Fans und Fantum sind markante Phänomene moderner Mediengesellschaften. Nicht allein jugendliche Fans begeistern sich aktiv für ›ihre‹ Musik und ›ihre‹ Stars. Neben Musik gibt es vielerlei Fanobjekte (Sportler*innen, Schauspieler*innen etc.) um die herum Handlungsmuster und Rituale praktiziert werden, die von Außenstehenden oft als manipuliertes, infantiles, ergebenes oder passives Verhalten belächelt oder abgelehnt werden.

In Folge fortwährender Entwicklungen technologischer Kommunikationsmittel haben sich die Medien der Kommunikation zwischen Fans und Stars, Fans und Fans, Fans und Stars verändert. Was früher ein Korb voller Fanpost war, sind heute die Likes auf Facebook, Instagram oder TikTok. Im Netz kann sich jeder als ›Star‹ inszenieren und fortwährend geht es darum ›Freunde‹ (Fans) zu finden. Macht es da noch Sinn von Fans zu sprechen? Und macht es da noch Sinn von Stars zu sprechen?

Im Seminar gehen wir den verschiedenen Ebenen des Verhältnisses von Fans nicht nur von populärer Musik und ihren Stars nach: den sozialen, kulturellen und auch den ökonomischen und verbinden diese zugleich mit Fragen nach historischen Veränderungen dieses Verhältnisses und seinen konkreten Erscheinungen (von der Beatlemania zu TikTok-Stars). Die Objekte unserer Untersuchungen finden wir vor Ort als auch im Netz. Zu-gleich ermöglichst das Seminar theoretische wie auch praktische Einblicke in Methoden der qualitativen empirischen Sozialforschung (Interviews, Beobachtungen), mit deren Hilfe wir das Verhältnis von Fans und Stars untersuchen wollen.