Seminar: 3.06.315 Kann weg - Artikulationen des Verschwindens in Medien und Theorie - Details

Seminar: 3.06.315 Kann weg - Artikulationen des Verschwindens in Medien und Theorie - Details

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General information

Course name Seminar: 3.06.315 Kann weg - Artikulationen des Verschwindens in Medien und Theorie
Subtitle
Course number 3.06.315
Semester SoSe2024
Current number of participants 8
expected number of participants 25
Home institute Institute of Art and Visual Culture
Courses type Seminar in category Teaching
First date Wednesday, 10.04.2024 12:00 - 16:00, Room: A15 1-113
Type/Form 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Rooms and times

A15 1-113
Wednesday: 12:00 - 16:00, fortnightly (7x)

Module assignments

Comment/Description

Die Formulierung „Kann weg“ lässt sich doppelt verstehen, zupackend und/oder wehmütig. Nämlich so: Störendes kann beseitigt werden, Wertvolles kann verloren werden oder ist schon verschwunden. Denn das Denken des ‚Verschwindens‘ in Medien und Theorie ruft eine zukunftsgerichtete, destruktive wie eine rückwärtsgerichtete, bedauernde Haltung auf und dies sogar (auch) jenseits von subjektivem Bezug zum jeweiligem Objekt des Verschwindens. Was ‚weg kann‘, soll nämlich in diesem Seminar weniger eine Rolle spielen als das Wie. Wie wird ‚Verschwinden‘ theoretisch und medial artikuliert – In medientheoretischen Texten wie in Kunst und digitaler Kultur?
Dazu soll ein Grundtext politisch-medientheoretischen Denkens, der sogenannte ‚Kunstwerkaufsatz‘ von Walter Benjamin [1936/1939] den Ausgangspunkt der Frage nach dem mindestens doppeldeutigen Verschwinden bilden. Dass es darin um mehr geht als das vielzitierte Verschwinden sogenannter ‚Aura‘, nämlich um Formulierungen mit „Kampfwert“, wie sie „für die Zwecke des Faschismus vollkommen unbrauchbar sind“, wie Benjamin es für seinen Text beansprucht, legt eine Überprüfung einer Brauchbarkeit seines Verfahrens nach fast 90 Jahren einmal mehr nahe. Zukunftsgerichtet und/oder rückwärtsgerichtet, unter Bedingungen eines Surveillance Capitalism (Shoshana Zuboff), der Langeweile (Vinzenz Hediger), einer ‚new proto-fascist masculinity‘(Bonni Rambatan, Jacob Johansson), mit einer Traumdeutung (erwarteten) Desasters (Jean-Pierre Dupuy, Slavoj Zizek). Kurzum: „Let us assume the end is near.“ (Laurence Simmons).
Beispielhaft wird in diesem Sinne das ‚Verschwinden des Menschen’, das ‚Verschwinden der Freiheit’, das ‚Verschwinden des Endes’ thematisch werden können. Das Seminar lädt zu aktualisierten Lesarten und Schreibweisen des ‚Kunstwerkaufsatzes‘ ein, zum Test in neuen Anwendungen.


Literatur (wird in der ersten Sitzung genauer bekanntgegeben) und Exkursion

Walter Benjamin, ‚Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit (zweite Fassung)‘ [1939], in: Gesammelte Schriften, Bd. I.2, Abhandlungen, hg. Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt a.M. 1991, 471–508. Siehe: https://archive.org/details/DasKunstwerkImZeitalterSeinerTechnischenReproduzierbarkeit/

Walter Benjamin: Der destruktive Charakter [1931], in: Gesammelte Schriften, IV: Kleine Prosa. Baudelaire-Übertragungen, hg. Rolf Tiedemann, Hermann Schweppenhäuser, Frankfurt a.M. [Suhrkamp] 1980, S. 396-398.
Siehe: https://erfahrungsverlust.files.wordpress.com/2013/01/benjamin_destruktiver-charakter_gs-iv.pdf

´Slavoj Zizek, What lies ahead? In: Jacobin 17.1.23, https://jacobin.com/2023/01/slavoj-zizek-time-future-history-catastrophe-emancipation [zuletzt aufgerufen 1.2.2024)]

Das Seminar wird den Besuch einer Ausstellung im Edith-Russ-Haus für Medienkunst (Oldenburg) umfassen, voraussichtlich zu der Ausstellung von Robert Glas.

Admission settings

The course is part of admission "Anmeldung gesperrt (global)".
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  • Admission locked.