ges123 - Geschichte des Mittelalters (Veranstaltungsübersicht)

ges123 - Geschichte des Mittelalters (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 9 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2016/2017 Prüfungsleistung
Vorlesung
  • Kein Zugang 4.02.020 - Erinnern und vergessen als Lebensform. Kulturgeschichte des Mittelalters am Beispiel des Memorialwesens Lehrende anzeigen
    • Caroline Horch

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 31.10.2016)

    Sich erinnern zu können, ist eine spezifisch menschliche Fähigkeit. Sie ermöglicht die Orientierung in Vergangenheit und Gegenwart, wie auch die Ausrichtung auf die Zukunft. Von jeher haben Menschen sich der Erinnerung bedient, um Vergänglichkeit zu überwinden. Auf der anderen Seite stellte das bewusste Vergessen, die damnatio memoriae, eine Tilgung der betroffenen Person aus dem kollektiven Gedächtnis dar. Die ‚Gemeinschaft der Lebenden und Verstorbenen‘ so ein bekanntes Dictum der Memoria-Forschung, ist eine das Mittelalter überdauernde Form aktiven Gedenkens geworden. Das mittelalterliche Memorialwesen ist daher ein vorzügliches Untersuchungsfeld für bestimmte Ausprägungen menschlichen Denkens und Handelns. Darüber hinaus liefert die Beschäftigung mit den materiellen Substraten einen Beitrag zur Kulturgeschichte des Mittelalters. Texte wie beispielsweise Viten und Testamente oder Bildwerke wie der Teppich von Bayeux und der Cappenberger Barbarossakopf vermögen Einblicke in die Gesellschaft und Auskünfte über die Kultur einer Zeit zu geben, in der zwar die Grundlagen für Strukturen und Phänomene der Neuzeit gelegt wurden, die heute dennoch aber vielfach fremd erscheint.

Seminar
  • Kein Zugang 4.02.026 - Handschrift – Inkunabel – Frühdruck. Praktische Einführung in die Medien der Schriftkultur am Übergang vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit Lehrende anzeigen
    • Matthias Bley

    Donnerstag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 20.10.2016)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.020. Der sichere Umgang mit Handschriften und frühen Druckerzeugnissen gehört zu den grundlegenden Kompetenzen in der Mediävistik ebenso wie in der Frühneuzeitforschung. Voraussetzung hierfür sind zum einen paläographische Kenntnisse, d.h. die Fähigkeit, Quellentexte im Original zu lesen, zum anderen aber ebenso ein Wissen über die Bücher selbst als materielle Träger der Überlieferung: Diese erhalten durch ihren Einband, die verwendete Bindetechnik und den Beschreibstoff jeweils unikalen Charakter. Die Untersuchung entsprechender Merkmale erlaubt Rückschlüsse auf den Entstehungsort und die (Besitz-)Geschichte eines Bandes, Informationen, die in der wissenschaftlichen Arbeit die Erforschung der Textinhalte ergänzen und um neue Fragestellungen bereichern können. Das Seminar bietet eine Einführung in diese Themenfelder anhand ausgewählter Handschriften und früher Drucke aus den Beständen der Landesbibliothek Oldenburg.

  • Kein Zugang 4.02.027 - Burgen in Friesland Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Antje Sander

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 20.10.2016)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.020. Mittelalterliche Wehranlagen und Burgen haben in Friesland durch die spezifischen gesellschaftlichen und strukturellen Voraussetzungen oftmals eine andere Entwicklung genommen als in den benachbarten Territorien. In dem Seminar werden die wichtigsten Bedingungen für den Burgenbau vorgestellt und anhand ausgewählter Quellen untersucht. Bau- und Repräsentationsformen aber auch Alltagsleben und Fehdewesen werden thematisiert. Die Ergebnisse des Seminars sollen in eine Ausstellungskonzeption zum Burgenbau auf der ostfriesischen Halbinsel einfließen. Im Laufe des Seminars werden auch nach Absprache zwei Halbtagesexkursionen angeboten, die Seminarstunden werden hierzu anteilig geblockt.

  • Kein Zugang 4.02.029 - Die Stiftskirche zum Heiligen Kreuz in Nordhausen im Mittelalter Lehrende anzeigen
    • Caroline Horch

    Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 01.11.2016)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.020. Das Kollegiatsstift St. Crucis in Nordhausen im Harzvorland war eines der ältesten in Mitteldeutschland. Gegründet von Königin Mathilde ca. 961 als Frauenstift, wurde es 1220 umgewandelt in ein Kanonikerstift. Über die Intentionen der Königin berichten zwei Viten. Von der ältesten Kirche ist so gut wie nichts mehr erhalten; im Laufe der Jahrhunderte wurde der Kirchenbau mehrfach verändert. Von großem Interesse sind die sechs Stifterfiguren an den Seitenwänden des Chors. Untersucht werden sollen Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte sowie eine mögliche Funktion der Standbilder.

Hinweise zum Modul
Kompetenzziele
Die Studierenden ...
- verfügen über strukturiertes historisches Grundwissen über das Mittelalter;
  • beherrschen den Zugang zu mittelalterlichen (Original-)Quellen;
- verfügen über Reflexionsvermögen hinsichtlich fachlicher Konzepte und Ansätze und entwickeln eigene Standpunkte in der kritischen Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Forschung;
- entwickeln selbständig historisch relevante Fragestellungen, bearbeiten sie theoretisch-methodisch geleitet und gelangen so zu rationalen Urteilen;
- analysieren die Bedingungen historischen Wandels in vergleichender Perspektive;
- sind sich der historischen Prägung der Gegenwart bewusst und können Probleme der gegenwärtigen Gesellschaft historiographisch einordnen sowie kritisch reflektieren;
- beherrschen die adressatengerechte Vermittlung historischer (Er-)Kenntnisse.