Seminar: 4.03.226 Das Unbehagen in der Kultur: Probleme zwischen Philosophie und Psychoanalyse - Details

Seminar: 4.03.226 Das Unbehagen in der Kultur: Probleme zwischen Philosophie und Psychoanalyse - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.226 Das Unbehagen in der Kultur: Probleme zwischen Philosophie und Psychoanalyse
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.226
Semester SoSe2018
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 23
erwartete Teilnehmendenanzahl 40
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 03.04.2018 16:00 - 18:00, Ort: A01 0-005
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A01 0-005
Dienstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (13x)
V02 0-004
Dienstag, 10.07.2018 16:00 - 18:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„[…] die beiden Aufklärungen, daß das Triebleben der Sexualität in uns nicht voll zu bändigen ist, und daß die seelischen Vorgänge an sich unbewußt sind und nur durch eine unvollständige und unzuverlässige Wahrnehmung dem Ich zugänglich und ihm unterworfen werden, kommen der Behauptung gleich, daß das Ich nicht Herr sei in seinem eigenen Haus. Sie stellen miteinander die dritte Kränkung der Eigenliebe dar, die ich die psychologische nennen möchte. Kein Wunder daher, daß das Ich der Psychoanalyse nicht seine Gunst zuwendet und ihr hartnäckig den Glauben verweigert.
Die wenigsten Menschen dürften sich klar gemacht haben, einen wie folgenschweren Schritt die Annahme unbewußter seelischer Vorgänge für Wissenschaft und Leben bedeuten würde. Beeilen wir uns aber hinzuzufügen, daß nicht die Psychoanalyse diesen Schritt zuerst gemacht hat. Es sind namhafte Philosophen als Vorgänger anzuführen, vor allen der große Denker Schopenhauer, dessen unbewußter »Wille« den seelischen Trieben der Psychoanalyse gleichzusetzen ist. Derselbe Denker übrigens, der in Worten von unvergeßlichem Nachdruck die Menschen an die immer noch unterschätzte Bedeutung ihres Sexualstrebens gemahnt hat. Die Psychoanalyse hat nur das eine voraus, daß sie die beiden dem Narzißmus so peinlichen Sätze von der psychischen Bedeutung der Sexualität und von der Unbewußtheit des Seelenlebens nicht abstrakt behauptet, sondern an einem Material erweist, welches jeden einzelnen persönlich angeht und seine Stellungnahme zu diesen Problemen erzwingt. Aber gerade darum lenkt sie die Abneigung und die Widerstände auf sich, welche den großen Namen des Philosophen noch scheu vermeiden.“
Sigmund Freud: Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse, in: Ders. Gesammelte Schriften, Band 12, Fischer Verlag, S.11f

„Die Schicksalsfrage der Menschenart scheint mir zu sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden. In diesem Bezug verdient vielleicht gerade die gegenwärtige Zeit ein besonderes Interesse. Die Menschen haben es jetzt in der Beherrschung der Naturkräfte so weit gebracht, daß sie es mit deren Hilfe leicht haben, einander bis auf den letzten Mann auszurotten. Sie wissen das, daher ein gut Stück ihrer gegenwärtigen Unruhe, ihres Unglücks, ihrer Angststimmung. Und nun ist zu erwarten, daß die andere der beiden »himmlischen Mächte«, der ewige Eros, eine Anstrengung machen wird, um sich im Kampf mit seinem ebenso unsterblichen Gegner zu behaupten. Aber wer kann den Erfolg und Ausgang voraussehen?“
Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur, in: Ders. Gesammelte Schriften, Band 9, Fischer Verlag, S.74

Das Seminar ist als eine Einführung in die Psychoanalyse und die sich daraus ergebende Kulturkritik gedacht.
Die zu lesenden Texte werden bei StudIP zur Verfügung gestellt.

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