phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2020 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.03.121 - Einführung in die Praktische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tilo Wesche

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 20.04.2020)

    Die Vorlesung soll in die Grundgedanken der Moralphilosophie, der Politischen Philosophie und der Sozialphilosophie einführen. Es werden die einschlägigen Positionen vorgestellt, zentrale Argumente erörtert und konkrete Problemstellungen beurteilt. Die Leitfrage im ersten Vorlesungsteil betrifft die Moralbegründung. Wie können moralische Gebote und Verbote begründet werden? Diese Begründungsfrage wird in Bezug auf die moralische Normativität, die moralische Achtung und die moralischen Urteile behandelt. Im zweiten Vorlesungsteil widmen wir uns der Frage nach der Legitimation politischer Herrschaft. Welche Bedingungen muss politische Herrschaft erfüllen, damit sie für die Betroffenen als zustimmungsfähig gelten kann? Diese politische Legitimationsfrage wird in Bezug auf Rechtssicherheit, Demokratie und Gerechtigkeit behandelt. Im dritten Teil wird die Sozialphilosophie behandelt. Welche sozialen Beziehungen, die sich weder mit Moral noch mit Politik verrechnen lassen, sind schützens- und erstrebenswert? Die Vorlesung wird von Tutorien begleitet, die der thematischen Vertiefung, textnahen Lektüre und diskursiven Nachbereitung dienen.

Tutorium
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Seminar
  • Kein Zugang 4.03.122 - Ethische Fragen der Selbstoptimierung Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Christa Runtenberg

    Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 23.04.2020)

    Selbstoptimierung ist ein gegenwärtig stark diskutierter gesellschaftlicher Trend. Maßnahmen des Enhancements werden auch aus ethischer Sicht kontrovers diskutiert. In dem Seminar werden die technikbasierten biomedizinischen Methoden der menschlichen Selbstverbesserung kritisch in den Blick genommen. Die Optionen sowie relevante ethische Theorien zur Reflexion der Optionen werden im Seminar vor- und zur Diskussion gestellt. Literatur: Fenner, Dagmar: Selbstoptimierung und Enhancement. Ein ethischer Grundriss. Tübingen 2019. Sorgner, Stefan Lorenz: Transhumanismus. "Die gefährlichste Idee der Welt"? Freiburg im Breisgau 2016.

  • Kein Zugang 4.03.123 - Einführung in die Kritik der praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 20.04.2020)

    In diesem Lektürekurs zu Kants Kritik der praktischen Vernunft soll in die kantische Terminologie zur praktischen Philosophie eingeführt werden. Es geht um die Begriffe: praktische Vernunft, reine praktische Vernunft, praktischer Grundsatz, praktische Regel, Maxime, Imperative (hypothetisch / kategorisch), praktisches Gesetz, Sollen.
 Literatur: I. Kant, Kritik der praktischen Vernunft, F. Meiner Verlag (PhB 506)

  • Kein Zugang 4.03.124 - Pathozentrismus: Leidensfähigkeit als moralischer Wert Lehrende anzeigen
    • Natalie Giuseppina Dutescu

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 23.04.2020)

    „Denn gr[e]nzenloses Mitleid mit allen lebenden Wesen ist der festeste und sicherste Bürge für das sittliche Wohlverhalten“, schrieb Schopenhauer 1841 und legte einen Grundstein für Pathozentrismus als moralische Orientierung. Hat er Recht? Ist die Leidensfähigkeit ein Kriterium, an dem sich brechen sollte, was richtig und falsch, gut und schlecht ist? Welche Konsequenzen hat eine solche Orientierung für das moralische Denken, Handeln und Urteilen? Inwiefern können aus dieser Perspektive Möglichkeiten gefunden werden, mit den Herausforderungen der Gegenwart umzugehen wie beispielsweise dem Thema Flucht und Migration, Klimawandel oder Tierrechte? Im Rahmen des Seminars sollen Antworten auf diese Fragen gefunden werden. Den Ausgangunkt stellen dabei Texte Schopenhauers, Jonas und Singers dar. Diese werden untersucht und auf praktische Beispiele bezogen. In diesem Zuge werden zudem Methoden zur Texthermeneutik eingeübt und angewendet. Hinweis: Da ein Seminar begleitender Blog genutzt wird, ist die Bearbeitung des folgenden Tutorials bei StudIP. Voraussetzung zur Teilnahme: HSD Praxisveranstaltung: WordPress- Tutorial (für Studierende)

  • Kein Zugang 4.03.125 - Einführung in die Moralphilosophie Lehrende anzeigen
    • Niklas Angebauer

    Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 16.04.2020)

    Wie soll ich handeln? Was macht eine Handlung gut? Was darf ich von anderen erwarten? Mit diesen und ähnlichen Fragen setzt sich die Moralphilosophie auseinander. Im Seminar werden wir zentrale Grundbegriffe und Positionen der Moralphilosophie kennen lernen. Dazu lesen wir Autor*innen von der Antike bis zur Gegenwart - darunter Platon, Aristoteles, Thomas von Aquin, David Hume, Immanuel Kant, John Stuart Mill und Philippa Foot. Das Seminar richtet sich insb. an Studienanfänger*innen und eignet sich gut als begleitende Ergänzung zur Einführungsvorlesung in die Praktische Philosophie. Die Bereitschaft zur intensiven Lektüre und Textvorbereitung wird vorausgesetzt. Alles Weitere wird in der ersten Sitzung besprochen. Textgrundlage: Robin Celikates und Stefan Gosepath (Hrsg.): Philosophie der Moral. Texte von der Antike bis zur Gegenwart. Suhrkamp 2009. Bitte besorgt Euch das Buch spätestens zur zweiten Sitzung (und zwar beim Buchladen Eures Vertrauens, nicht bei monopolisierenden Online-Händlern in Steueroasen).

  • Kein Zugang 4.03.126 - Umweltethik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Tilo Wesche

    Termine am Dienstag, 05.05.2020, Dienstag, 23.06.2020 08:00 - 10:00, Freitag, 17.07.2020 - Sonntag, 19.07.2020 09:00 - 18:00
    In der Umweltethik geht es um den Schutz nicht nur von Tieren oder Pflanzen, sondern auch von Landschaften, Biosphären und Ökosystemen. Im Seminar sollen die verschiedenen Rechtfertigungen dafür behandelt werden, warum die Umwelt Schutz verdient und Menschen zu einem solchen Schutz verpflichtet sind. Zwei Rechtfertigungen sollen dabei im Seminar genauer untersucht werden: die Pflichten gegenüber zukünftigen Generationen und die Rechte der Natur. Während die intergenerationelle Gerechtigkeit eine Position des Anthropomorphismus ist, für den die Natur aus Gründen der Interessen von (zukünftigen) Menschen schützenswert ist, bedeuten die Rechte der Natur, dass die Natur an sich schützenwert ist. Im Seminar sollen beide Ansätze auf den Prüfstand gestellt und jeweils ihre Reichweite und Grenzen untersucht werden. Die Literaturauswahl wird in der ersten Sitzung bekanntgegeben.

