Seminar: 3.06.423 Von Affen und Menschen: Mediale Verhältnisse vom 17. bis zum 21. Jahrhundert - Details

Seminar: 3.06.423 Von Affen und Menschen: Mediale Verhältnisse vom 17. bis zum 21. Jahrhundert - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.06.423 Von Affen und Menschen: Mediale Verhältnisse vom 17. bis zum 21. Jahrhundert
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.06.423
Semester SoSe2019
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 4
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Kunst und visuelle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 04.04.2019 10:00 - 12:00, Ort: A08 0-001 (Seminarraum)
Art/Form S, 3 SWS mit Exkursion
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A08 0-001 (Seminarraum)
Mittwoch: 16:00 - 18:00, zweiwöchentlich (7x)
Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (13x)

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Seit der Antike wird in Philosophie, Theologie, Medizin und Naturwissenschaften darüber debattiert, was Affen und Menschen verbindet und was sie trennt. In der europäischen Kulturgeschichte ist die Bedeutung von Affen in mehrfacher Weise ambivalent. Einerseits fasziniert(e) ihre Menschenähn-lichkeit, andererseits blieben sie wilde Tiere und wurden zu unberechenbaren Bestien gemacht. Sie wurden als Doppelgänger des Menschen inszeniert, ihnen wurden v.a. negativ bewertete menschli-che Eigenschaften zugeschrieben, wie z.B. Nachahmungssucht – das sog. „Nachäffen“ – Unreinlich-keit, eine diebische Veranlagung oder obszöne Sinnlichkeit. Bis weit in die Frühe Neuzeit galten sie als Verkörperungen von Narrheit und Sünde. Später wurden sie zu Sinnbildern für eine naturnach-ahmende Kunst, sie waren ein beliebtes künstlerisches Motiv und zugleich zentrales Objekt natur-wissenschaftlicher Dokumentation. Die historische Suche nach einem ‚missing link’ zwischen Affe und Mensch war ein zentraler Aspekt in den rassistischen Theorien des 19. Jahrhunderts und ver-weist nicht zuletzt auf das enge historische Ineinandergreifen von Anthropologie, Zoologie, Kolonia-lismus und Gender. Insbesondere die Kategorie der sog. Menschenaffen – v.a. Schimpansen, Goril-las und Orang Utans – auf der einen Seite und die Fantasie des Affenmenschen, prominent verkör-pert in der Tarzan-Figur von Edgar Rice Burroughs (1912), auf der anderen verweisen eher auf einen hybriden Grenzraum zwischen beiden Wesen oder Gattungen als dass eine scharfe Trennlinie mög-lich ist.
Die Veranstaltung will der Frage nachgehen, wie das Verhältnis von Affen und Menschen durch die Jahrhunderte in verschiedenen medialen Formaten visueller Kultur repräsentiert worden ist und welche Bedeutung dem Medialen dabei jeweils auch zukommt. Im Spannungsfeld von science und fiction werden wir historischen und aktuellen Bildfindungen nachgehen, Verfilmungen von „Tarzan“, „King Kong“ und „Planet der Affen“ diskutieren sowie anhand der (Menschen-)Affen-Forscherinnen Dian Fossey, Jane Goodall und Birute Galdikas u.a. auch nach Zusammenhängen zwischen Wissen-schaft, Medienpräsenz und Gender fragen.
Die Veranstaltung besteht aus einer wöchentlich stattfindenden Seminarsitzung (2 SWS) und einem zweiwöchentlich stattfindenden Termin zur Materialsichtung (1 SWS).
Um zentrale Aspekte weiter zu vertiefen, haben Sie die Möglichkeit begleitend das Lektüreseminar „Kunst – Medien – Animal Studies“ (3.06.324, 1 SWS) zu besuchen.

Anmelderegeln

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