Seminar: 4.02.051c Utopie und Terror: Stalinistische Lebenswelten - Details

Seminar: 4.02.051c Utopie und Terror: Stalinistische Lebenswelten - Details

Sie sind nicht in Stud.IP angemeldet.

Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.02.051c Utopie und Terror: Stalinistische Lebenswelten
Untertitel Geschichte Europas der Neuzeit mit Schwerpunkt Osteuropa
Veranstaltungsnummer 4.02.051c
Semester WiSe21/22
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 11
erwartete Teilnehmendenanzahl 21
Heimat-Einrichtung Institut für Geschichte
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Mittwoch, 20.10.2021 16:15 - 17:45, Ort: A14 0-031
Art/Form Basisseminar 3
Leistungsnachweis Prüfungsleistung des Moduls ist das „Portfolio“. Dies umfasst:

1. kurze mündliche Präsentation (ca./max. 10 Min.)

2. aktive Seminarteilnahme und regelmäßige Lektüre > Abgabe eines „Konvoluts“ kontinuierlich erstellter „reading notes“ / „Exzerpte“ zur Seminarlektüre [insg. 10 Exzerpte]

3. eine kurze Hausarbeit von 10 Seiten Fließtext für BA-Studierende sowie 12 Seiten Text für MA-Studierende. Die Hausarbeit kann das Referatsthema vertiefen, muss es aber nicht. Eine solche Hausarbeit muss einen wissenschaftlichen Apparat (Fußnoten, Lit.verz.) enthalten.

Die Gesamtnote setzt sich dann aus 20% Referat und 80% Hausarbeit zusammen. Die Exzerpte bleiben unbenotet.
Lehrsprache --
ECTS-Punkte 6/9 (gesamtes Modul)

Räume und Zeiten

A14 0-031
Mittwoch: 16:15 - 17:45, wöchentlich (14x)

Kommentar/Beschreibung

Die Herrschaft Stalins (1927-1953) hatte tiefgreifende, nachhaltige und oft dramatische Auswirkungen auf das Leben von Millionen von Menschen. Anknüpfend an die Utopien der Russischen Revolution, wurde das Alltagsleben der Sowjetbürger durch die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft und die forcierte Industrialisierung grundlegend verändert. Die in der „Revolution von oben“ binnen weniger Jahre erzwungene Transformation traditioneller Lebensweisen hatte teils fatale wirtschaftliche Folgen und stieß vor allem in der bäuerlichen Mehrheitsbevölkerung auf Widerstand, den das Regime mit großer Brutalität brach. Im Namen des Klassenkampfes wurden tatsächliche und vermeintliche Gegner der Politik Stalins, aber auch soziale Randgruppen, ethnische Minderheiten und willkürlich ausgewählte Opfer millionenfach repressiert, interniert oder ermordet.
In der Forschung wird die Geschichte des Stalinismus deshalb oft als Gewaltgeschichte behandelt. Daneben prägten aber auch von der Politik propagierte Visionen von Fortschritt und Moderne den Alltag der Menschen. Die Mobilisierung der Bevölkerung für den „Aufbau des Sozialismus“ durch allgegenwärtige Propaganda, Identifikations- und Partizipationsangebote war ein elementarer Bestandteil der stalinistischen Diktatur.
Das Seminar will diesen scheinbaren Gegensatz näher beleuchten und greifbar machen, welchen Einfluss der Stalinismus jenseits der ‚großen Politik‘ auf das Alltagsleben der Bevölkerung hatte. Neben anderen sozial- und kulturgeschichtlichen Quellen kommt Selbstzeugnissen von Zeitgenossen hier eine wichtige Rolle zu.

Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.050.

Literatur:
Baberowski, Jörg: Der rote Terror. Die Geschichte des Stalinismus, München 2003
Figes, Orlando: Die Flüsterer. Leben in Stalins Russland, Berlin 2007
Fitzpatrick, Sheila: Everyday Stalinism. Ordinary Life in Extraordinary Times: Soviet Russia in the 1930s, New York 2000
Goehrke, Carsten: Russischer Alltag, Bd. 3: Sowjetische Moderne und Umbruch, Zürich 2005
Hildermeier, Manfred: Geschichte der Sowjetunion 1917-1991, München 2017 (2. Auflage)
Plaggenborg, Stefan (Hg.): Stalinismus. Neue Forschungen und Konzepte, Berlin 1998

Anmelderegeln

Diese Veranstaltung gehört zum Anmeldeset "Anmeldung gesperrt (global)".
Erzeugt durch den Stud.IP-Support
Folgende Regeln gelten für die Anmeldung:
  • Die Anmeldung ist gesperrt.
Zurück