inm730 - Medientheorie und -geschichte: auditive Medien (Veranstaltungsübersicht)

inm730 - Medientheorie und -geschichte: auditive Medien (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Musik 15 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Sommersemester 2024 Prüfungsleistung
Übung
Seminar
  • Eingeschränkter Zugang 3.05.501 - American Soundscapes: Seminar accompanying the international conference on “American Soundscapes” (Oldenburg, 23-25 May 2024) Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Mario Dunkel

    Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 04.04.2024), Ort: A11 0-011 (KMS), A11 0-009 (Aula)

    This seminar accompanies the international conference on "American Soundscapes" that takes place at the University of Oldenburg from 23-25 May 2024. The conference explores "the production and the perception of sounds and noises, their acoustic characteristics, material-technological conditions, their manifestation in other sign systems, as well as historically and culturally specific ways of hearing and listening" regarding the United States. The conference is a unique opportunity to see presentations by some of the leading scholars in the field, including Nina Sun Eidsheim (UCLA) and Jonathan Rosenberg (Hunter College, NYC). Eidsheim will be talking about jazz trumpeter and artist Leo Wadada Smith while Rosenberg will investigate the role of classical music in US foreign policy during the Cold War. The conference will also be featuring a panel on the role of sound and music in the 2024 US election campaign. This seminar will help students to prepare their attendance of some of the talks that will be given at this conference, allowing them to become familiar with the format of a large international conference and enabling them to follow and to critically inquire about some of the key presentations. It will also serve as a forum in which aspects of the conference will be discussed. It is open to students from a large variety of disciplines, including music and American studies. Link to conference website: https://uol.de/en/english-american/dgfa-70th-annual-meeting-23-25-may-2024

  • Eingeschränkter Zugang 3.05.502 - Orientsehnsucht und Arabophobien - Aneignungen des "Fremden" in Musik und Kunst Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Susanne Binas-Preisendörfer

    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 11.04.2024)

    1978 veröffentlichte der in Jerusalem geborene Palästinenser, der Literaturwissenschaftler Edward Said, seine vieldiskutierte Schrift Orientalismus. Darin wirft er dem Westen und den Orientalisten vor, dass sie das Bild des Orients v.a. deshalb mit bestimmten Stereotypen und Generalisierungen konstruiert haben, um sich davon abzugrenzen und so den Kolonialismus zu legitimieren. Was Said insbesondere anhand der Literatur des Westens aus dem 18. und 19. Jh. beschrieben und erörtert hat, will das Seminar im musikalischen und künstlerischen Feld nachgehen. Mozarts Entführung aus dem Serail oder Verdis Aida verwenden Figuren, Klänge und Szenen, die sowohl auf ein Begehren als auch Ängste gegenüber dem sogenannten Orient verweisen. Mitte des 20. Jahrhunderts treffen „West“ und „Ost“ in Jazzprojekten aufeinander. Der (algerische) Rai zählte zu den beliebtesten Referenzpunkten der Repertoirekategorie Woldmusic. In der Malerei seit dem 16. Jahrhundert, später dann v.a. auch der Fotografie gibt es vielerlei Beispiele, wie „das Fremde“ den Vorstellungen „des Eigenen“ gegenübergestellt und angeeignet wird. In Musikvideos treffen Musik und Bild aufeinander und inszenieren auch heute noch „den Orient“ z.B. in bestimmten Geschlechterkonstellationen. Was früher jedoch meist einfach hingenommen wurde, gerät seit den Debatten um kulturelle Aneignung in ein neues Licht. Das Seminar erhält besondere Brisanz, weil die Gegenüberstellung von West und Ost bzw. Orient im Nah-Ost-Konflikt derzeit eine verhängnisvolle Wendung erhalten hat.

  • Eingeschränkter Zugang 3.05.503 - Just a Game? Musikproduktion, -vermittlung und -performance im Spiel Lehrende anzeigen
    • Dr. Jan Torge Claussen

    Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 10.04.2024)

  • Eingeschränkter Zugang 3.06.310 - Ästhetik des Übriggebliebenen. Technikreste, Produktionsabfälle, Medienmüll Lehrende anzeigen
    • Dr. des. Felix Hasebrink

    Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 02.04.2024)

    Müll ist eine zentrale Problemkategorie im Anthropozän. Zu Land, zu Wasser, in der Luft und sogar im All nimmt die Menge des Weggeworfenen stetig zu; in Politik und Forschung werden neue Verfahrung der Müllvermeidung und des Recyclings debattiert. Das Seminar fragt nach der Rolle von Medien in diesen Müllszenarien, und zwar konkret danach, wie Medien weggeworfen werden, welche Abfälle und Überreste Medien selbst erzeugen und wie sie Müll als besonderes soziokulturelles Konzept problematisieren. Im Fokus stehen dabei keine metaphorischen ›Müll- medien‹ (z.B. ›Trash-Kino‹ oder ›Trash-TV‹), sondern physische, materielle Restbestände von Me- dienproduktion, -distribution und -rezeption. Denn diese Restbestände stellen Medientheorien vor eine besondere Herausforderung: Die physische, realweltliche Basis von Texten, Bildern, Tönen, Videos und vielem mehr wird im Rezeptionsvollzug häu"g ausgeblendet. Das Seminar möchte diese physische Grundlage ins Zentrum stellen und anhand unterschiedlicher Fallbeispiele (Foto- gra"e, Film-/TV-Produktion, e-waste, ›Datenmüll‹, etc.) und theoretischer Positionen (u. a. Nadia Bozak, Jennifer Gabrys, Richard Maxwell & Toby Miller, Jussi Parikka) diskutieren. Das Seminar ist als Lektürekurs angelegt. Studierende übernehmen ein ›co-hosting‹ für eine Sit- zung und bereiten zusätzliche Texte und Anschauungsmaterialien für die gemeinsame Diskussion vor.

