Gemeinhin wird das Denken Descartes als Beginn der neuzeitlichen Philosophie gewertet. Vor dem Hintergrund der in allen gesellschaftlichen Bereichen sich vollziehenden Emanzipation des Individuums und der entstehenden mathematischen Naturwissenschaft ist er bestrebt, die der Kritik verfallene Metaphysik des Mittelalters zu überwinden, ohne dem Skeptizismus zu verfallen. Descartes reflektiert die Kritik des Nominalismus an der res universalis mit dem Impetus, wissenschaftliche Erkenntnis unerschütterlich zu begründen. Hierbei vollzieht er vollends die Wende der via moderna zum denkenden Subjekt, welches sich seiner bewusst wird und erkennt, dass es für alle Bereiche der Wissenschaft, Kunst und des politischen Lebens gleichermaßen konstitutiv ist.

In diesem Seminar soll Descartes „Meditation über die Grundlagen der Philosophie“ (Meditationes de Prima Philosophia) gemeinsam gelesen und interpretiert werden. Sofern es der Verlauf des Semesters erlaubt, ist es beabsichtigt auch andere Texte Descartes in die Erörterung einzubeziehen.

Literatur:

Alle Teilnehmerinnen/ Teilnehmer sollten über ein Lektüreexemplar des Descartschen Textes „Meditation über die Grundlagen der Philosophie“ (Meditationes de Prima Philosophia) verfügen.