ger231 - Ältere Sprache und Literatur (Veranstaltungsübersicht)

ger231 - Ältere Sprache und Literatur (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Germanistik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2024 Prüfungsleistung
Übung
Seminar
  • Eingeschränkter Zugang 3.01.061 - Der Löwenritter und die Pflicht – Hartmanns „Iwein“ Lehrende anzeigen
    • Dr. Britta Bußmann

    Montag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 08.04.2024)

    Beachten Sie bitte die Belegungsmodalitäten des ger231 (Einstieg zum Wintersemester mit dem Grundlagenseminar, Belegung des Vertiefungsseminars danach im Sommersemester) unter http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/aenderung-am-3/. (Einzelheiten zum Anmeldeverfahren unter a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/ b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun) Hartmann von Aue erzählt in seinem zweiten Artusroman die Geschichte des Ritters Iwein, der - nachdem er zuerst Land und Frau erstritten und sie dann durch eigenes Versagen wieder verloren hat - anonym um die Gunst seiner Gattin und die Wiederherstellung seiner Ehre kämpft. Ebenso wie der "Erec", mit dem der "Iwein" intertextuell verknüpft ist, behandelt der "Iwein" die Frage nach der Vereinbarkeit von ritterlichen Aventiuren, Herrschaftspflichten und ehelicher Liebe, doch verschiebt sich der Fokus - im Kontrast zum "Erec" - dabei auf die Frage nach der Austarierung von ritterlicher Bewährung und landesherrlichen Aufgaben. Ziel des Seminars ist eine Lektüre und Interpretation des Romans, wobei der "Iwein" zugleich exemplarisch als Beispiel für mittelalterliches Erzählen gelesen werden soll. Im Zentrum der Seminardiskussion werden daher auch Fragen nach der Erzählstrukur (Doppelweg), nach der Gattungszugehörigkeit, nach der intertextuellen Anbindung an den "Erec", nach der Überlieferungssituation und nach der Bearbeitung der Quelle (Chrétien de Troyes, "Yvain") stehen. Bitte schaffen Sie bis zur ersten Seminarsitzung folgende Textausgabe an: Hartmann von Aue: Iwein. Text der siebenten Ausg. von G.F. Benecke, K. Lachmann und L. Wolff. Übersetzung und Nachwort von Thomas Cramer, 4., überarb. Aufl. Berlin/New Yok 2001. Prüfungsart: Klausur oder Hausarbeit

  • Eingeschränkter Zugang 3.01.062 - Konrad von Würzburg: Kleine Verserzählungen Lehrende anzeigen
    • Dr. Britta Bußmann

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 08.04.2024)

    Beachten Sie bitte die Belegungsmodalitäten des ger231 (Einstieg zum Wintersemester mit dem Grundlagenseminar, Belegung des Vertiefungsseminars danach im Sommersemester) unter http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/aenderung-am-3/. (Einzelheiten zum Anmeldeverfahren unter a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/ b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun) Ein unbekannter Ritter kommt in einem von einem Schwan gezogenen Boot an den Brabanter Hof, rettet die Herzogstochter und geht fort, nachdem sie nach seinem Namen gefragt hat; ein Mann entscheidet sich, seine Familie zu verlassen und fortan als 'miles christianus' zu leben; eine Frau stirbt aus Liebe, nachdem sie unwissentlich das Herz ihres verstorbenen Geliebten gegessen hat; der Ritter Heinrich von Kempten springt aus dem Bad und eilt dem Kaiser nackt und nur mit einem Schwert bewaffnet zur Hilfe, um ihn vor Attentätern zu retten – das sind die Geschichten, die Konrad in seinen vier kleineren Verserzählungen "Der Schwanritter", "Der Welt Lohn", "Das Herzmære" und "Heinrich von Kempten" erzählt. Er stellt in diesen Geschichten Fragen, die grundsätzlich zentral sind für die höfische Literatur: Was ist ideales Rittertum? Wie sieht die vorbildliche Liebe aus? Und wie entscheidet man sich zwischen den Ansprüchen eines weltlichen und denjenigen eines gottgefälligen Lebens? Ausgehend von diesen Fragen werden wir im Seminar die vier Verserzählungen lesen und interpretieren. Bitte schaffen Sie bis zur ersten Seminarsitzung folgende Textausgabe an: Konrad von Würzburg: Das Herzmære und andere Verserzählungen. Mhd./Nhd., nach den Textausgaben von Eduard Schröder übers. und hrsg. von Lydia Miklautsch, Stuttgart 2016 (RUB 19381). Prüfungsart: Klausur oder Hausarbeit

  • Eingeschränkter Zugang 3.01.063 - Das Nibelungenlied Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Albrecht Hausmann

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 02.04.2024)

    Beachten Sie bitte die Belegungsmodalitäten des ger231 (Einstieg zum Wintersemester mit dem Grundlagenseminar, Belegung des Vertiefungsseminars danach im Sommersemester) unter http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/aenderung-am-3/. (Einzelheiten zum Anmeldeverfahren unter a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/ b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun) Siegfried will Kriemhild, Brünhild will allenfalls den Stärksten und Besten, und Gunther will Brünhild, obwohl er nicht der stärkste Mann ist. Deshalb muss Siegfried einspringen (bei der Brautwerbung und im Ehebett) – und alles gerät in den Strudel des Untergangs. Das Nibelungenlied stellt die „Regeln“ einer Gesellschaft von „Helden“ radikal in Frage und entlarvt sie als Spielregeln für den Untergang. Damit treibt das Nibelungenlied eine Grundstruktur auch anderer sogenannter Heldenepen auf die Spitze: Immer sind die Figuren gefangen in ihren eigenen Verhaltensmustern, aus denen sie nicht ausbrechen können. Keine Götter, kein christlicher Gott und auch kein Zufall hilft ihnen dabei. Nur die Menschen selbst könnten etwas ändern – und können es gerade nicht. Damit erinnern die Szenarien der Heldenepik beklemmend an aktuelle politische Konstellationen. Textgrundlage: Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch, hg. von Ursula Schulze, Stuttgart 2012 (Reclams Universal-Bibliothek Nr. 18914). Prüfungsart: Hausarbeit