  • Kein Zugang 4.03.127 - Die Dialogtheorie der Liebe Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Mittwoch: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 15.04.2020)

    Die personale Liebe, also die Liebe zwischen zwei Personen, ist uns allen mehr oder weniger gut vertraut. Wenn wir aber sagen sollen, was Liebe ist, versagen unsere Worte. Wie kann man sich einer Analyse des Begriffes der Liebe methodisch nähern? Wie soll man die personale Liebe definieren, was macht ihr Wesen aus? Platon schlägt als Wesenskern der Liebe das Streben nach Einheit vor, Harry Frankfurt das Sich-Sorgen um die geliebte Person. Eine dritte Position, die auf Aristoteles zurückgeht, konzentriert sich auf das dialogische Miteinander der sich liebenden Personen. Diesen dialogischen Ansatz hat Angelika Krebs in ihrer Studie Zwischen Ich und Du. Eine dialogische Philosophie der Liebe (Suhrkamp: Berlin 2015) zu einer umfassenden Dialogtheorie der Liebe ausgebaut. Wir werden diese Liebestheorie kritisch überprüfen. Die Anschaffung des Bandes von Angelika Krebs wird sehr empfohlen. Literatur: Krebs, Angelika, Zwischen Ich und Du. Eine dialogische Philosophie der Liebe, Suhrkamp: Berlin 2015. Aristoteles, Nikomachische Ethik, auf der Grundlage der Übersetzung von Eugen Rolfes herausgegeben von Günther Bien, Meiner: Hamburg 1985. (u.ö.) Damschen, Gregor/Schönecker, Dieter, Selbst philosophieren. Ein Methodenbuch, 2., durchgesehene und überarbeitete Auflage Berlin/Boston: de Gruyter 2013. Frankfurt, Harry G., Gründe der Liebe, aus dem Amerikanischen von Martin Hartmann, Suhrkamp: Frankfurt am Main 2005. Platon, Das Gastmahl, griechischer Text von Léon Robin und Louis Méridier, deutsche Übersetzung von Friedrich Schleiermacher, WBG: Darmstadt 1990 (= Platon, Werke in acht Bänden, Dritter Band).

  • Kein Zugang 4.03.128 - Platon, Aristoteles und Thomas von Aquin über die Liebe Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Gregor Damschen, M.A.

    Termine am Mittwoch, 06.05.2020 10:00 - 12:00, Montag, 27.07.2020 - Donnerstag, 30.07.2020 10:00 - 18:00
    Einführung, Darstellung und kritische Diskussion der Liebestheorien Platons, Aristoteles' und Thomas von Aquins. Die Veranstaltung findet als Blockseminar statt.

  • Kein Zugang 4.03.129 - Mode, Körper und Konsum Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Kirstin Berdina Zeyer

    Termine am Dienstag, 08.09.2020 - Donnerstag, 10.09.2020 10:00 - 18:00
    Die Mode gehört zu den philosophisch vernachlässigten Themen, zu Unrecht, wie dieses Einführungseminar in die Ethik zeigen möchte. Nicht zuletzt an der Wahl unserer Kleider und (Nicht-)Gestaltung unserer Körper manifestieren sich Erscheinungsformen unserer Person und Persönlichkeit, die z.B. dem Wunsch nach sozialer Anerkennung, nach Herrschaft oder beruflicher Identität Ausdruck verleihen. Mode ist nicht nur Ausdruck der Faszination des Augenblicklichen, ja der Zeit selbst, darüber hinaus zeigt sich auch geschichtlich an der Gewandform das Körperverständnis der Epochen, sind an der Bekleidung politische und soziale Zeichensetzungen ablesbar. Aber nicht nur ‚Kleider machen Leute‘: Wenn auch Körper selbst gestaltet werden, stellt sich hiermit die Frage nach unserem Selbstbild und unserer Identität, aber auch nach den medizinisch-technologischen Möglichkeiten und ethischen Grenzen der Selbstoptimierung. Dass es ein allgemeines ‚Optimum‘ etwa nicht gibt, wird bereits im Blick auf Albrecht Dürer deutlich, der zu dem Ergebnis kam, dass es in der Ästhetik um das ‚rechte Maß‘ gehe bzw. darum, in jedem Körper die ihm eigenen Grade von Schönheit und Hässlichkeit zu entdecken und adäquat darzustellen. ‚Leute machen Kleider‘: Die ökologischen und sozialen Probleme, die sich mit Mode und Konsum verbinden, bilden ein weiteres Thema. Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit soll der Blick auf die Frage nach dem richtigen Handeln gelenkt werden. In diesem Zusammenhang ist es interessant, das alltägliche Handeln innerhalb der Welt des Konsums in den Blick zu nehmen. Michel de Certeau kam so z.B. zu bemerkenswerten Ergebnissen über die alltäglichen Praktiken und Taktiken des modernen Stadtmenschen. Wir blicken dazu einmal exemplarisch auf die Wunderwelt Warenhaus, in der einst Einkaufen zum Freizeitvergnügen wurde und auch zur sozialen Durchmischung beitrug. Warenhäuser sind Konsumtempel, deren Präsenz sich heute etwa auf Läden an Flughäfen oder auf die Kreuzfahrtschiffe verlagert haben. Literatur: Mode: Georg Simmel: Philosophie der Mode (1905); Imke Müller-Hellmann: Leute machen Kleider. Eine Reise durch die globale Textilindustrie. Hamburg 2017. Heike Holdinghausen: Dreimal anziehen, weg damit. Ein Report über Kleidung, Konsum und Kosten; Mode. 3000 Jahre Kostüme, Trends, Stile, Designer. London u.a. 2012. Körper: Claudia Gehrke (Hg.): Ich habe einen Körper. München 1981; Annette Geiger (Hg.): Der schöne Körper. Mode und Kosmetik in Kunst und Gesellschaft. Wien 2008; fluter: Körper. Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung. Berlin 2018. Konsum: Frank Trentmann: Herrschaft der Dinge. Die Geschichte des Konsums vom 15. Jahrhundert bis heute. München 2016; Jan Whitakter: Wunderwelt Warenhaus. Eine internationale Geschichte. Hildesheim 2013. Stadt: Michel de Certeau: Kunst des Handelns. Berlin 1988; Panikstadt (Ville Panique, Paris 1977), Berlin 1979.

  • Kein Zugang 4.03.141 - Aristoteles Nikomachische Ethik Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 20.04.2020)

    Die aristotelische Ethik kreist um die Frage nach dem richtigen bzw. dem guten Leben. Eine Frage, die wohl nie an Bedeutung verlieren wird. Aristoteles stellt das Streben nach dem Glück ins Zentrum seiner Überlegungen. Glück, das nur durch tugendhaftes Leben erlangt werden kann. Damit stehen bei ihm Tugendhaftigkeit und Glückseligkeit ebenso in einer engen Verbindung, wie die Erfüllung von beidem zu Aufgaben diesseitigen Lebens werden. Damit entwirft Aristoteles einen umfassenden Ansatz praktischer Philosophie, der grundlegende Fragen unseres Zusammenlebens in einer Weise berührt, die auch heute noc einige Relevanz beanspruchen kann. Im Seminar wollen wir uns diesen Text gemeinsam erarbeiten und diskutieren. Die Seminarteilnehmer*innen sind gebeten, sich eine zitierfähige Ausgabe des Buches anzuschaffen.

  • Kein Zugang 4.03.142 - Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung Lehrende anzeigen
    • Helena Esther Grass

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 20.04.2020)

  • Kein Zugang 4.03.143 - Der Sinn des Lebens Lehrende anzeigen
    • Dr. Sebastian Spanknebel

    Mittwoch: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 15.04.2020)

    Die Frage nach dem Sinn des Lebens zeichnet sich durch ihre existenzielle Betroffenheit und Unabweisbarkeit, die Vielfalt ihrer Antworten sowie die Schwierigkeiten ihrer philosophischen Klärung aus. Obgleich in dieser Formulierung erst spät gefasst, kann die Frage nach dem Sinn des Lebens als ureigenstes Thema der Philosophie gelten und weist daher eine umfangreiche Geschichte auf. Den Sinn dieser Frage zu verstehen, den Kanon der philosophischen Antworten in den Blick zu nehmen sowie letztlich die inhärenten Schwierigkeiten dieser Frage zu verstehen, ist Programm dieses Seminars. Neben der philosophischen Betrachtung sollen auch theologische, psychologische sowie letztlich psychotherapeutische Texte Berücksichtigung finden. Das Seminar richtet sich primär an Studierende der Philosophie, Interessierte anderer Fachrichtungen sowie Gasthörende sind herzlich willkommen.

