Seminar: 4.03.156 Erziehung zur Mündigkeit - Details

Seminar: 4.03.156 Erziehung zur Mündigkeit - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.156 Erziehung zur Mündigkeit
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.156
Semester SoSe2015
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 10
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 07.07.2015 18:00 - 20:00, Ort: A05 0-054
Art/Form Blockseminar - Termine folgen in Kürze
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A05 0-054
Dienstag, 07.07.2015 18:00 - 20:00
A06 1-111
Mittwoch, 05.08.2015 14:00 - 18:00
Donnerstag, 06.08.2015 11:00 - 16:00
Mittwoch, 12.08.2015 14:00 - 18:00
Donnerstag, 13.08.2015 - Freitag, 14.08.2015 11:00 - 16:00

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Begriffe „Erziehung“ und „Mündigkeit“ stehen in einem problematischen Verhältnis zueinander. Mündigkeit gründet in dem philosophisch-aufklärerischen Anspruch menschlicher Freiheit. Der einzelne Mensch soll seinen Willen autonom bestimmen und sich von nichts als seiner Einsicht in das richtige Tun leiten lassen. Auf diese Weise überwindet er sein bloß tierisches Dasein und macht sich selbst würdig und fähig, an der Gestaltung des vernünftigen Zusammenhangs einer bürgerlichen Gesellschaft mitzuwirken. Diese bürgerliche Gesellschaft aber, so konstatiert Theodor W. Adorno in den 60er Jahren, ist in ihrer Gesamtstruktur heteronom und hält die Menschen zur Anpassung an. Das theoretische Problem, dass Erziehung dem Begriff nach durch Fremdeinwirkung und Zwang von außen erfolgt und so grundsätzlich der Freiheit des Einzelnen in gewisser Weise entgegensteht, wird von Adorno gesellschaftstheoretisch unterfüttert – und damit um eine zentrale Dimension ausgeweitet. Ausgehend von dem Befund, dass die Versprechen von Freiheit und Gleichheit, auf denen die Gründung der bürgerlich-demokratischen Gesellschaft fußt, nicht eingelöst, sondern – gipfelnd im barbarischen Massenmord des Nationalsozialismus – zur Lüge verkehrt wurden, sollen im Seminar anhand ausgewählter Textpassagen der Kritischen Theorie die sich dem Anspruch einer Erziehung zur Mündigkeit stellenden Probleme diskutiert werden. Lässt sich eine Erziehung bewerkstelligen, die von außen ein Bewusstsein für Freiheit und Mündigkeit in den Menschen einstellt, obwohl „die Voraussetzung der Mündigkeit, von der eine freie Gesellschaft abhängt, von der Unfreiheit der Gesellschaft determiniert ist“ (Adorno)? Ist solche Erziehung in institutionalisierter Form denkbar, wenn doch Schulen und Universitäten maßgeblich durch Fremdinteressen gelenkt sind? Welche Rolle spielt dabei die Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit, die alle humanistischen Ideen Lügen gestraft zu haben scheint? Was kann die Philosophie noch leisten? Und ist Adornos Ansatz, den jungen Menschen die Bedingungen, unter denen sie leben, „madig zu machen“, ein geeigneter Ansatz zur Befreiung der Menschen? Diesen und sich daran anschließenden Fragen soll im gemeinsamen Gespräch nachgegangen werden.

Literatur: Theodor W. Adorno. Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959-1969. Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1970.

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