  • Eingeschränkter Zugang 3.01.064 - Wirnt von Grafenberg: "Wigalois" Lehrende anzeigen
    • Anna Sophia Dahlke

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 04.04.2024)

    Beachten Sie bitte die Belegungsmodalitäten des ger231 (Einstieg zum Wintersemester mit dem Grundlagenseminar, Belegung des Vertiefungsseminars danach im Sommersemester) unter http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/aenderung-am-3/. (Einzelheiten zum Anmeldeverfahren unter a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/ b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun) Wirnts von Grafenberg Erzählung ‚Wigalois‘ (um 1210/1220), deren titelgebende Hauptfigur in der Forschungsliteratur häufig als ‚Glücksritter‘ charakterisiert worden ist, fasziniert durch eine märchenhafte und spannungsgeladene Erzählweise. Auf Basis exemplarischer narratologischer Untersuchungen des Primärtextes und mit Hilfe ausgewählter Sekundärliteratur soll in diesem Seminar eine weitergehende Auseinandersetzung mit formalen und inhaltlichen Aspekten des Textes stattfinden. Prüfungsart: Klausur oder Hausarbeit

  • Eingeschränkter Zugang 3.01.065 - Das Glück der Narren. Das mittelniederdeutsche Narrenschiff (Lübeck 1497) und die Repräsentationen von Glück und Glückseligkeit in Text und Bild Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Doreen Brandt

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 04.04.2024)

    Beachten Sie bitte die Belegungsmodalitäten des ger231 (Einstieg zum Wintersemester mit dem Grundlagenseminar, Belegung des Vertiefungsseminars danach im Sommersemester) unter http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/aenderung-am-3/. (Einzelheiten zum Anmeldeverfahren unter a) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/ b) http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun) 1497 erschien in der Lübecker Mohnkopfoffizin eine mittelniederdeutsche Bearbeitung des Narrenschiffs von Sebastian Brant. Damit partizipierte die mittelniederdeutsche Literatur an einem bemerkenswerten europäischen Bucherfolg um 1500. Seit 2021 ist dieser Bucherfolg dokumentiert in der digitalen Forschungsumgebung „Narragonien digital“ (Hamm/Burrichter). Die Moralsatire von Brant, die mit einer Revue von 109 Narren jeglicher Couleur in Text und Bild den Zeitgenossen den Spiegel vorhielt, war gerade erst 1494 in Basel gedruckt worden. In den Folgejahren bis 1500 entstanden mehrere von Brant autorisierte Nachdrucke, mehrere Ausgaben einer lateinischen Bearbeitung und zwei französische Bearbeitungen. Darüber hinaus entstanden auch eine Reihe unautorisierter deutscher Narrenschiff-Drucke - darunter auch die besagte mittelniederdeutsche Druck aus Lübeck. Im Seminar wenden Sie Ihre im Grundlagenseminar des Wintersemesters erworbenen Fähigkeiten zur Übersetzung aus mittelniederdeutschen Texten an. Zudem erlangen Sie einen vertiefenden Einblick in die Geschichte und die Formen mittelniederdeutscher Literatur der Vormoderne, wobei der Schwerpunkt auf satirischer und gesellschaftskritischer Dichtung liegt und auf dem 15. Jahrhundert, als die niederdeutsche Sprache zu ihrer größten Reichweite in der schriftsprachlichen Kommunikation gelangte. Sie üben sich in der Textanalyse und in der Beschreibung von Inkunabeln (Inkunabelkunde). Der Fokus liegt dabei auf den Kapiteln im Narrenschiff, die in spezifischen Text-Bild-Verknüpfungen, also intermedial, Glück und Glückseligkeit thematisieren. Materialgrundlage für Lektüre, Übersetzung und Analyse ist das Portal "Narragonien digital" sowie eine digitale Reproduktion des Lübecker Narrenschiffs. Prüfungsart: Hausarbeit

Hinweise zum Modul
Teilnahmevoraussetzungen
siehe Fachspezifische Anlage Germanistik (Anlage 9) der BPO, Punkt 7 unter dem jeweiligen Schwerpunkt
Hinweise
Die Übung (Ü) vermittelt die sprachhistorischen Kompetenzen für die erfolgreiche Teilnahme am Seminar (S) und wird deshalb regelmäßig vor dem Seminar absolviert.
Prüfungszeiten
semesterbegleitend
Prüfungsleistung Modul
Hausarbeit oder Klausur
Kompetenzziele
Grundlagenkenntnisse der älteren Sprachstufen des Deutschen, die zur Übersetzung älterer (v. a. mittelhochdeutscher) Texte in die Gegenwartssprache befähigen (Ü); Fähigkeit zur Analyse älterer Literatur: Erfassen der Textkonstitution, Erkennen der sprachlichen, formalen und poetologischen Elemente, Einordnung in literarische und (kultur)historische Zusammenhänge (S)