Beleidigung und die Verletzung der Privatsphäre sind Delikte, die in der jüngsten Vergangenheit wiederholt zu juristischen Verfahren gegen Schriftsteller geführt haben.
Zwei Beispiele hierfür sind die Prozesse gegen den belgischen Schriftsteller Herman Brusselmans wegen seines Romans Uitgeverij Guggenheimer (1999) und der Prozess gegen den deutschen Schriftsteller Maxim Biller nach der Veröffentlichung seines Romans Esra (2003). In beiden Fällen stand die Abwägung zweier Grundrechte zentral: der Schutz der Persönlichkeitsrechte gegenüber der Kunst- bzw. Meinungsfreiheit.
Der Schwerpunkt des Seminars wird, nach einer kurzen Einführung in den Forschungsbereich Literatur und Recht, auf der Lektüre beider Romane vor dem Hintergrund der Prozesse liegen. Daneben soll auch auf die Argumentationen der verschiedenen Parteien vor Gericht, auf die Urteilsbegründungen der Richter und auf die Reaktion der Presse auf die Prozesse eingegangen werden.