  • Eingeschränkter Zugang 3.06.315 - Kann weg - Artikulationen des Verschwindens in Medien und Theorie Lehrende anzeigen
    • Dr. Claudia Reiche

    Mittwoch: 12:00 - 16:00, zweiwöchentlich (ab 10.04.2024)

    Die Formulierung „Kann weg“ lässt sich doppelt verstehen, zupackend und/oder wehmütig. Nämlich so: Störendes kann beseitigt werden, Wertvolles kann verloren werden oder ist schon verschwunden. Denn das Denken des ‚Verschwindens‘ in Medien und Theorie ruft eine zukunftsgerichtete, destruktive wie eine rückwärtsgerichtete, bedauernde Haltung auf und dies sogar (auch) jenseits von subjektivem Bezug zum jeweiligem Objekt des Verschwindens. Was ‚weg kann‘, soll nämlich in diesem Seminar weniger eine Rolle spielen als das Wie. Wie wird ‚Verschwinden‘ theoretisch und medial artikuliert – In medientheoretischen Texten wie in Kunst und digitaler Kultur? Dazu soll ein Grundtext politisch-medientheoretischen Denkens, der sogenannte ‚Kunstwerkaufsatz‘ von Walter Benjamin [1936/1939] den Ausgangspunkt der Frage nach dem mindestens doppeldeutigen Verschwinden bilden. Dass es darin um mehr geht als das vielzitierte Verschwinden sogenannter ‚Aura‘, nämlich um Formulierungen mit „Kampfwert“, wie sie „für die Zwecke des Faschismus vollkommen unbrauchbar sind“, wie Benjamin es für seinen Text beansprucht, legt eine Überprüfung einer Brauchbarkeit seines Verfahrens nach fast 90 Jahren einmal mehr nahe. Zukunftsgerichtet und/oder rückwärtsgerichtet, unter Bedingungen eines Surveillance Capitalism (Shoshana Zuboff), der Langeweile (Vinzenz Hediger), einer ‚new proto-fascist masculinity‘(Bonni Rambatan, Jacob Johansson), mit einer Traumdeutung (erwarteten) Desasters (Jean-Pierre Dupuy, Slavoj Zizek). Kurzum: „Let us assume the end is near.“ (Laurence Simmons). Beispielhaft wird in diesem Sinne das ‚Verschwinden des Menschen’, das ‚Verschwinden der Freiheit’, das ‚Verschwinden des Endes’ thematisch werden können. Das Seminar lädt zu aktualisierten Lesarten und Schreibweisen des ‚Kunstwerkaufsatzes‘ ein, zum Test in neuen Anwendungen. Literatur (wird in der ersten Sitzung genauer bekanntgegeben) und Exkursion Walter Benjamin, ‚Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (zweite Fassung)‘ [1939], in: Gesammelte Schriften, Bd. I.2, Abhandlungen, hg. Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt a.M. 1991, 471–508. Siehe: https://archive.org/details/DasKunstwerkImZeitalterSeinerTechnischenReproduzierbarkeit/ Walter Benjamin: Der destruktive Charakter [1931], in: Gesammelte Schriften, IV: Kleine Prosa. Baudelaire-Übertragungen, hg. Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt a.M. [Suhrkamp] 1980, S. 396-398. Siehe: https://erfahrungsverlust.files.wordpress.com/2013/01/benjamin_destruktiver-charakter_gs-iv.pdf ´Slavoj Zizek, What lies ahead? In: Jacobin 17.1.23, https://jacobin.com/2023/01/slavoj-zizek-time-future-history-catastrophe-emancipation [zuletzt aufgerufen 1.2.2024)] Das Seminar wird den Besuch einer Ausstellung im Edith-Russ-Haus für Medienkunst (Oldenburg) umfassen, voraussichtlich zu der Ausstellung von Robert Glas.

Hinweise zum Modul
Hinweise
15 KP | 1 S; 1 V oder 1 S; 1 Ü, insgesamt zwei LV aus MM 3 und eine aus MM 2 | 1. bis 3. FS, WPM | Binas-Preisendörfer
Prüfungszeiten
Die Prüfungsleistungen sind im bzw. am Ende des Semesters zu erbringen.
Prüfungsleistung Modul
2 Prüfungen je 50 %, beide im Schwerpunkt "Auditive Medien": 1 Hausarbeit und wahlweise 1 Referat inkl. Ausarbeitung, 1 Klausur oder mündliche Prüfung
Kompetenzziele
  • vertiefte Kenntnisse im Bereich medientheoretischer Diskurse und Medienkritik
  • kritische Auseinandersetzung mit wichtigen medientheoretischen Positionen , insbesondere der auf Ton, Klang und Musik bezogenen Theorien
  • Erarbeitung von wissenschaftlichen Zugängen und Methoden verschiedener Medientheorien
  • kritische Verknüpfungen von bild- und musik-/ klangbezogenen Medientheorien
  • Bezüge zwischen eigenen medienpraktischen Erkenntnissen und theoretischen Diskursen herstellen
  • Bezüge zwischen medientheoretischen Positionen und medialen Berufs- und Arbeitsfeldern herstellen