Veranstaltungsdetails - Wie werden Skandale gemacht? Exemplarische Fälle aus Kunst- und Mediengeschichte

Veranstaltungsdetails - Wie werden Skandale gemacht? Exemplarische Fälle aus Kunst- und Mediengeschichte

Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften
Institut für Kunst und visuelle Kultur
Sommersemester 2013
Wie werden Skandale gemacht? Exemplarische Fälle aus Kunst- und Mediengeschichte
Zeit: Do. 12:00 - 14:00 (wöchentlich)
Veranstaltungsnummer: 3.06.133
Studienbereiche: Interdisziplinäre Lehreinrichtungen / Professionalisierungsbereich > Center für lebenslanges Lernen > Studium generale / Gasthörstudium
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Zwei-Fächer-Bachelor > Kunst und Medien > Aufbaumodule > kum230 Kunst- und Mediengeschichte II
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Master of Education (Sonderpädagogik) > Kunst > Mastermodule > kum230 Kunst- und Mediengeschichte II
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Master > Integrated Media: Audiovisuelle Medien in Praxis, Theorie und Vermittlung > Mastermodule > inm740 Medienanalyse
Fakultät 3: Sprach- und Kulturwissenschaften > Zwei-Fächer-Bachelor > Gender Studies > Aufbaumodule > gen230 Geschlecht und kulturelle Repräsentation
DozentIn Dr.phil. Kerstin Brandes
Heimat-Einrichtung: Institut für Kunst und visuelle Kultur
Typ der Veranstaltung: Seminar in der Kategorie Lehre
Art der Veranstaltung: S, 2 SWS
Beschreibung: Als „Skandal“ wird gemeinhin ein Ereignis oder ein Verhalten bezeichnet, das im negativen Sinn für großes Aufsehen sorgt, weil es als moralisch verwerflich empfunden wird, die Regeln des Anstands über alle Maßen verletzt, die Grenzen des Tolerierbaren absolut überschreitet, mit einem Tabu bricht. Doch wie wird etwas zu einem Skandal? Welche Mechanismen sind hier am Werk? Wer entscheidet darüber, was und in welcher Hinsicht etwas empörend ist oder sein soll, inwiefern geltende Konventionen, Norm- und Wertvorstellungen verletzt wurden? Und was sagt das wiederum über das „Normale“ einer Gesellschaft aus? Skandale sind wiederkehrende Ereignisse der Kunst- und Mediengeschichte. Sie beziehen sich auf Bildfindungen, auf Weisen des Zeigens und Zu-Sehen-Gebens sowie auf die Figur des Künstlers, von dem bisweilen ein „skandalöses“, nicht-normgerechtes Leben oder Verhalten geradezu erwartet wird. Pornografie, Blasphemie, Gewaltverherrlichung oder Rassismus sind gängige Vorwürfe, die skandalisierten Bildern, Filmen oder Ausstellungen gemacht werden. Skandalisierung, Medien und Kunst stehen dabei immer auch in einem wechselseitigen und produktiven Abhängigkeitsverhältnis. Oft genug führt Skandalisierung genau dazu, dass ein Kunstwerk bekannt und als ein solches wahrgenommen wird, oder, dass Künstler_innen oder Schauspieler_innen der Durchbruch gelingt. Sog. Enthüllungsmedien – etwa die Boulevardpresse – verdienen genau damit ihr Geld, dass sie das exzessiv veröffentlichen, was das Zeigen vermeintlich nicht lohnt und verboten gehört. An ausgewählten Beispielen – wie etwa Edouard Manets Gemälde „Olympia“ (1863), das zu den aufsehenerregendsten Skandalen in der Geschichte der Kunst zählt, – werden wir u.a. die Zusammenhänge von Skandalisierung und Medialisierung, Verbot und Veröffentlichung, Tabuisierung und Enthüllung, von Evidenz und Gerücht, immer auch innerhalb der jeweiligen historischen Kontexte, untersuchen.
Ort: A08 0-001
TutorInnen: Colja Wichers
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