phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2015 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.03.121 - Einführung in die Praktische Philosophie - Vorlesung Lehrende anzeigen
    • Apl. Prof. Dr. Michael Städtler

    Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 13.04.2015)

    Zur praktischen Philosophie gehören Ethik und Moralphilosophie, Rechts- und Sozialphilosophie, politische Philosophie, Geschichtsphilosophie und in gewisser Weise auch die Ästhetik. In der Vorlesung geht es in systematischer Absicht darum, diese Disziplinen und ihre Gegenstände aus dem Begriff menschlicher Praxis heraus zu begründen. Dafür ist natürlich die Frage zu klären, was menschliche Praxis überhaupt ist. Diese Klärungen erfolgen anhand von Modellen aus der Geschichte der Philosophie, denn das Handeln der Menschen und das Nachdenken über dieses Handeln stehen immer in geschichtlichen Zusammenhängen, sowohl theoriegeschichtlich wie auch realgeschichtlich. Unter diesem Aspekt wird überhaupt erst das geschichtliche Potential menschlichen Handelns, sich selbst und die eigenen Bedingungen verändern zu können, denkbar. Zentrale Modelle der Vorlesung werden Aristoteles, Thomas von Aquin und Kant sein. Es sollen aber auch Probleme neuzeitlicher Staatsbegründung (Bodin, Hobbes, Locke) oder moderner Gesellschaft (Hegel, Marx, Adorno) besprochen werden, und nach Möglichkeit soll auch auf zeitgenössische Strömungen Bezug genommen werden, jeweils, soweit die Zeit einer Vorlesung es zuläßt.

Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 4.03.122 - Ethikkonzeptionen Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Anhand des Buches von M. Quante Einführung in die Allgemeine Ethik werden ganz verschiedene und gegenwärtig debattierte Ethikkonzeptionen präsentiert. Lektüre: M. Quante, Einführung in die allgemeine Ethik, Darmstadt 2013

  • Kein Zugang 4.03.123 - Der junge Nietzsche – Einführung in sein Denken Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Matthias Bormuth

    Termine am Donnerstag, 11.06.2015 18:00 - 20:00, Montag, 27.07.2015 15:00 - 18:00, Dienstag, 28.07.2015 - Mittwoch, 29.07.2015 10:00 - 18:00
    Friedrich Nietzsche (1844-1900) gehört zu den wichtigsten Denkern der Moderne. Seine Werke erschienen zwischen 1872 und 1888 vor seiner geistigen Umnachtung. Im Namen der individuellen Bedürfnisse formulierte er eine radikale Kritik an der religiösen und philosophischen Tradition und ihren metaphysischen Hinterwelten. Er proklamierte eine Philosophie „freier Geister“ und die „Umwertung aller Werte“, nicht selten im Gestus eines säkularen Religionsstifters. Zu Lebzeiten kaum gelesen, wirkte Nietzsches Überlegungen zu Geschichte, Moralphilosophie und Ästhetik im 20. Jahrhundert bahnbrechend. Das Blockseminar behandelt zuerst seine „Unzeitgemäßen Betrachtungen“ „Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben“ und „Schopenhauer als Erzieher“. Dann widmet es sich voraus und widmet sich dann in exemplarischen Passagen den frühen Werken „Menschliches, Allzumenschliches“, „Morgenröthe“ und „Fröhliche Wissenschaft“. Diese Bücher erscheinen nicht mehr in gebundener Textform, sondern stellen aphoristisch-fragmentarische Sammlungen gedanklicher Kontemplationen dar. Nach den Einführungen stehen ausführliche Diskussionen ausgewählter Teststücke. Mit Nietzsches Appell, ihn selbst langsam zu lesen, wird eine aktive Lektüre vor den Sitzungen vorausgesetzt, zudem das Führen eines nachbereitenden Denktagebuchs. Diese Form der Seminarteilnahme soll erlauben, selbst die Form des schreibenden Nachdenkens für sich zu entdecken oder weiter zu entwickeln.

  • Kein Zugang 4.03.124 - Praktische Grundsätze bei Kant Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 15.04.2015)

    In diesem Lektürekurs zu Kants Kritik der praktischen Vernunft soll nicht nur in die kantische Terminologie zur praktischen Philosophie eingeführt werden, sondern es sollen auch konkurrierende Ansätze beurteilt werden. Literatur: Kant, Kritik der praktischen Vernunft, Hamburg 2003 (PhB 506)

  • Kein Zugang 4.03.125 - Einführung in die Kritik der praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Maxi Sabine Berger

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Die handelnden Subjekte sind ambivalent: Einerseits handeln und leben sie unter bestimmten Bedingungen (körperlich, gesellschaftlich usw.), und sind in dieser Hinsicht unfrei. Andererseits verfügen sie über den Willen als ein Vermögen, zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten wählen zu können; und sie verfügen auch über die Fähigkeit, die Fragen nach dem Sinn und der ethischen Ausrichtung ihrer Handlungen zu stellen. Darin zeigt sich, dass sie nicht ausschließlich unfrei sind. Kant versucht mit der praktischen Vernunft ein Vermögen zu bestimmen, aus Freiheit Zwecke setzen zu können, und damit die Möglichkeit autonomer Willensbestimmung zu erklären. Das Seminar wird sich der Lektüre der „Kritik der praktischen Vernunft“ widmen und versuchen, den Umgang Kants mit dem Problem der Freiheit nachzuvollziehen. Es handelt sich um ein Seminar für Bachelorstudierende, aber grundsätzlich steht die Veranstaltung allen Interessierten offen.