  • Kein Zugang 4.03.144 - Roboterethik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Myriam Gerhard

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
    Im Seminar werden wir uns mit ausgewählten ethischen Fragestellungen der künstlichen Intelligenz beschäftigen. Vorkenntnisse im Bereich künstlicher Intelligenz sind hilfreich, aber keine Teilnahmevoraussetzung. Neben themenspezifischen Fragestellungen werden wir auch diskutieren, inwiefern es überhaupt einer speziellen Ethik für den Bereich von Maschinen, Robotern und künstlicher Intelligenz bedarf. Als Seminarleistungen sind Essays (Basismodul und Professionalisierungsbereich) sowie Hausarbeiten und Referate für alle anderen Module möglich. Referatsthemen und Textauswahl werden im Februar bekannt gegeben. Textgrundlage: Janina Loh, Roboterethik, STW 2277, Frankfurt 2019.

  • Kein Zugang 4.03.145 - Klimaethik Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Myriam Gerhard

    Die Zeiten der Veranstaltung stehen nicht fest.
    Debatten zum Klima bzw. zur Klimaveränderung sind tagesaktuell. Die Frage, was die Philosophie, insbesondere die praktische Philosophie zur Diskussion beitragen kann und/ oder sollte, ist naheliegend. Im Seminar werden wir uns anhand ausgewählter Texte mit der Frage nach der Möglichkeit und der Funktion einer Klimaethik auseinandersetzen. Die Texte werden zu Beginn des Sommersemesters bekannt gegeben. Als Leistungsnachweise sind Essays (Basismodul und Professionalisierungsbereich), Referate und Hausarbeiten möglich.

  • Kein Zugang 4.03.146 - Denken und Urteilen im Zeitalter alternativer Fakten Lehrende anzeigen
    • Victoria Paul

    Termine am Donnerstag, 11.06.2020 14:00 - 16:00, Mittwoch, 22.07.2020 - Freitag, 24.07.2020 10:00 - 18:00
    Das sogenannte postfaktische Zeitalter bezeichnet ein Zeitalter, in dem nicht länger Wahrheits- und Rechtfertigungsbedingungen, sondern Emotionen über die Gültigkeit einer Tatsache entscheiden. Angesichts dieser Entwicklung soll im Seminar nach dem Unterschied zwischen Meinung und Wissen gefragt werden. Neben dieser epistemischen Frage, soll der systematischen Frage: Was bedeutet freies Denken und Urteilen? nachgegangen werden. Vor diesem Hintergrund werden wir zeitgenössische Texte von Lee C. McIntyre sowie kleine Schriften von Arendt und Kant lesen, in denen sich sowohl mit den Voraussetzungen mündiger Menschen als auch mit den Bedingungen menschlicher Urteilsfähigkeit auseinandergesetzt wird.

  • Kein Zugang 4.03.147 - Einführung in die Philosophie des (Lebens-) Sinns Lehrende anzeigen
    • Joshua Schmitz

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 16.04.2020)

    Die Frage nach dem Sinn bezüglich des Lebens oder eines bestimmten Lebens ist mittlerweile (nachdem sie lange Zeit belächelt oder ignoriert wurde) in der akademischen Philosophie angekommen. Seit etwa 15-20 Jahren floriert zumindest im englischen Sprachraum eine lebhafte Debatte. Es handelt sich um ein Thema, das den modernen Zeitgeist betrifft und in dieser Begrifflichkeit noch nicht sehr alt ist. Was motiviert uns, diese Frage zu stellen (sodass sie in der allgemeinen Laienmeinung gar als die Frage der Philosophie schlechthin angesehen wird)? Ist sie überhaupt eine sinnvolle Frage? Wie gestalten sich mögliche Antworten in der Fachphilosophie? Als Veranstaltung mit dem Titel "Einführung" wird das Hauptziel ausmachen, einen breiten Überblick über die verschiedenen Positionen und deren Argumente zu gewinnen. Wir wollen zu diesem Zweck hauptsächlich philosophische Aufsätze aus der zeitgenössischen Debatte lesen – etwa von Autoren wie Susan Wolf oder Thaddeus Metz. Teilnahmevoraussetzung ist die Bereitschaft, auch Texte auf Englisch zu lesen.

  • Kein Zugang 4.03.149 - Einführung in die Existenzphilosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Reinhard Schulz

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 15.04.2020)

    Lange bevor „Freiheit und Kontrolle“ als die „Geschichte des nicht zu Ende befreiten Sklaven“ gedacht werden konnte (Metz, Seeßlen 2017), gab es die Existenzphilosophie schon, die sowohl an einer absoluten Freiheit des Subjekts wie auch an einer vollkommenen Kontrolle durch die gesellschaftlichen Verhältnisse zweifelte, obwohl der Mensch nach dem „Tod Gottes“ (Friedrich Nietzsche 1844-1900) in der Welt auf sich allein gestellt sei. Mit Sören Kierkegaard (1813-1855) hatte die Existenzphilosophie einen bedeutenden Wegbereiter, die sich in Deutschland mehr über Karl Jaspers (1883-1969) und weniger über Martin Heidegger (1889-1976) philosophisch sowie durch Hannah Arendt (1906-1975) im amerikanischen Exil politisch vollendete. Der deutschen Existenzphilosophie stand der französische Existentialismus mit Gabriel Marcel (1889-1973), Jean-Paul Sartre (1905-1980), Simone de Beauvoir (1908-1986), Albert Camus (1913-1960) und der Leibphilosophie von Maurice Merleau-Ponty (1908-1961) gegenüber, deren politische und gesellschaftliche Wirkung sich vor allem in den Emanzipationsbewegungen und Befreiungskämpfen der sechziger und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts manifestierte. Heute sehen wir uns vor neue „Grenzsituationen“ (Jaspers) gestellt, bei denen durch eine flächendeckende Ausbreitung der sozialen Medien und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen durch die Klimakrise Angst, Sorge und Verzweiflung als prominente Themen der Existenzphilosophie ein anderes Interesse an ihr wachrufen können als es unter den Bedingungen der Weltkriege und der Atombewaffnung im 20. Jahrhunderts der Fall gewesen ist. Denn unter dem Konformitätsdruck der sozialen Medien kann bei der Suche nach einer eigenen Stimme ein „Plädoyer für Einsamkeitsfähigkeit“ (Marquard) ein existenzphilosophischer „Rettungsanker“ sein, der in diesem Seminar durch vergleichende Textlektüre und einen persönlichen Erfahrungsaustausch erprobt werden soll. Literatur: Odo Marquard: Der Einzelne. Vorlesungen zur Existenzphilosophie (Was bedeutet das alles?), Stuttgart 2013; Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft, Stuttgart 2000; Sören Kierkegaard: Die Krankheit zum Tode, Stuttgart 2002; Martin Heidegger: Über den Humanismus, Frankfurt am Main 2000; Karl Jaspers: Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens (1935), Berlin 1950; Karl Jaspers: Vernunft und Existenz (1935); Karl Jaspers: Existenzphilosophie, Berlin 1956; Hannah Arendt: Was ist Existenzphilosophie? Frankfurt am Main 1990; Gabriel Marcel: Sein und Haben, Paderborn 1968; Jean-Paul Sartre: Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie, Frankfurt am Main und Wien 1991; Jean-Paul Sartre: Der Existentialismus ist ein Humanismus, Ges. Werke, Reinbek 1994; Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht. Sitte und Sexus der Frau, Reinbek 2007; Albert Camus: Der Mythos des Sisyphos. Ein Versuch über das Absurde, Reinbek 2004; Maurice Merleau-Ponty: Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966; Annemarie Piper: Sören Kierkegaard, München 2014; Tilo Wesche: Kierkegaard. Eine philosophische Einführung, Stuttgart2003; Konrad Liessmann: Sören Kierkegaard zur Einführung, Hamburg 2013; Hans Saner: Karl Jaspers. rowohlts monographien, Hamburg 1970; Werner Schüßler: Jaspers zur Einführung, Hamburg 1995; Markus Metz und Georg Seeßlen: Freiheit und Kontrolle. Die Geschichte des nicht zu Ende befreiten Sklaven, Berlin 2017.

