Jemand äußert Laute, jemand anderes reagiert darauf. Was ist hier passiert? Was im Alltag so selbstverständlich scheint, ist bei näherer Betrachtung ziemlich kompliziert. Wie kommt es, dass wir manche Lautäußerungen als Satz einer Sprache erkennen und, mehr noch, diesen Satz sogar verstehen und also seinen Inhalt erfassen können? Was ist überhaupt ein Satz im Unterschied zu einer Äußerung? „Begriff“ und „Bedeutung“ gehören wie auch „Sinn“, „Referenz“, „Ausdruck“, „Satz“ oder „Wort“ zu den Grundbegriffen der Sprachphilosophie, die sich mit der Frage danach beschäftigt, wie Sprache funktioniert, was die Frage einschließt, wie die sprachliche Bezugnahme auf die Welt oder die Wirklichkeit erfolgt. Beschreibt die Sprache die Welt oder erschafft (konstituiert) sie diese und welchen Einfluss hat sie auf unser Denken? Begriffliche Untersuchungen gehören seit jeher zum Handwerkszeug der Philosophie. Ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts jedoch hat die Sprachphilosophie als eigenständige Disziplin stark an Relevanz gewonnen. Das liegt an einigen zu dieser Zeit entstandenen Arbeiten von Philosophen und Mathematikern wie beispielsweise Gottlob Frege, Bertrand Russell, Ludwig Wittgenstein, Rudolf Carnap, die in der Folge mehr oder weniger stark die Ansicht nahelegten, alle Probleme seien letztlich sprachliche Probleme. Könnten diese sprachlichen Probleme mithilfe der Sprachphilosophie gelöst werden, verschwänden auch die philosophischen Probleme. Diese Ansicht ist später als „linguistic turn“, als Hinwendung der Philosophie zur Sprache als zentralem Untersuchungsgegenstand, bekannt geworden. Im Seminar sollen einige grundlegende Texte und Fragestellungen der Sprachphilosophie erarbeitet, nachvollzogen und einer Kritik unterzogen werden.
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