  • Kein Zugang 4.03.126 - Kant: Kritik der Praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Eckhard Homann

    Donnerstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 16.04.2015)

    Die Kantsche „ Kritik der praktischen Vernunft“ ist einer der einflussreichsten Texte zur Praktischen Philosophie der Neuzeit, in dem das Verhältnis von Moralität und Freiheit in einer Weise erörtert wird, hinter die auch die zeitgenössische Diskussion nicht zurückfallen kann. In diesem Seminar soll der Kantsche Text gemeinsam gelesen und erörtert werden. Die Präsentation ausgewählter Passagen kann dabei gern als Referat übernommen werden. Literatur: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten über ein Lektüreexemplar des Textes „Immanuel Kant, Kritik der praktischen Vernunft“ verfügen.

  • Kein Zugang 4.03.127 - Klassiker der Vertragstheorie: Hobbes, Locke, Rousseau Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Die neuzeitliche Philosophie des Gesellschaftsvertrags ist Ausdruck einer Erosion des politischen Aristotelismus. Anstatt ein 'von Natur aus politisches Lebewesen' vorauszusetzen, um den Staat zu begründen, geht der neuzeitliche Kontraktualismus davon aus, dass eine Verpflichtung nur aus der vertraglichen Übereinkunft von Individuen erwachsen kann. Im Seminar sollen die argumentativen Grundstrukturen und Grenzen der modernen Vertragstheorie anhand einschlägiger Texte von Hobbes, Locke, Rousseau (und möglicherweise Rawls) erarbeitet werden.

  • Kein Zugang 4.03.128 - Platon: Ist Tugend lehrbar? Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Hans-Georg Bensch

    Montag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 13.04.2015)

    Mit dieser Frage beginnt der Platon-Dialog Menon. In diesem Lektürekurs wird diese Frage und deren Voraussetzung behandelt. Kaum überraschend kommt Platon nach wenigen Seiten zur noch grundsätzlicheren Frage, ob denn überhaupt Erkenntnis möglich ist? und wenn ja, wie? Mit diesem klassischen Einführungstext kann nicht allein ein zentrales Thema der praktischen Philosophie thematisiert werden sondern insgesamt ein Begriff von Philosophie jenseits der Trennung in theoretische und praktische erarbeitet werden. Textgrundlage: Platon, Menon (in der Schleiermacher-Übersetzung, die auch im Netz frei zugänglich ist).

  • Kein Zugang 4.03.129 - Tugendethik, Deontologische Ethik und Teleologische Ethik aus systematischer und didaktischer Sicht Lehrende anzeigen
    • Stefan Berge

    Dienstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    "Wie soll ich handeln?" lautet die oberste Frage der Ethik, die sich Philosophen von der Antike bis in die Gegenwart gestellt haben bzw. auch heute noch stellen. Zwar gibt es auf diese Frage fast ebenso viele Antworten, wie es Philosophen gibt, im Allgemeinen lassen sich jedoch drei verschiedene Antwortmuster unterscheiden, die durch die folgenden Ethiktypen gekennzeichnet sind: die Tugendethik, die deontologische Ethik sowie die teleologische Ethik. Diese drei ethischen Konzeptionen unterscheiden sich hierbei vor allem durch ihre unterschiedlichen Betrachtungsperspektiven und -schwerpunkte moralischer Phänomene. In diesem besonders für PhilosophieanfängerInnen geeigneten Seminar soll eine Einführung in die oben beschriebenen zentralen ethischen Positionen gegeben werden. Ausschnittsweise sollen hierzu die "Nikomachische Ethik" Aristoteles', die "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" von Kant und "Der Utilitarismus" von Mill gelesen werden. Eine aktive Teilnahme erfordert somit die intensive Rezeption von Ausschnitten der oben genannten Werke. Im Anschluss an die fachliche Durchdringung der ethischen Theorien sowie bereits während des eigenen Verstehensprozesses soll nach philosophiedidaktischen Ansätzen gefragt und diese auch teilweise erprobt werden, die den Zugang zu diesen Theorien für Schülerinnen und Schülern erleichtern.

