Das Seminar ist fest an die Übung 3.01.114 gebunden. Anmeldung bitte über das Seminar. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung importiert.
Die Anmeldung ist möglich ab 02.03.2021, 8.00 Uhr. Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Beschreibung des Anmeldeverfahrens unter
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http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/das-anmeldeverfahren-was-muss-ich-wann-wie-tun/b)
http://www.uni-oldenburg.de/germanistik/lehrveranstaltungen-germanistik-anmeldeverfahren/
Formen seriellen Erzählens erfreuen sich nicht erst, wohl aber in verstärktem Maße seit der Jahr-tausendwende und der Etablierung verschiedener Streaming-Portale zunehmender Beliebtheit, besonders auch - so eine These der Dozierenden, die es im Rahmen des Moduls zu thematisie-ren und zu prüfen gilt - in Zeiten pandemiebedingter sozialer Isolation.
Im Rahmen des medienwissenschaftlichen Aufbaumoduls sollen in den ersten Sitzungen die Wechselwirkungen zwischen technisch-gesellschaftlichen und narrativen Entwicklungen seriellen Erzählens beleuchtet werden:
Beginnend bei den "Märchen aus 1001 Nacht" zeigt sich, das bereits in der (Spät-)Antike Fortset-zungsgeschichten mit komplexen Erzählstrukturen existierten, wie sie sich auch in gegenwärtigen Fernseh- und Streaming-Serienformaten finden: So weist die Rahmen- und Binnenstruktur der "Märchen aus 1001 Nacht" erkennbare Parallelen beispielsweise zur us-amerikanischen Sitcom "How I met your mother" (ab 2005) auf.-
Letztgenannte Serie gehört zu den audiovisuellen Formaten, die unter anderem aufgrund ihrer narrativen Komplexität dem sogenannten "Quality-TV" zugeordnet und somit abgegrenzt werden von den ursprünglich als leichten Unterhaltungs- und Werbeserien gedachten Produktionen, die unter dem Terminus der "Daily Soaps" gefasst werden.
Gleichwohl deren Funktion und narrative Gestaltung innerhalb des ersten Teils des Aufbaumoduls ebenfalls Berücksichtigung erfahren wird, da Serien wie "Rote Rosen" oder auch "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" sich nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen, soll der Fokus im weiteren Verlauf auf zeitgenössische Fernseh- und Streaming-Serien des "Quality-TV" und deren erzählerische Besonderheiten gerichtet werden, welche Serienproduktionen wie etwa "Game of Thrones" durch den Verzicht auf Kontinuität im zentralen Figurenpersonal neu ausloten.
In der Beschäftigung mit diesen Serienformaten gilt es, sowohl medienübergreifende, als auch medienspezifische Erzählstrategien zu erkennen, zu benennen sowie zu untersuchen.
Entsprechend erfolgt auf methodischer Ebene im Rahmen der Analyse ausgewählter Serien ei-nerseits der Rekurs auf bereits bekannte literaturwissenschaftliche Werke wie die "Einführung in die Erzähltheorie" von Matias Martinez/Michael Scheffel, andererseits aber auch die Einarbeitung in filmnarratologische Modelle u.a. von Markus Kuhn oder Susanne Kaul/Jean-Pierre Palmier.
Diese sollen innerhalb einzelner Sitzungen in Bezug gesetzt werden zu exemplarisch ausgewähl-ten Serien, wie beispielsweise der Serie "Charité", deren dritte Staffel seit Januar 2021 in der ARD ausgetrahlt wird, der Netflix-Serie "Dark" (2017-2020) oder der TNT-Serie "4 Blocks" (2017-2019), aber natürlich auch zu anderen Fernseh- oder Stremaingproduktionen - Vorschläge und Vorstellungen aus dem Bereich der teilnehmenden Studierenden sind hier explizit erwünscht!
Das Aufbaumodul ist als überwiegend asynchrone Lehrveranstaltung konzipiert, welche durch einige synchrone Termine zum Austausch im Plenum und eventuelle Gastbeiträge ergänzt wird.
Neben der Teilnahme an diesen synchronen Sitzungen, welche zum Veranstaltungsbeginn be-kanntgegeben werden, wird die Bereitschaft zur eigenständigen Bearbeitung sekundärliterarischer Texte sowie die Rezeption ausgewählter Folgen der im Modulplan vermerkten Serien erwartet; die Möglichkeit zur Nutzung eines Streaming-Portals ist zudem von Vorteil.
Prüfungsart: Referat plus Ausarbeitung oder Hausarbeit