  • Kein Zugang 4.03.161 - Adorno: Aspekte des neuen Rechtsradikalismus Lehrende anzeigen
    • Dr.phil. Christine Zunke

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 24.04.2020)

    Zweieinhalb Jahre nach der Gründung der NPD im November 1964 hielt Adorno einen Vortrag über Aspekte des neuen Rechtsradikalismus, in dem er dessen Kontinuitäten und Differenzen zum Nazi-Faschismus analysierte und hierüber nach den Gründen für die großen Wahlerfolge der rechtsextremen Partei suchte. Im Juli 2019 bringt Suhrkamp diesen Vortrag als kleines Taschenbuch (und auch als Hörbuch und e-book) heraus, das umgehend auf den Bestsellerlisten landet; die Wahlerfolge der AfD und anderer rechtsextremer Parteien in ganz Europa erzeugen das intellektuelle Bedürfnis, die Aspekte des neuen Rechtsradikalismus zu begreifen. Doch (wie) passt dieser 50 Jahre alte Text auf aktuelle politische Phänomene?

  • Kein Zugang 4.03.162 - Unbildung, Bildung, Halbbildung Lehrende anzeigen
    • Steffen Stolzenberger

    Termine am Freitag, 05.06.2020 16:00 - 18:00, Donnerstag, 23.07.2020 - Freitag, 24.07.2020, Montag, 27.07.2020 - Dienstag, 28.07.2020 12:00 - 18:00
    Die Reihenfolge der Begriffe im Seminartitel irritiert, scheint doch Unbildung auf das Fehlen von Bildung, diese hingegen auf das erwünschte Resultat bezogen. Halbbildung wäre demnach eine Zwischenstufe, auf der man hängen geblieben ist. Bildung lässt sich aber nicht als bloß subjektiver Entwicklungsgang bestimmen, sondern ist in ihrer objektiven Gestalt als gesellschaftliche Kategorie zu fassen. Gegenstände des Denkens wie dieses selbst sind dem sich bildenden Subjekt immer auch äußerlich und müssen mühevoll angeeignet werden. Die Theorie der Halbbildung von Theodor W. Adorno (1903-1969) analysiert die kapitalistische Produktionsweise als Bedingung dafür, dass sich jene Äußerlichkeit in eine Verselbständigung verkehrt, so dass sich die Subjekte nicht mehr in ein selbstbewusstes Verhältnis zu den Gegenständen setzen (können). Bildung wird zur Halbbildung und ist damit als eine allgemeine Deformation des Bewusstseins zu verstehen, die ihre Funktion in der Zurichtung der Subjekte für ökonomische Zielsetzungen hat und kritisches Denken abwürgt. In der Lehrveranstaltung werden zentrale Texte der kritischen Theorie zu Fragen der Bildung mit Blick auf die gegenwärtige Gestalt von Bildung diskutiert.

  • Kein Zugang 4.03.163 - Kritik des flexibilisierten Kapitalismus und ihre ideologischen Tücken – Über Rechtspopulismus und Richard Sennetts "Der flexible Mensch" Lehrende anzeigen
    • Patrick Viol

    Montag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 20.04.2020)

    Dass sich Rechtspopulismus im Zuge gesellschaftlicher Liberalisierungen verbreitet, wird gern so erklärt: Für ihn und seine Ideologien verantwortlich sei die Flexibilisierung des Kapitalismus im Zusammenhang mit einer fehlenden politischen Repräsentanz derjenigen, die man einst unter dem Begriff des Proletariats fasste. Schuld am Rechtspopulismus sei also das Umschwenken der Linken von der Kritik der politischen Ökonomie hin zur Minderheiten orientierten Identitätspolitik in Zeiten allgemeiner Verunsicherung. Bereits 1998 formulierte Richard Sennett in seinem Buch „Der flexible Mensch“ die These, dass, sollte der Flexibilisierung der Verhältnisse nicht politisch Einhalt geboten werden, es zu autoritären Gemeinschaftsbildungen kommen wird. Sennett lässt sich somit als Stichwortgeber für die Erklärung des heutigen Rechtspopulismus begreifen. Im Seminar sollen anhand der Beschäftigung mit „Der flexible Mensch“ zwei Dinge geleistet werden: Zum einen soll die These diskutiert werden, dass die verbreitete Erklärung des Rechtspopulismus, während sie vorgibt, sich auf die Kritik der politischen Ökonomie zurückzubesinnen, lediglich eine ideologische Neoliberalismusschelte darstellt, die sowohl die Kritik der politökonomischen Formen als auch deren spezifische Gewalt ausblendet. Und zum zweiten soll -unter Zuhilfenahme sozialpsychologischer Erkenntnisse statt ressentimentgeladener Verurteilungen von Identitätspolitik - anhand Sennetts inhärenten Widersprüchen versucht werden, eine materialistische Erkenntnis über den Zusammengang von gesellschaftlicher Liberalisierung und Rechtspopulismus zu erlangen. Die Anschaffung des Buches: Richard Sennett: Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus wird empfohlen. Ausgewählte Kapitel werden aber auch als Scans zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.164 - Antworten II Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 16.04.2020)

    In Fortsetzung der Veranstaltung aus dem Wintersemester werden Beispiele aus der Philosophiegeschichte vorgestellt, in denen sich Denker ausdrücklich auf andere Theoretiker beziehen, um deren Gedanken zu ergänzen oder zu korrigieren. In Anbetracht solcher inhaltlich sehr stark aufeinander bezogenen Paarungen kann die Entwicklung der Philosophie greifbarer werden. Denn die Bezüge und Reaktionen, durch die Aussagen miteinander verbunden sind, erschließen eine Struktur, die den Überblick über Epochen und Strömungen der Philosophiegeschichte leichter zugänglich werden läßt. Die Teilnahme an dem Seminar "Antworten" ist keine Voraussetzung.

  • Kein Zugang 4.03.165 - Die Diktatur als Thema der politischen Philosophie: Marxismus - Faschismus - Liberalismus Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Freitag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 24.04.2020)

    Das Seminar bietet einen Einblick in die politisch-philosophische Diskussion über Demokratie und Diktatur seit dem Beginn des 20 Jahrhunderts. Nicht erst seit heute ist es nämlich alles andere als selbstverständlich, was man unter diesen beiden zentralen Begriffen des politischen Denkens überhaupt zu verstehen hat. Welches autoritäre Regime behauptet nicht, die ‚wahre Demokratie‘ zu verkörpern? Das Seminar soll einen Beitrag dazu liefern, sich den Suggestionen politischer Ideologien zu entziehen und ein kritisches politisches Urteilsvermögen zu entwickeln. Diskutiert werden Klassiker marxistischer, faschistischer und liberaler Diktaturtheorien.

  • Kein Zugang 4.03.166 - Siegfried Kracauer. Gesellschaftskritik und Geschichtsphilosophie Lehrende anzeigen
    • Dr. Peter Neumann

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 20.04.2020)

    Siegfried Kracauer gilt noch immer als einer der erst noch zu entdeckenden Philosophen einer kritischen Gesellschaftstheorie. Als Soziologe, Kritiker, Essayist, Feuilletonist, Filmhistoriker und Geschichtsphilosoph bleibt sein Denken nie bloß auf eine Disziplin beschränkt. Kracauer sucht die gesellschaftliche Wirklichkeit dort auf, wo sie sich beobachten lässt: Im Kino, im Revuetheater, auf dem Arbeitslosenamt und in der Hotelhalle. En passant entsteht so eine ganz eigene Methodologie, wie geschichtliche Gegenwart in den Blick zu bekommen sei. Das Seminar möchte sich behutsam auf Spurensuche durch die Texte von Kracauer begeben.