  • Kein Zugang 4.03.141 - John Stuart Mill: Utilitarismus Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Myriam Gerhard

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 13.04.2015)

    Mills 1861 erstmalig erschienener Text über den Utilitarismus ist der Klassiker utilitaristischer Ethik schlechthin. Das Prinzip der Nützlichkeit ist in seiner Rezeption vielfältigen Mißverständnissen ausgesetzt gewesen. Im Seminar soll der Text gelesen, diskutiert und neueren Ansätzen gegenüber gestellt werden. Literaturempfehlung: John Stuart Mill: Utilitarismus, Meiner Verlag, PhB 581. Leistungsnachweise können in Form von Essays (Basismodul) oder Hausarbeiten erbracht werden.

  • Kein Zugang 4.03.142 - Der Anfang der Philosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Die Vorlesung führt in den ‚griechischen Anfang’ der Philosophie ein. Das ist zunächst ein bewußtseins- bzw. epochengeschichtliches Datum: nicht nur vom Wort her entsteht ‚Philosophie’ im antik-griechischen Kulturraum. Sachsystematisch steht die Auseinandersetzung mit diesem Anfang zugleich für eine Einführung in die hier in originärer Weise entdeckten Gegenstandsbereiche philosophischer Reflexion: die Selbstreflexion geschichtlicher Praxis, für die das Wort Philosophie steht, bildet sich in der Phase eines kulturellen Umbruchs, der von Homer und Hesiod über die Tragödie als Form politischer Selbstverständigung und die vorsokratischen ‚Naturlehrer’ bis hin zu Sokrates reicht, dessen Forderung, daß Wissen ein diskursives ‚Rechenschaftgeben’ bedeutet, mythische und kultische Formen kollektiver Selbstverständigung ebenso ablöst wie Philosophie von bloßen Techniken des Wissens unterscheidet, die allein Interessen bedienen: ‚Sophistik’ ist zum Synonym dafür geworden. Umgekehrt ist es gerade die ‚Sophistik’, die den Anstoß gegeben hat zu jener Form begründeten und sich in seiner Verantwortung begreifenden Wissens, die Philosophie meint (vgl. dazu das ebenfalls in diesem Semester angebotene Blockseminar zur ‚Sophistik’). Das ist von Platon grundlegend durchreflektiert und von Aristoteles zum Selbstverständnis von Philosophie als ‚Wissenschaft’ fortgeführt worden. Wie in diesem Zusammenhang die Vernunft bzw. der Geist zum selbständigen Kriterium für Fragen nach der Möglichkeit und Gültigkeit von Erkenntnis, der Verbindlichkeit ethischer Normen wie schließlich für das politische Zusammenleben wird, soll in der Vorlesung dargestellt werden. Literatur: H.G. Gadamer, Der Anfang der Philosophie, Stuttgart 1997; U. Hölscher, Anfängliches Fragen, Göttingen 1968; B. Snell, Die Entdeckung des Geistes, Hamburg 82000; W. Scha-dewaldt, Die Anfänge der Philosophie bei den Griechen, Frankfurt/M. 1978

  • Kein Zugang 4.03.143 - Begriffe des Politischen. Einführung in die politische Philosophie Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 17.04.2015)

    Das Seminar verfolgt den Bedeutungswandel des Begriffs des Politischen und der politischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart.

  • Kein Zugang 4.03.144 - Hannah Arendt: Vita Activa Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Dienstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Dieses Seminar widmet sich dem philosophischen Hauptwerk Hannah Arendts. Arendt stellt hier die grundlegenden Bedingungen und Praktiken menschlicher Sozialität dar, um auf dieser Basis zu einer Theorie des Politischen zu gelangen. Damit führt das Buch in die Ideengeschichte, in die politische Philosophie und in Fragen der Praxisphilosophie ein. Diese verschiedenen Aspekte sollen im Seminar erschlossen und diskutiert werden. Das Seminar eignet sich also sowohl für EinsteigerInnen, wie auch für fortgeschrittene Arendt-LeserInnen. Da das ganze Buch gelesen werden soll, ist die Anschaffung zu empfehlen.

  • Kein Zugang 4.03.145 - Handeln, Tun und Lassen Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 17.04.2015)

    Als ein Kernbereich der Praktischen Philosophie zeigt sich immer wieder das systematische Fragen nach Möglichkeiten, das menschliche Handeln zu motivieren und gegebenenfalls zu lenken. Veranlassung, Zielsetzung und Umsetzung gilt es dabei zu berücksichtigen, wobei stets der Kontext gesellschaftlicher Relevanz reflektiert wird. An verschiedenen Beispielen werden Modelle philosophischer Handlungstheorie vorgestellt und diskutiert.

  • Kein Zugang 4.03.146 - Platons Sophisten über Politik und Gerechtigkeit Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 13.04.2015)

    Das Seminar bietet eine Einführung in ausgewählte Platonische Dialoge, in denen sich Platon mit sophistischen Argumenten auseinandersetzt. Im Zentrum stehen Fragen wie „Ist es besser Unrecht zu leiden als Unrecht zu tun?“, „Ist Gerechtigkeit ein Gut oder nur ein Mittel zum Zweck?“, „Sind die politischen Tugenden allen gegeben oder nur Spezialisten vorbehalten?“ Diese Fragen treiben noch heute die politische Philosophie und die Moralphilosophie um. Das Seminar ist insbesondere für AnfängerInnen geeignet und setzt keine speziellen Philosophiekenntnisse voraus. Zur Anschaffung empfohlen: Platon, Sämtliche Werke Bd. 1 und 2, Rowohlt-Verlag Hamburg

  • Kein Zugang 4.03.147 - Probleme der Moralphilosophie - Adorno und Kant Lehrende anzeigen
    • Martin Mettin, M.A.

    Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 15.04.2015)

    Im Sommersemester 1963 hielt Theodor W. Adorno in Frankfurt a.M. eine Vorlesung unter dem Titel „Probleme der Moralphilosophie“. Anders als es von einer klassischen Vorlesung zu jenem Thema zu erwarten gewesen wäre, standen dabei jedoch nicht Probleme der Moralbegründung oder der Richtigkeit individuellen Handelns im Zentrum. Vielmehr setzte sich Adorno mit den Widersprüchen zwischen kritischer Gesellschaftstheorie und traditioneller Moralphilosophie auseinander, etwa mit den Grenzen der Frage nach Moral nach dem Zivilisationsbruch Auschwitz. Trotz aller Kritik an der traditionellen Moralphilosophie blieb für Adorno hierbei einer der wichtigste Bezugspunkt die Philosophie Immanuel Kants, auf dessen Schriften die Vorlesung immer wieder zurückging. Im Seminar werden wir uns zunächst mit einigen Grundthemen der Moralphilosophie bei Kant befassen. Anschließend werden wir die recht zugänglichen Aufzeichnungen zu Adornos Vorlesungen von 1963 diskutieren. Die Auseinandersetzung mit den Texten ist zugleich eine Einführung in verschiedene Themen der „praktischen Philosophie“. Die Veranstaltung richtet sich an Studierende im Bachelor (Basis- und Aufbaumodul), Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Literatur: Immanuel Kant: Kritik der Praktischen Vernunft. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Werkausgabe Bd. VII, hrsg. von Wilhelm Weischedel, Frankfurt a.M. 1974, Suhrkamp stw 56. Theodor W. Adorno: Probleme der Moralphilosophie (1963), hrsg. von Thomas Schröder, Berlin 2010, Suhrkamp stw 1983.

  • Kein Zugang 4.03.148 - Bernard Williams, Der Begriff der Moral Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Philip Hogh

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 15.04.2015)

    Bernard Williams' 1971 im Original auf Englisch erschienes Werk "Der Begriff der Moral" stellt eine Einführung in die Moralphilosophie und Ethik dar. Williams' Ziel ist es, subjektivistische, relativistische und utilitaristische Positionen zurückzuweisen und eine Moralphilosophie zu entwickeln, die dazu in der Lage ist, im sozialen Leben auftretende moralische Probleme zu bearbeiten. Sein Vorwurf an die analytische und kontinentale moralphilosophische Tradition lautet entsprechend auch, dass diese sich um die Beantwortung wirklich drängender moralischer Fragen herumgedrückt habe. Das Seminar wird entsprechend die Absicht verfolgen, Williams' Argumentation zu rekonstruieren. Es ist sehr gut für StudienanfängerInnen geeignet. Allen TeilnehmerInnen wird die Anschaffung der günstigen Reclam-Ausgabe von "Der Begriff der Moral" empfohlen.

  • Kein Zugang 4.03.149 - Geschichtsphilosophie nach Kant Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Philip Hogh

    Dienstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 14.04.2015), Ort: A14 0-030, A02 2-203

    Das Seminar wird zunächst zwei zentrale geschichtsphilosophische Texte von Kant analysieren: die "Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht" (1784) und den zweiten Abschnitt aus dem "Streit der Fakultäten: Ob das menschliche Geschlecht im beständigen Fortschreiten zum Besseren sei" (1798). Entscheidend für unsere Lektüre, die wir im letzten Drittel des Semesters durch aktuelle Forschungsliteratur anreichern werden, wird die Frage sein, in welcher Weise Kants Transzendentalphilosophie den realen Verlauf der menschlichen Geschichte in sich aufnimmt oder aufnehmen muss. Vorkenntnisse in der Philosophie Kants sind erwünscht, aber nicht unbedingt notwendig.

  • Kein Zugang 4.03.151 - Friedrich Nietzsche Lehrende anzeigen
    • Apl.Prof.Dr. Susanne Möbuß

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 13.04.2015), Ort: A01 0-006
    Termine am Montag, 29.06.2015 12:00 - 14:00, Ort: A11 0-018

    Ohne Frage polarisiert das Denken Friedrich Nietzsches noch immer. Unter ausdrücklicher Ausblendung einer Zurückführung dieses Denkens auf psychische oder psychopathologische Motive soll der theoretische Gehalt der Philosophie Nietzsches betrachtet werden, der an der Schwelle zum 20. Jahrhundert von nicht zu unterschätzender Bedeutung gewesen ist. Denn er signalisiert die Notwendigkeit, teilweise neue Formen des philosophischen Diskurses zu entwerfen.

