sla872 - Kulturgeschichte, Gedächtnis und Stereotypen (Veranstaltungsübersicht)

sla872 - Kulturgeschichte, Gedächtnis und Stereotypen (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Slavistik 15 KP
Prüfungsberechtigte Lehrende der FK IV
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2021 Prüfungsleistung
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.052 - Imperiale Biographien: Neue Perspektiven auf imperiale Eliten in Kolonial- und Vielvölkerreichen? - (synchrone LV) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Malte Rolf

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 13.04.2021)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050 „Finis Poloniae?“. Die historiographische Forschung zu den großen europäischen Kolonialreichen und Imperien hat in den letzten Jahren eine Neuausrichtung erfahren. Anknüpfend an die Einsichten der post colonial studies, die unter anderem die Wechselbezüge betonten, die zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten bestanden, liegt der Fokus der Forschung wieder stärker auf den individuellen kolonialen Akteuren. Dabei wird das Individuum aber nicht mehr als autonome Entscheidungsinstanz verstanden. Vielmehr rezipiert die For-schung jene Befunde der neueren Biographik, die mehr denn je die sozio-kulturelle und situative Gebun-denheit der Akteure unterstreicht und den Blick auf deren (Selbst-)Positionierung in den sie umgebenden Strukturen und Netzwerken richtet. Das Hauptseminar wird diese Neuausrichtung der Imperiumsforschung aufgreifen und anhand von Einzel-studien diskutieren, inwieweit damit neue Perspektiven auf die Geschichte von Kolonial- und Vielvölker-reichen eröffnet werden. In der Veranstaltung werden vor allem das Habsburger, das Russische und das Osmanische Reich im Zentrum der Debatte stehen. Es sollen anhand von exemplarischen Biographien aber auch trans-imperiale Vergleiche zu anderen Kolonial- und Großreichen hergestellt werden.

  • Kein Zugang 4.02.053 - Osteuropäische Geschichte: Einführung in die digital humanities | (synchrone LV) Lehrende anzeigen
    • Dr. Benedikt Tondera

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 16.04.2021)

    Wie in vielen anderen Lebensbereichen auch spielt die Digitalisierung für die Geisteswissenschaften eine zunehmend wichtige Rolle. Die in diesem Kontext entstandene, noch relativ junge Disziplin der digital humanities befasst sich unter anderem mit computergestützten Verfahren zur Auswertung von Quellen und der Darstellung von Forschungsergebnissen. In diesem Seminar erfolgt eine Einführung in die Grundlagen dieser Fachrichtung. Wir setzen uns dafür mit theoretischen Grundlagentexten auseinander, betrachten aber auch Instrumente und Anwendungsbeispiele insbesondere aus dem Bereich der osteuropäischen Geschichte. Ziel ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Disziplin und eine realistische Einschätzung der damit verbundenen Möglichkeiten zu erhalten. Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050.

Übung
Hinweise zum Modul
Prüfungszeiten
nach Veranstaltungsende
Prüfungsleistung Modul
1 Prüfungsleistung: Klausur (135 Min.) oder Hausarbeit (25 Seiten) oder mündliche Prüfung (30 Min.)
Kompetenzziele
Kenntnisse der ostmittel- und osteuropäischen Geschichte mit besonderer Fokussierung auf die Beziehungsaspekte. Schwerpunkt: 18.-20. Jh. Kulturhistorisches und geographisches Orientierungsvermögen über den östlichen Teil des europäischen Kontinents; Verständnis für identitätsbildende Prozesse und das Kennenlernen des "Eigenen" durch intensive Beschäftigung mit dem "Anderen". Die Kenntnis osteuropäischer Sprachen ist erwünscht, wird aber nicht vorausgesetzt. Befähigung zu einem problemorientierten Umgang mit kulturgeschichtlichen Phänomenen und das Erkennen der identitätsrelevanten Aspekte kollektiven Erinnerns. Analytisches Umgehen mit Autostereotypisierungen und Heterostereotypisierungen und Aufspüren der sozialen Funktionen wechselseitiger Stereotypisierungen in nationalen Gesellschaften. Grundkenntnisse der historischen Diskurs- und Bildanalyse sollen dabei vermittelt werden. Neben der Vermittlung spezifischen Fachwissens sollen die Fähigkeiten zu selbständigem, quellenbezogenem wissenschaftlichem Arbeiten unter Anwendung methodischer und theoretischer Konzepte vertieft werden. Besonderer Wert wird dabei auf die eigenständige Entwicklung historischer Fragestellungen gelegt. Historiographische Methoden sollen selbständig angewendet werden. Befähigung, die Besonderheiten zurückliegender Epochen und der osteuropäischen Region im europäischen Vergleich und ihre spezifische Beziehung zu Deutschland zu begreifen sowie die Bedingungen historischen Wandels zu verstehen und kritisch zu reflektieren. - Befähigung, konsistent strukturierte, argumentierende Texte zu verfassen und Vorträge zu halten. Befähigung, historische Erkenntnisse anschaulich zu vermitteln.