltern heute ein neues Maß an Verantwortung zu: Sie können in die Lage kommen, darüber entscheiden zu müssen, ob sie ein möglicherweise behindertes Kind bekommen wollen, oder nicht. Etabliert sich hierüber eine Form der 'liberalen Eugenik', bei der nicht der Staat, sondern die Eltern eine Selektionsfunktion übernehmen? Was bedeutet es, sich in einer Gesellschaft, in der individuelle Leistungsfähigkeit und Gesundheit als Garanten für Glück, Selbstverwirklichung und Erfolg gelten, für ein behindertes Kind zu entscheiden? Und was genau ist eine Behinderung überhaupt? Wir wollen in diesem Seminar das in der PND erzeugte Spannungsfeld zwischen weiblicher Autonomie und struktureller Behindertenfeindlichkeit erkunden.
Am Samstag den 18.6. besuchen wir einen Kongress zum Thema PND, den die bremer Beratungsstelle für Schwangerschaft und Pränataldiagnostik CARA veranstaltet. Die Teilnahme am Seminar ist daher auf 15 TeilnehmerInnen begrenzt.

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Begrenzungen".
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.