  • Kein Zugang 4.03.152 - Sigmund Freud: Kulturphilosophische Schriften Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. phil. Martin Vialon, (Yeditepe Universität Istanbul)

    Dienstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Der Wiener Nervenarzt Sigmund Freud (1856-1939) war einer der originellsten Denker und Schriftsteller im 20. Jahrhundert, der für seine funkelende Bilderprosa mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt im Jahr 1930 ausgezeichnet wurde. Er gilt als Entdecker und Deuter des Unbewussten und der polymorphen Triebstruktur des Menschen. Aufbauend auf seiner ontogenetischen Triebtheorie entwickelt Freud eine geschichtsphilosophisch-phylogenetisch begründete Kulturtheorie, die auf dem Triebverzicht durch die Konstante der Arbeit als Produktions- und Reproduktionsmittel beruht. Dabei wird durch die Methode der Beobachtung, der Anwendung des philosophischen Analogieschlussverfahrens und erklärenden Heranziehung von Mythen und Gleichnissen deutlich, dass Kultur etwas ist, was einer widerstrebenden Mehrheit von einer Minderheit geschichtlich auferlegt wurde – einer Minorität, die im Verlauf des Geschichtsprozesses es verstand, sich in den Besitz der vorhandenen Macht- und Zwangsmittel zu setzen. Insofern widmet sich die Seminarlektüre der Frage, wie bei Freud der Zusammenhang zwischen Individualpsychologie und Kulturtheorie gestrickt ist? Kurzum: Wie der Antagonismus zwischen Individuum und Gesellschaft erklärt wird, und ob die Libido zu einer Produktivkraft heranreifen kann, wenn sie bewusstseins- und kommunikationsfähige Triebwünsche enthält, die jenseits der Zurichtung von Natur und Gesellschaft zu situieren sind. Dabei liegt der Fokus auf der analytischen Freilegung von Verdinglichungen und Beschädigungen des individuell-psychischen Lebens als Neurosen, die auch Formen kollektiver Illusions- und Wahnsysteme (religiöser Monotheismus, demütige Unterwerfungsrituale gegenüber Führergestalten) annehmen können. Darüber hinaus wird sich das Seminar im letzten Viertel mit der Rezeption von Freuds Lust- und Realitätsprinzip anhand einiger Aufsätze des Sozialphilosophen Herbert Marcuse (1898-1979) beschäftigen. Es richtet sich sowohl an Anfänger und Fortgeschrittene, die ihre Interessen in den Bereichen der praktischen Philosophie, der Kulturphilosophie, der Ästhetik und im Werte- und Normenstudiengang ausbauen möchten. Wer sich in den Ferien etwas einarbeiten und vorbereiten möchte, dem seien folgende Schriften Freuds empfohlen: Triebe und Triebschicksale [1915]. In: Ders.: Psychologie des Unbewußten. Studienausgabe Bd. III. Herausgegeben von Alexander Mitscherlich, Angela Richards, James Strachey. Frankfurt/Main: S. Fischer Verlag 1975, S. 75-102; Das Ich und das Es [1923]. In: Ebd., S. 273-330. Primär- und Pflichttexte (während des Semesters): Freud, Sigmund: Massenpsychologie und Ich-Analyse [1921]. In: Ders.: Fragen der Gesellschaft. Ursprünge der Religion. Studienausgabe Bd. IX. Herausgegeben von Alexander Mitscherlich, Angela Richards, James Strachey. Frankfurt/Main: S. Fischer Verlag 1974, S. 61-134. - Die Zukunft einer Illusion [1927]. In: Ebd., S. 135-189. - Das Unbehagen in der Kultur [1929/30]. In: Ebd., S. 191-270. Marcuse, Herbert: Jenseits des Realitätsprinzips [1957]. In: Ders.: Nachgelassene Schriften. Band 3: Philosophie und Psychoanalyse. Herausgegeben von Peter-Erwin Jansen. Mit einer einleitenden Studie von Alfred Schmidt. Lüneburg: zu Klampen 2002, S. 147-169. - Das Veralten der Psychoanalyse [1963]. In: Ders.: Aufsätze und Vorlesungen 1948-1969. Schriften Band 8. Lüneburg: zu Klampen 2004, S. 60-78. - Trieblehre und Freiheit [1965]. In: Ders.: Psychoanalyse und Politik. Frankfurt/Main: Europäische Verlagsanstalt 1968, S. 5-34. Forschungsliteratur: Brückner, Peter: Marx, Freud. In: Gente, Hans-Peter (Hg.): Marxismus, Psychoanalyse, Sexpol. Frankfurt/Main: Fischer Taschenbuch Verlag 1972, S. 360-395. Engelmann, Edmund: Berggasse 19. Sigmunds Freuds Wiener Domizil [1976]. Mit einem Vorwort von Peter Gay. Bildbeschreibungen von Rita Ransohoff. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Brigitte Weitbrecht. Stuttgart, Zürich: Belser Verlag 1977. Görlich, Bernd/Lorenzer, Alfred/Schmidt, Alfred: Der Stachel Freud. Beiträge und Dokumente zur Kulturismus-Kritik. Mit Texten von Otto Fenichel, Th. W. Adorno, Max Horkheimer und Herbert Marcuse. Frankfurt/Main: Suhrkamp Verlag 1980. Laplanche, Jean/Léfevre-Pontalis, Jean-Bertrand: Das Vokabular der Psychoanalyse [1967]. Aus dem Französischen von Emma Moersch. Frankfurt/Main: Suhrkamp Taschenbuch Verlag 1973 (2 Bde.).