  • Kein Zugang 4.03.167 - Reichtum als moralisches Problem Lehrende anzeigen
    • Dr. Alexander Max Bauer

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 14.04.2020)

    Der Titel von Christian Neuhäusers »Reichtum als moralisches Problem« ist programmatisch; Neuhäuser nimmt sich vor, Reichtum nicht vor dem Hintergrund von Neid, Missgunst oder unerfüllten Wunschträumen zu betrachten, sondern als moralisches Problem systematisch zu untersuchen. Diesem Problem nähert er sich auf acht Kapiteln, geleitet von der zentralen These, dass es auch möglichist, zu reich zu sein. Seinen Ansatz grenzt Neuhäuser dabei ab von egalitaristischen Theorien sowie von Suffizienz- und Prioritätsansätzen. Er schlägt stattdessen eine »Grenztheorie« der Gerechtigkeit vor, die eine minimale und maximale Obergrenze von Reichtum zu etablieren sucht. Um dies vor dem anvisierten moralischen Hintergrund zu erreichen, versucht Neuhäuser eine Verbindung von Gerechtigkeit und Würde, so dass er Ungerechtigkeiten in den Blick nehmen kann, die sich als Würdeverletzungen beschreiben lassen. Damit schließlich lässt sich fragen: »Stellen bestimmte Formen von Reichtum eine derart schwerwiegende Ungerechtigkeit dar, dass sie würdeverletzend sind?« Im Seminar soll Neuhäusers Monographie unter Berücksichtigung weiterer Texte analysiert und diskutiert werden, um zu illustrieren, wie zeitgenössische Probleme der Praktischen Philosophie in der Debatte systematisch und argumentativ angegangen werden.

  • Kein Zugang 4.03.168 - Philosophie als Lebensform - Von Sokrates bis Montaigne Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Matthias Bormuth

    Termine am Mittwoch, 26.08.2020 - Freitag, 28.08.2020 09:30 - 18:30
    Der Anspruch einer Philosophie als Lebensform wurde erstmals in der griechischen Antike erhoben. Sokrates war in der athenischen Polis ihrer herausragender Vertreter. Besonders im Dialog Apologie schilderte Platon die Bereitschaft seines Lehrers, die inneren Freiheit bis zum Tod zu verteidigen. In der Nachfolge Platons und der von ihm gegründeten Akademie stand Aristoteles. Seine Philosophie lebt gerade in der Nikomachischen Ethik vom pragmatischen Versuch, eines maßvoll-vernünftigen Denkens, das die gesellschaftliche Lebensform der führenden Schichten bestimmen soll. Die Ausbreitung des Römischen Reiches sorgte dafür, dass die griechische Philosophie in Rom Einzug erhielt. In ihrer stoischen Ausrichtung vertraten sie zwei, gesellschaftlich sehr unterschiedlich angesiedelte Denker. Einmal entwickelte der ehemalige Sklave Epiktet nach dem Untergang der Republik eine Philosophie der inneren Freiheit, die im Handbüchlein der Moral lehren sollte, allen natürlichen und geschichtlichen Unglücken vernünftig und ruhig begegnen zu können. Auf der anderen Seite war es kaum ein halbes Jahrhundert später der Kaiser Mark Aurel, der als mächtigster Mann des Reiches in seinen Selbstbetrachtungen die mäßigende Besonnenheit des Einzelnen als Weg sah, wie eine philosophische Lebensform gefunden werden könne. Zwei Jahrhunderte nach ihm sorgte im Untergang des Römischen Reiches Augustinus dafür, dass das Christentum in seiner philosophisch entwickelten Form auf für die gebildete Oberschicht eine Möglichkeit bot, in der geschichtlichen Dunkelheit eine Zukunftshoffnung bewahren zu können. Die psychologisch radikale Erhellung der inneren Leidenschaften, verbunden mit platonischen Vorstellungen des Gedächtnisses, macht die bleibende Aktualität seiner Bekenntnisse aus. Die Renaissance des antiken Denkens um 1500 spiegelt sich für den heutigen Leser besonders deutlich im Werk Michel des Montaignes. Er zog sich in den Wirren der Religionskriege von allen öffentlichen Aufgaben zurück und suchte den Dialog mit den großen Philosophen der Antike. Seine dreibändigen Essais spiegeln dieses Auseinandersetzung unter den Bedingungen der Neuzeit und zeigen zugleich, wie wichtig die persönliche Situierung der philosophischen Tradition in Gestalt des schreibenden Selbstbewusstseins ist. Textgrundlage Sokrates (469-399) Platon: Apologie (C.H.Beck) Aristoteles (384-322) Nikomachische Ethik (Reclam) Epiktet (50-138) Handbüchlein der Moral (Reclam) Marc Aurel (121-180) Selbstbetrachtungen (Reclam) Augustinus (354-430) Bekenntnisse (Auszüge) Montaigne (1933-92) Essais (Auszüge) Ort, Zeit und Ablauf Das Seminar wird im Karl Jaspers-Haus, Unter den Eichen 22, stattfinden. Es werden die sechs Denker in je zwei Sitzungen über Auszügen ihrer Werke vorgestellt und diskutiert. Angesichts der aktuellen Entwicklung kann das Seminar, wie ursprünglich geplant, nicht montags nachmittags wöchentlich stattfinden. Sondern es wird als Blockseminar in die letzte Augustwoche verlegt, d.h. es findet vom 26.-28.8.2020 im Karl Jaspers-Haus tagsüber mit je 4 Sitzungen stattfinden. Beginn ist jeweils 9.30 Uhr und 14.30 Uhr mit einer halben Stunden Pause. Kaffee und Kekse sind für die Pausen vorhanden. Man kann sich in den Mittagspausen auf der Terrasse oder im Garten des Jaspers-Hauses aufhalten. Verantwortlich Prof. Dr. Matthias Bormuth Professur für Vergleichende Ideengeschichte Karl Jaspers-Haus/Institut für Philosophie Unter den Eichen 22 26122 Oldenburg matthias.bormuth@uni-oldenburg.de

  • Kein Zugang 4.03.169 - Platons Politeia Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 20.04.2020)

    Platons "Staat", eine der einflussreichsten Schriften der Philosophiegeschichte, behandelt die Frage, was unter Gerechtigkeit zu verstehen und wie sie in einem idealen Staat zu verwirklichen ist. Wir werden uns diesen Text, der über die Ideenlehre Fragen der theoretischen mit Fragen der praktischen Philosophie verbindet, zusammen erschließen. Teilleistungen können in Form von Referaten, Essays und Stundenprotokollen erbracht werden. Zur Anschaffung wird die Rowohlt-Ausgabe empfohlen: Platon, Sämtliche Werke, Band 2, Reinbek bei Hamburg 2013

  • Kein Zugang 4.03.181 - Philosophie in Briefen: Der Brief als Reflexionsform und Werkkommentar im 20. Jahrhundert Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. phil. Martin Vialon, (Yeditepe Universität Istanbul)

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 20.04.2020)

    Wann haben Sie das letzte Mal einen handschriftlichen Brief verfasst, in dem Sie nicht nur Platituden des Alltagslebens fixierten und austauschten? Seit der Erfindung der Schrift durch die sumerischen Kulturen vor über 5000 Jahren, gehört der Brief als Medium der Mitteilung geistiger Inhalte zum Repertoire menschlicher Kommunikation. Erste Formen geschichtlicher Überlieferung drückten sich als Malen oder Ritzen von Zeichen auf Schriftträger wie Stein, Ton- oder Wachstafeln, Tierhäute und Papyrus aus. Heute, nachdem die Rohrfeder als Schreibgerät längst ausgedient hat, geht nichts mehr ohne die Tastatur und den Halbleitergott Silicium, worauf die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie angewiesen ist. Kontrastiv zu den neuronalen Veränderungen schriftbildlicher Denk- und Ausdrucksweisen wird die verlorene ästhetische Form des philosophischen Briefes ins Bewusstsein gehoben. Warum schreiben Philosophen (und Literaten) Briefe? Welche Brieftypen gibt es? Warum ist die Brieflektüre großer Philosophen unverzichtbar, und warum sollte sie auch im Philosophie-, Literatur-, Kunst- oder Geschichtsunterricht höherer Schulstufen und Jahrgänge sowie im Universitätsstudium unbedingt regelmäßig praktiziert werden? Eine Antwort besteht darin, dass der Brief als Gattungsform von der Persönlichkeit des Schreibenden geprägt ist, der Neuigkeiten, Ereignisse oder Tatsachen an einen Empfänger vermittelt. Neben persönlichen Aussagen ist der Brief zugleich Ausdruck einer bestimmten Zeit und somit Psychogramm und Zeitdokument. Der Brief teilt Fakten und Urteile mit und erweitert das Verständnis der Biographe des Autors; man erfährt Pläne und Werkgedanken, Lebensbeziehungen und Bedingungen, in denen der Autor bei der Niederschrift stand. Briefe veranschaulichen Selbstkommentare, Meinungen von Dritten oder stilbildende Formen theoretischer Reflexionen, aus denen Dialoge oder Kritiken unabgegoltener Argumentationen hervorgehen, die dem diskursiven Zweck der Erweiterung oder Zurücknahme bzw. Präzisierung oder Falsifizierung eines Sachverhalts dienen können. Korrespondenzen, so sagte der passionierte Briefschreiber Walter Benjamin, sind eindringliche Zeugnisse, denn sie „gehören zur Geschichte des Fortlebens eines Menschen und eben, wie in das Leben das Fortleben mit seiner eigenen Geschichte hereinragt, läßt sich am Briefwechsel studieren.“ (Benjamin: Gesammelte Schriften, Bd. VI., S, 95) In diesem Sinn beabsichtigt das Brief-Seminar verschiedene Themen wie sprachtheoretische, geschichtsphilosophische oder politische Konzepte, die Einwirkung zeitgeschichtlicher und kultureller Entwicklungen auf die Theoriebildung, verschiedene antifaschistische Widerstands- und Exilerfahrungen oder Erörterungen projektierter Aufsätze und Bücher sowie die autobiographische und konstellationsgeschichtliche Bedeutung von Gelehrtenportraits vorsichtig mit Hintergedanken und zarten Augen zu lesen. Das Brief-Seminar umspannt den Zeitraum von 100 Jahren, dokumentiert den empfindungsvollen Standort deutsch-jüdischer Sprach- und Geistesentwicklung und beabsichtigt ein deutliches Zeichen gegen jede Form von Begriffsentstellung, Relativierung, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu setzen. Ferner möchte es dazu anregen, sich näher mit Briefen, Briefkonvoluten oder Briefeditionen zu beschäftigen, weil sich hiermit vielfältige Themen für künftige Bachelor-, Master- oder Promotionsarbeiten ausdenken lassen. Voraussetzung: Mußestunden, Interesse am Thema und fester Entschluss zur regelmäßigen Teilnahme inklusive obligatorischer Vorbereitungslektüren! Organisationsform: Das Seminar bietet die Besonderheit zur fakultativen Teilnahme an zwei Tutorien, die meine Stammhörer und Schüler – die Herren Dr. Ralf Drabent und Kay Langfeldt (B. A.) – dankenswerter Weise seminarbegleitend anbieten. Unter ihrer engagierten Anleitung sollen die jeweiligen Sitzungen durch gemeinsame Problembearbeitungen vorbereitet werden, so dass sich im Seminar der flüssige Austausch über vorab geklärte und weiter zu vertiefende Verständnisfragen entwickeln kann. Zur Vorbereitung der ersten beiden Sitzungen sollten Hugo v. Hofmannsthals Text „Ein Brief“ (1902), zwei Briefe von Gershom Scholem an Werner Kraft (3. 8. 1917; 21. 9. 1917) und Walter Benjamins Brief an Scholem (22. 10. 1917) gelesen sein. Die Seminarliteratur wird im Handapparat der UB zur Verfügung gestellt und muss konsultiert werden! Primärliteratur (Briefe in chronologischer Reihenfolge): Hugo v. Hofmannsthal: Ein Brief [1902]. In: Ders.: Gesammelte Werke in zehn Einzelbänden. Erzählungen, erfundene Gespräche und Briefe, Reisen. Herausgegeben von Bernd Schoeller in Beratung mit Rudolf Hirsch. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1979, S. 461-472. Gershom Scholem an Werner Kraft: 3. 8. 1917 u. 21. 9. 1917. In: Gershom Scholem: Briefe an Werner Kraft. Herausgegeben von Werner Kraft. Mit einem Nachwort von Jörg Drews. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1986, S. 16-20 u. S. 29-32. Walter Benjamin an Gershom Scholem: 22. 10. 1917. In: Walter Benjamin: Gesammelte Briefe. Band I. 1910-1917. Herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Frankfurt/Main 1995, S. 388-397. Walter Benjamin an Florens Christian Rang: 9. 12. 1923. In: Walter Benjamin: Gesammelte Briefe. Band II. 1919-1924. Herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1996, S. 390-397. Theodor Wiesengrund Adorno an Siegfried Kracauer: 17. 6. 1925. In: Theodor W. Adorno/Siegfried Kracauer: Briefwechsel 1923-1966. Herausgegeben von Wolfgang Schopf. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 2008, S. 77-82. Walter Benjamin an Max Rychner: 7. 3. 1931. In: Walter Benjamin: Gesammelte Briefe. Band IV. 1931-1934. Herausgegeben von Christoph Gödde und Henri Lonitz. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1998, S. 17-21. Walter Benjamin an Gershom Scholem: 20. 3. 1933. In: Ebd., S. 168-172. Rudolf Bultmann an Martin Heidegger: 18. 6. 1933. In: Rudolf Bultmann/Martin Heidegger: Briefwechsel 1925-1975. Herausgegeben von Andres Großmann und Christof Landmesser. Mit einem Geleitwort von Eberhard Jüngel. Frankfurt/Main, Tübingen: Vittorio Kostermann, Mohr Siebeck 2009, S. 193-196. Karl Jaspers an Martin Heidegger: 23. 8. 1933. In: Martin Heidegger/Karl Jaspers: Briefwechsel 1920-1963 [1990]. Herausgegeben von Walter Biemel und Hans Saner. München, Frankfurt/Main: Piper Verlag 1992, S. 155-157. Ernst Bloch an Walter Benjamin: 18. 12. 1934. In: Ernst Bloch: Briefe 1903-1975. Zweiter Band. Herausgegeben von Karola Bloch, Jan Robert Bloch Anne Frommann, Hanna Gekle, Inge Jens, Martin Karol, Inka Mülder, Arno Münster, Uwe Olpka und Burghart Schmidt. Frankfurt/Main Suhrkamp Verlag 1985, S. 658-661. Ernst Bloch an Walter Benjamin: 7. 5. 1935. In: Ebd., S. 661-662. Theodor W. Adorno an Walter Benjamin: 2. 8. bis 4. 8. 1935. In: Theodor W. Adorno/Walter Benjamin: Briefwechsel 1928-1940. Herausgegeben von Henri Lonitz. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1994, S. 138-154. Erich Auerbach an Walter Benjamin: 3. 1. 1937. In: Martin Vialon: Verdichtete Geschichtserfahrung. Erich Auerbachs Brief vom 3. 1. 1937 an Walter Benjamin. In: Michael Daxner/Waltraud Meints/Gerhard Kraiker (Hg.): Raum der Freiheit. Reflexionen über Idee und Wirklichkeit. Festschrift für Antonia Grunenberg, Bielefeld: Transcript Verlag 2009, S. 123-149, spez. S. 127-130. Max Horkheimer an Walter Benjamin: 16. 3. 1937. In: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften. Band 16: Briefwechsel 1937-1940. Herausgegeben von Gunzelin Schmid Noerr. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag 1995, S. 81-91. Erich Auerbach an Johannes Oeschger: 27. 5. 1938. In: Martin Vialon: Wie das Brot der Fremde so salzig schmeckt. Hellsichtiges über die Widersprüche der Türkei. Erich Auerbachs Istanbuler Humanismusbrief. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 239, 14. 10. 2008, S. 16 (s. auch Ders.: Erich Auerbach schreibt über Probleme der Modernisierung in der Türkei. In: Brotschrift für Ulrich Keicher. Herausgegeben von Matthias Bormuth, Joachim Kalka und Friedrich Pfäfflin. Warmbronn: Christian Wagner Gesellschaft e. V. 2008, S. 158-167, spez. S. 158-161). Erich Auerbach an Karl Vossler: 10. 10. 1938. In: Und wirst erfahren wie das Brot der Fremde so salzig schmeckt. Erich Auerbachs Briefe an Karl Vossler (1926-1948). Mit einem Nachwort herausgegeben von Martin Vialon. Warmbronn: Verlag Ulrich Keicher 2007, S. 24-26. Werner Krauss an Erich Auerbach: 26. 3. 1946. In: Werner Krauss: Briefe 1922 bis 1976. Herausgegeben von Peter Jehle unter Mitarbeit von Elisabeth Fillmann und Peter Volker Springborn. Frankfurt/Main: Vittorio Klostermann Verlag 2002, S. 221-222. Erich Auerbach an Werner Krauss: 27. 8. 1946. In: Ebd., S. 257-259. Ernst Robert Curtius an Karl Jaspers: 28. 4. 1947. In: Ernst Robert Curtius: Briefe aus einem halben Jahrhundert. Eine Auswahl. Herausgegeben und kommentiert von Frank-Rutger Hausmann. Baden – Baden: Verlag Valentin Koerner 2015, S. 485-487. Karl Jaspers an Hannah Arendt: 7. 1. 1951. In: Hannah Arendt/Karl Jaspers: Briefwechsel 1926-1969. Herausgegeben von Lotte Köhler und Hans Saner. München [1985]. Zürich: Piper Verlag, Neuausgabe 1993, S. 197-201. Georg Lukács an Alberto Carocci: 8. 2. 1962. In: Georg Lukács: Schriften zur Ideologie und Politik. Ausgewählt und eingeleitet von Peter Ludz. Neuwied, Berlin: Luchterhand Verlag 1967, S. 658-680. Gershom Scholem an Hannah Arendt: 23. 6. 1963. In: Gershom Scholem: Briefe II. 1948-1970. Herausgegeben von Thomas Sparr. München: Verlag C. H. Beck 1995, S. 95-100. Karl Jaspers an Hannah Arendt 29. 4. 1966. In: Hannah Arendt/Karl Jaspers: Briefwechsel 1926-1969, S. 671-674. Klaus M. Bogdal/Michael Brocke: Offener Brief an Martin Walser: 9. 11. 1998. In: Die Walser-Bubis-Debatte. Eine Dokumentation. Herausgegeben von Frank Schirrmacher. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1999, S. 119-120. Sekundärliteratur: Nickisch, Reinhard M. G.: Brief. Stuttgart: J. B. Metzler Verlag 1991 (Sammlung Metzler, Bd. 260). Raabe, Paul: Einführung in die Quellenkunde zur neueren deutschen Literaturgeschichte. Stuttgart: J. B. Metzler Verlag, 3., unveränderte Auflage 1974. Vialon, Martin: Theodor W. Adorno’s „Hornberg Letter“ to Walter Benjamin. A controversial Discussion of Historical Materialism. In: Moshe Zuckermann (Hg.): Theodor W. Adorno. Philosoph des beschädigten Lebens. Göttingen: Wallstein Verlag 2004, S. 109-130. – „Aber vielleicht wird erst der wahrhaft Leidende ganz frei“. Freya Hobohm – Werner Krauss: Eine unbekannte Freundschaft. Unveröffentlichte Briefquellen unter Berücksichtigung ihrer literaturgeschichtlichen Implikationen. In: Ottmar Ette/Martin Fontius/Gerda Haßler/Peter Jehle (Hg.): Werner Krauss: Wege – Werke – Wirkungen. Berlin: Berlin Verlag A. Spitz 1999, S. 161-190. Voss, E. Theodor: Autographische Lebensbilder. Fundstücke aus drei Jahrhunderten. Marburg: Büchner-Verlag 2018. Wilpert, Gero von: Brief. In: Ders.: Sachwörterbuch der Literatur. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, 6., verbesserte und erweitere Auflage 1979, S. 105-107. Zeitplan: 14. 04. 2020 Einführung, Hugo v. Hofmannsthal (1902) 20. 04. 2020 Scholem/Kraft: 3. 8. 1917; 21. 9. 1917; Benjamin/Scholem: 20. 10. 1917 27. 04. 2020 Benjamin/Rang: 9. 12. 1923; Adorno/Kracauer: 17. 6. 1925 04. 05. 2020 Benjamin/Rychner: 7. 3. 1931; Benjamin/Scholem: 20. 3. 1933 11. 05. 2020 Bultmann/Heidegger: 18. 6. 1933; Jaspers/Heidegger: 23. 8. 1933 18. 05. 2020 Bloch/Benjamin: 3. 10. 1934; Bloch/Benjamin: 7. 5. 1935 25. 05. 2020 Adorno/Benjamin: 2. 8./4. 8. 1935 01. 06. 2020 Pfingsten 08. 06. 2020 Adorno/Benjamin: 2. 8./4. 8. 1935; Horkheimer/Benjamin: 16. 3. 1937 15. 06. 2020 Auerbach/Benjamin: 3. 1. 1937; Auerbach/Oeschger: 27. 5. 1938; Auerbach/Vossler: 10. 10. 1938 22. 06. 2020 Krauss/Auerbach: 26. 3. 1946; Auerbach/Krauss: 27. 8. 1946; Curtius/Jaspers: 28. 4. 1947; Jaspers/Arendt: 7. 1. 1951 30. 06. 2020 Lukács/Carocci: 8. 2. 1962 07. 07. 2020 Scholem/Arendt: 23. 6. 1963; Jaspers/Arendt: 29. 4. 1966 14. 07. 2020 Bogdal und Brocke/Walser: 9. 11. 1998, Schlussgespräch.

  • Kein Zugang 4.03.182 - Platon, Symposion Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 15.04.2020)

    Das „Symposion“ ist Platons vielleicht schönster Dialog. Sein Gegenstand ist der Eros – dasjenige im Haushalt der Seele, was uns umtreibt. Wie lassen sich Formen und Schichten des Eros fassen, wie läßt sich mit ihnen umgehen? Diese Frage betrifft zugleich das Verhältnis, das zwischen dem, was die Seele bewegt, und der Bestimmung der Philosophie besteht, ‚Liebe zur Weisheit‘ zu sein. – Um die damit aufgeworfenen Fragen, etwa der nach der Bestimmung des Schönen, die einen Erkenntnisweg eröffnet, der in den verschiedenen Reden im „Symposion“ Lebensführungsregulative beschreibt und diskutiert. Den Erkenntnisweg in der Form eines ‚Aufstiegs‘ der Seele zum Erkennen ihrer Natur und Bestimmung faßt in bündiger Weise Sokrates‘ Referat der Rede der Diotima, Summe wie Zentrum des „Symposion“, zusammen. Ziel ist das Erkennen, was Denken im Grunde bewegt und bedeutet. Das Seminar eignet sich zur Einführung (nicht nur) in die Philosophie Platons sowie in Grundfragen der Bewußtseins-, Religions- und der Kunstphilosphie und nicht zuletzt auch der Erkenntnistheorie und einer Ethik der Lebensführung. Text: Am besten in einer zweisprachigen Ausgabe, z.B. in Bd. III der Werke in acht Bden., hg. v. G. Eigler, Darmstadt 1983 und öfter. Daneben jetzt auch reclam 18435. Geeignet sind Ausgaben mit der sog. Stephanus-Nummerierung (Symposion = 172a-223d), z.B. bei Meiner, Insel oder Rowohlt.

  • Kein Zugang 4.03.183 - Einführung in die Philosophie der Macht: Machiavellis "Der Fürst" Lehrende anzeigen
    • Maximilian Paul Schulz

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 16.04.2020)

    „Denn ein Mensch, der in jeder Hinsicht Gutes tun will, wird zugrunde gehen inmitten so vieler anderer, die nicht gut sind.“ In keinem Ranking umstrittener Philosoph*innen darf ein Mann fehlen: Niccolò Machiavelli. Ähnlich wie Thomas Hobbes, der mit seinem Leviathan die moderne Staatsphilosophie begründete, stellte mit seinem revolutionären Werk "Der Fürst" Machiavelli die Philosophie der Macht vom Kopf auf die Füße und leitete sie in die Moderne über. Wie erlangt man Macht – und wie behält man sie? Wie muss man als Fürst mit seinen Untertanen umgehen? Und wie steht es um die Relation von Mittel und Zweck? All diese Fragen stellen sich direkt oder indirekt dem Fürsten – Machiavellis Antwort fällt realistisch und zuweilen auch drastisch aus. Losgelöst von einem genuin moralischen Gestus geht es Machiavelli um die Praktikabilität der politischen Handlungen. Doch was ist nun "Der Fürst"? Ein Handbuch für Tyrannen? Oder einfach nur eine realistische Einschätzung von den Mechaniken der Macht? Es soll mit diesem Seminar für alle Interessierten eine Einführung in die Mechanismen der Macht geboten werden. Dabei soll "Der Fürst" in Gänze gelesen werden. Deshalb ist es zwingend notwendig, sich selbigen zuzulegen. Etwaige Zusätze beispielsweise aus Platons Staat oder Sun Tzus Die Kunst des Krieges werden, wenn möglich, online zur Verfügung gestellt werden.

  • Kein Zugang 4.03.9997 - Philosophie & Film Lehrende anzeigen
    • VertreterInnen der Fachschaften

    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 10.12.2019)
    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 22.10.2019)
    Termine am Dienstag, 08.10.2019, Dienstag, 15.10.2019, Dienstag, 04.02.2020, Dienstag, 13.10.2020, Dienstag, 27.10.2020 18:30 - 22:00

    Filmliste für die Sommersemesterferien 2021: 17.08.: Southland Tales (Richard Kelly, USA 2006) 24.08.: The Revolutionary (Paul Williams, USA 1970) 31.08.: Angst essen Seele auf (Rainer Werner Fassbinder, D 1974) 07.09.: Die Mondverschwörung (Thomas Frickel, D 2011) mit anschließender Diskussion mit Regisseur Thomas Frickel 14.09.: Die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini, I 1975) 21.09.: Armee im Schatten (Jean-Pierre Melville, F 1969) 28.09.: Der Fremdenlegionär (Claire Denis, F 1999) Jeweils dienstags, dieses Semester um 20 Uhr im Cine k. Eintritt für alle Studierenden wie immer frei. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Philosophie und Film – Sehen und Erkennen „Die Fotografie, das ist die Wahrheit. Kino, das ist die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde.“ – Aus „Der kleine Soldat“ von Jean-Luc Godard „Film ist 24 Mal Lüge in der Sekunde um der Wahrheit zu dienen, oder dem Versuch die Wahrheit zu finden zu dienen.“ – Michael Haneke Wenn das Kino oder der Film einfach nur die Wahrheit wäre, dann gäbe es keine Frage zu stellen, keinen Grund des Miss- oder Unverständnisses gegenüber dem Wahrgenommenen, es wäre reine Offenbarung. Aber schon der angegebene Unterschied zwischen Fotographie und Cinematographie, also Film, nämlich der Ablauf von 24 Bildern in der Sekunde im klassischen analogen Kino, gibt nur die Illusion der Bewegung vor. Die bloße Statik des Einzelbildes wird durch den Projektor zum Schein der Dynamik. Doch die Kamera gibt den größten Hinweis des Betrugs: Es handelt sich nur um einen Ausschnitt, worin der Zuschauer dem Regisseur ausgeliefert ist. Die Wahrheit dessen was man zu Gesicht bekommt, wenn darin denn eine liegt, kann also nicht bloß im unmittelbaren Augenschein liegen, sondern muss erst aus diesem gehoben werden. In der Reihe „Philosophie und Film“, welche die Fachschaft Philosophie mit der finanziellen Unterstützung des AStA realisieren darf, versuchen wir den präsentierten Filmen das zu entlocken, was nicht nur dem bloßen Material entspricht, sondern im Zusammenhang sich nur zeigt. In einer gemeinsamen Diskussion versuchen wir uns über das Gesehene auszutauschen und so Schritt für Schritt, von den ersten individuellen Eindrücken bis zu den wesentlichen Gehalten des Filmes vorzudringen. Die Intention des Schöpfers muss dabei nicht die wesentliche Rolle spielen, denn oftmals liegt das, was einen Film so sehenswert und erkenntnisreich macht, in seinen Behauptungen darüber oder in seinem Scheitern daran, was er eigentlich darstellen will. Es sind also nicht nur die großen bewunderten Klassiker des Kinos, denen wir uns in dieser Reihe verschrieben haben, sondern auch grade solche Filme, die eine Kontroverse schaffen können, die vielleicht sogar verachtenswert sind in ihren Inhalten, die bloße Lüge zu sein scheinen, aber wenigstens doch etwas über die Macher und ihre Umgebung verraten. So hoffen wir über viele Wege eine interessante und diskussionswürdige filmische Grundlage für unser Gespräch danach zu liefern. Der Eintritt für alle Studierenden ist frei und willkommen ist dabei jeder. Zunächst steht der Genuss des Films im Vordergrund und damit die Möglichkeit, die Filme in einem Rahmen zu sehen, für den sie gemacht worden sind, das Kino und die Leinwand. Aber auch die Diskussion im Anschluss ist natürlich für alle offen und wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer. Es soll langsam an die Filmanalyse gegangen werden, alle Unsicherheiten und Anfangsschwierigkeiten, die für manch einen solche Diskussionen hervorrufen können, wollen wir gemeinsam überwinden. Die Programme der vergangenen Jahre findet ihr auf unserer [Homepage.]https://uol.de/fsphilo/philosophie-und-film

Hinweise zum Modul
Hinweise
Das Modul phi120 (12 KP) wird nur von Studierenden belegt, die sich vor dem WiSe 2020/21 in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben. Studierende, die sich zum WiSe 2020/21 oder später in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben, studieren das Modul phi121 (9 KP).
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier) gemäß der fachspezifischen Anlage der Bachelorprüfungsordnung. Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Positionen der praktischen Philosophie; systematisches Verständnis der Grundbegriffe der praktischen Philosophie und Fähigkeit zu kritischer Beurteilung von Einzelproblemen der praktischen Philosophie mit dem Schwerpunkt auf der Allgemeinen Ethik und Moralphilosophie sowie der Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie; Hermeneutische Kompetenzen, Philologisch-historische Kompetenzen, Reflexions-und Argumentationskompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Forschungskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen.