Modul: Medientheorie- und geschichte: auditive Medien

Recording Culture(s)
Mit der Erfindung des Phonographen beginnt Ende des 19. Jahrhunderts die Schallaufzeichnung und die Rezeption v.a. außereuropäischer Musik. Diese Schallaufnahmen führten zur Gründung musikethnologischer Archive, die diese für wissenschaftliche Zwecke bereithalten sollen. Ab den 1970er Jahren werden für die Aufnahmen DAT-Geräte, Ende der 70er Jahre Chromdioxidcassetten und Ende der 1990er Jahre schließlich HD-Harddiscs und Flash-Cards genutzt. Neue Aufnahmetechnologien veränderten nicht nur die musikethnologischen Forschungsansätze, sie nehmen Einfluss auf den Bereich der Musikindustrie, die Vielfalt und Qualität neuer Genres. So verursachte der tragbare Kassettenrekorder in den 1980er Jahren einen fast demokratisierenden Umbruch in der Popmusikindustrie Indiens, der Tauschhandel mit Dateien im MP3-Format führte weltweit zu neuen Fragen des Urheberrechts. Diese Probleme ergeben sich vor allem auch im Kontext der Digitalisierung musikethnologischer Phonogramme.
Neben Analysen paradigmatischer Aufnahme- und Speichermedien (Phonograph, Schallplatte, Tonband bis hin zu digitalen Datenbanken) sollen ihre kulturgeschichtliche Relevanz nachgezeichnet werden.