  • Kein Zugang 4.03.153 - Übungen im politischen Denken. Eine Einführung in das Denken Hannah Arendts Lehrende anzeigen
    • Oliver Bruns

    Termine am Mittwoch, 08.04.2015 12:00 - 16:00, Freitag, 05.06.2015 14:00 - 19:00, Samstag, 06.06.2015 12:00 - 18:00, Freitag, 19.06.2015 14:00 - 19:00, Samstag, 20.06.2015 12:00 - 18:00, Ort: A05 0-056, S 2-206
    Gegenüber »der Politik« bestehen zahlreiche Vorurteile. Die Politiker seien korrupt, würden nur den Interessen der Banken und der Wirtschaft dienen und obendrein noch lügen und täuschen. Aber was ist eigentlich das Politische? Die deutsche Jüdin Hannah Arendt, die vor den Nazis 1933 nach Frankreich und 1941 in die USA fliehen musste, entwickelte eine politische Philosophie, in der politisches Handeln und Macht nicht moralisch verurteilt werden. Ganz im Gegenteil: Nur eine politische Öffentlichkeit kann totalitären Tendenzen, die es ihrer Ansicht nach auch in den modernen Demokratien gibt, entgegenwirken und Freiheit und Verantwortung einen Platz in der gemeinsamen Welt garantieren. Die großen Denker der abendländischen Tradition haben laut Arendt bei der Beantwortung der Frage danach, wie das Politische zu denken ist, versagt: Der fehlende Tiefsinn für Politik aber ist nichts anderes als der fehlende Sinn für die Tiefe, in der Politik verankert ist.

  • Kein Zugang 4.03.154 - Kants Kritik der praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 14.04.2015)

    Kant abstrahiert in seiner Ethik zunächst von den historisch gewachsenen Moralvorstellungen – den Traditionen, Sitten und Gebräuchen –, um das Prinzip moralischen Urteilens zu ergründen, oder genauer: es uns klarer vor Augen zu führen. Die kritische Grundlegung der Moral soll nämlich kein intellektueller Entwurf ohne jeden Bezug zu unserer normativen Praxis sein, sondern sie erläutert lediglich den Begriff eines »ohne weitere Absicht guten Willens, so wie er schon dem natürlichen gesunden Verstande beiwohnt und nicht sowohl gelehrt als vielmehr nur aufgeklärt zu werden Bedarf« . Das unbedingte Sollen, der sogenannte Kategorische Imperativ, ist Ausdruck einer apriorischen Nötigung der reinen praktischen Vernunft, auf die es sich zu besinnen gilt, um wider die heteronomen Bestimmungsgründe des Willens eine moralisch vernünftige Entscheidung zu treffen. Impliziert ist damit die Freiheit des Menschen, sein Handeln einem selbst gegebenen Gesetz zu unterwerfen – Kausalität aus Freiheit. Die Freiheit eines Willens, nicht von Naturgesetzen bestimmt zu sein, sondern unabhängig von sinnlichen Antrieben eine Kausalkette in Gang setzen zu können, impliziert weiterhin, den Inhalt des Wollens freiheitlich zu gestalten – Kausalität aus Freiheit und für die Freiheit. Es ist dieser Kerngedanke einer zu sich Ja sagenden Freiheit, der im Seminar erschlossen werden soll. Dabei stehen die ersten sieben Paragraphen der Kritik der praktischen Vernunft im Mittelpunkt.

  • Kein Zugang 4.03.155 - Ethik der älteren Stoa Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Eckhard Homann

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 16.04.2015)

    Die Stoa ist eigentlich schlecht weggekommen. Die Rezeption ihrer Lehre schwankt zwischen abstrakter Affirmation und abstrakter Negation. Zumeist sind mit ihr Vorstellungen verbunden wie die sprichwörtliche „stoische Ruhe“, die Charakterfestigkeit eines Catos oder die Unerschütterlichkeit Senecas, der im Kreis seiner Freunde unerschrocken in den Tod geht. Dass die stoische Lehre aber durchaus ein kritisches Potential enthält, wird dabei zumeist übersehen. Dies zu überprüfen soll Ziel dieses Seminars sein. Im Mittelpunkt werden deshalb die Fragmente zur Ethik der älteren Stoa stehen, der trotz der schwierigen Überlieferung eine gewisse Einheit zukommt, und die durch Momente geprägt ist, die sie grundlegend von den Lehren Platons und Aristoteles unterscheidet. Literatur: Es ist beabsichtigt, die Texte als Kopie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Verfügung zu stellen. Zur Vorbereitung und bei weitergehendem Interesse: A.A. Long/ D.N. Sedley, Die hellenistischen Philosophen, Texte und Kommentare, Stuttgart/ Weimar 2000. Stoa und Stoiker, ed. et transl. Rainer Nickel, 2 Bde, Düsseldorf 2008 (eine seit längerem angekündigte zweisprachige Ausgabe, die eine Fülle an Belegen erhält, leider teuer , ca. 190,00 €). Friedo Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), Stuttgart 42007. Peter Steinmetz, Die Stoa, in: Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Bd. 4 (Die hellenistische Philosophie), ed. H. Flashar, Basel 1994, 491-716.

  • Kein Zugang 4.03.156 - Erziehung zur Mündigkeit Lehrende anzeigen
    • Steffen Stolzenberger

    Termine am Dienstag, 07.07.2015 18:00 - 20:00, Mittwoch, 05.08.2015 14:00 - 18:00, Donnerstag, 06.08.2015 11:00 - 16:00, Mittwoch, 12.08.2015 14:00 - 18:00, Donnerstag, 13.08.2015 - Freitag, 14.08.2015 11:00 - 16:00, Ort: A05 0-054, A06 1-111
    Die Begriffe „Erziehung“ und „Mündigkeit“ stehen in einem problematischen Verhältnis zueinander. Mündigkeit gründet in dem philosophisch-aufklärerischen Anspruch menschlicher Freiheit. Der einzelne Mensch soll seinen Willen autonom bestimmen und sich von nichts als seiner Einsicht in das richtige Tun leiten lassen. Auf diese Weise überwindet er sein bloß tierisches Dasein und macht sich selbst würdig und fähig, an der Gestaltung des vernünftigen Zusammenhangs einer bürgerlichen Gesellschaft mitzuwirken. Diese bürgerliche Gesellschaft aber, so konstatiert Theodor W. Adorno in den 60er Jahren, ist in ihrer Gesamtstruktur heteronom und hält die Menschen zur Anpassung an. Das theoretische Problem, dass Erziehung dem Begriff nach durch Fremdeinwirkung und Zwang von außen erfolgt und so grundsätzlich der Freiheit des Einzelnen in gewisser Weise entgegensteht, wird von Adorno gesellschaftstheoretisch unterfüttert – und damit um eine zentrale Dimension ausgeweitet. Ausgehend von dem Befund, dass die Versprechen von Freiheit und Gleichheit, auf denen die Gründung der bürgerlich-demokratischen Gesellschaft fußt, nicht eingelöst, sondern – gipfelnd im barbarischen Massenmord des Nationalsozialismus – zur Lüge verkehrt wurden, sollen im Seminar anhand ausgewählter Textpassagen der Kritischen Theorie die sich dem Anspruch einer Erziehung zur Mündigkeit stellenden Probleme diskutiert werden. Lässt sich eine Erziehung bewerkstelligen, die von außen ein Bewusstsein für Freiheit und Mündigkeit in den Menschen einstellt, obwohl „die Voraussetzung der Mündigkeit, von der eine freie Gesellschaft abhängt, von der Unfreiheit der Gesellschaft determiniert ist“ (Adorno)? Ist solche Erziehung in institutionalisierter Form denkbar, wenn doch Schulen und Universitäten maßgeblich durch Fremdinteressen gelenkt sind? Welche Rolle spielt dabei die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit, die alle humanistischen Ideen Lügen gestraft zu haben scheint? Was kann die Philosophie noch leisten? Und ist Adornos Ansatz, den jungen Menschen die Bedingungen, unter denen sie leben, „madig zu machen“, ein geeigneter Ansatz zur Befreiung der Menschen? Diesen und sich daran anschließenden Fragen soll im gemeinsamen Gespräch nachgegangen werden. Literatur: Theodor W. Adorno. Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959-1969. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1970.

  • Kein Zugang 4.03.157 - Individuum und Gemeinschaft Lehrende anzeigen
    • Priv.-Doz. Dr. Kirstin Berdina Zeyer

    Termine am Dienstag, 01.09.2015 11:00 - 19:00, Mittwoch, 02.09.2015 09:00 - 19:00, Donnerstag, 03.09.2015 09:30 - 16:45
    „Es ist also im letzten die Philosophie und Weltanschauung, die über das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft entscheidet.“ Dass eine veränderte Auffassung vom sozialen Leben eine Änderung der sozialen Zustände bewirke, unterstreicht hier auf sozialphilosophischem Gebiet exemplarisch der christliche Widerständler und Sozialreformer Paul Jostock (1895-1965), der für den Solidarismus als dem 'Dritten Weg' zwischen Kapitalismus und Sozialismus eingetreten ist. Das Seminar versucht der Frage nach den beiden Polen (Individuum - Gemeinschaft) sowie nach einer geeigneten Vermittlungsinstanz in erster Linie im Rückgriff auf klassische philosophische Texte (Aristoteles, Cusanus, Descartes, Rousseau, Marx) nachzugehen, berücksichtigt aber auch weitere, vor allem kultur- und existenzphilosophische (z.B. G. Simmel, H. Barth) Ansätze. Utopisten und Anarchisten werden ebenfalls zur Sprache kommen, so wie schließlich auch die aktuellen Herausforderungen globaler und interkultureller Perspektiven. Literatur: Paul Jostock: Grundzüge der Soziallehre und Sozialreform. Hg. u. eingel. v. Kirstin Zeyer. Regensburg 2006.

  • Kein Zugang 4.03.158 - Mensch-Sein - Verletzbarkeit, Blöße, Betrauerbarkeit nach Levinas, Adorno und Butler Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Carla Schriever

    Montag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 13.04.2015)

    In diesem Seminar geht es um die Konzeption der Ausgesetztheit. Lévinas postuliert in seinem Werk "Totalität und Unendlichkeit" den Anderen als unantastbare Entität und widersagt damit jeglicher Art von physischer Gewalteinwirkung, die das Leben des Anderen schädigt. Das der Andere die Personifikation des ethischen Imperatives ist und mein Leben von seinem abhängt, scheint wie eine ethische Utopie in einer Welt in der die Macht des privilegierten Subjekts schon zu oft totalitär auf den Anderen übergegriffen hat. Wie kann die Verletzbarkeit und Blöße des Anderen fokussiert werden und so ein neuer Zugang zur Alterität ermöglicht werden, der sich jenseits von Zugehörigkeiten manifestiert? Adorno und Butler folgend, bewegt sich dieser Diskurs in der Ebene ethischer Gewalt unter der Fragestellung wie Gewalt gerechtfertigt wird und damit zwischen "lebenswertem" und "non-lebenswerten" Leben unterschieden wird, was dazu führt das sich Subjekte in Machtpositionen über die Stimme der Anderen (der "Schwachen") hinwegsetzen und ein Jenseits von ethischer Menschlichkeit propagieren, das schon an zu vielen Stellen alltäglich geworden ist.

  • Kein Zugang 4.03.159 - Friedrich Nietzsche: Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift. Lehrende anzeigen
    • Corinna Schubert

    Termine am Montag, 27.04.2015 10:00 - 12:00, Samstag, 23.05.2015 10:00 - 17:00, Samstag, 13.06.2015, Samstag, 04.07.2015 10:00 - 18:00, Montag, 13.07.2015 18:00 - 21:00, Ort: A01 0-010 b, A06 1-111
    Nietzsches "Genealogie der Moral" ist sowohl fundamentale Moralkritik wie fundierende Moraltheorie. Den zahlreichen ethischen Begründungsmodellen – seit der Antike bis in die Moderne, von Aristoteles bis Kant – wird hier ein Blick auf die Entstehungsgeschichte von Moral entgegengesetzt, um die "Herkunft unserer moralischen Vorurtheile" zu erforschen (GM, Vorrede). Ausgewiesen als "Streitschrift", bedient sich der Text zudem maßgeblich polemischer und zuspitzend rhetorischer Verfahren. Neben der Rekonstruktion zentraler methodologischer und inhaltlicher Argumente, soll es dem Seminar deshalb auch um eine sprachliche, textnahe Analyse gehen. Textgrundlage: 5. Band der Kritischen Studienausgabe (KSA) der Werke Nietzsches; dtv /de Gruyter. (KSA 5 beinhaltet: Jenseits von Gut und Böse / Zur Genealogie der Moral) Literatur:   Höffe, Otfried (Hg.): Friedrich Nietzsche. "Zur Genealogie der Moral. Berlin: Akademie 2004 (Reihe: Klassiker Auslegen); Ottmann, Henning (Hg.): Nietzsche-Handbuch. Leben-Werk-Wirkung. Stuttgart / Weimar: Metzler 2000;   Saar, Martin: Genealogie als Kritik. Geschichte und Theorie des Subjekts nach Nietzsche und Foucault. Frankfurt a.M.: Campus 2007, Stegmaier, Werner: Nietzsches "Genealogie der Moral". Werkinterpretation. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1994. 

  • Kein Zugang 4.03.329 - Philosophie des Körpers Lehrende anzeigen
    • Nils Baratella

    Termine am Montag, 27.07.2015 - Donnerstag, 30.07.2015 10:00 - 16:00
Hinweise zum Modul
Hinweise
12 KP | 1 V, T 1, 2S | 2. FS | Elbe
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier). Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Positionen der praktischen Philosophie; systematisches Verständnis der Grundbegriffe der praktischen Philosophie und Fähigkeit zu kritischer Beurteilung von Einzelproblemen der praktischen Philosophie mit dem Schwerpunkt auf der Allgemeinen Ethik und Moralphilosophie sowie der Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie; Hermeneutische Kompetenzen, Philologisch-historische Kompetenzen, Reflexions-und Argumentationskompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Forschungskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen