Seminar: 4.08.001 Jüdische Diaspora und Migration als Thema der Gegenwartskünste - Details

Seminar: 4.08.001 Jüdische Diaspora und Migration als Thema der Gegenwartskünste - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.08.001 Jüdische Diaspora und Migration als Thema der Gegenwartskünste
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.08.001
Semester SoSe2017
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 6
Heimat-Einrichtung Fakultät IV - Human- und Gesellschaftswissenschaften
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 21.04.2017 14:00 - 16:00, Ort: A04 0-022
Art/Form SE
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A04 0-022
Freitag, 21.04.2017 14:00 - 16:00
Samstag, 06.05.2017, Samstag, 27.05.2017, Samstag, 10.06.2017, Samstag, 01.07.2017 10:00 - 18:00

Studienbereiche

Kommentar/Beschreibung

Der Leiter der 14. Dokumenta (2017), Adam Szymczyk, hat „Zustände von Entortung und Enteignung“ als Thema der größten Kunstausstellung der Welt formuliert. Ziel ist es, politische, ökonomische Probleme, wie sie mit den Flüchtlingsströmen sichtbar werden, in den Fokus zu setzen um das „Nicht-Dazugehören“ als wesentlicher Teil „des menschlichen Befindens, unserer Subjektivität“ anzusprechen. Scheinbar kleine, nebensächliche Geschichten und auch die Traditionen mündlicher Überlieferung haben diesbezüglich an Bedeutung gewonnen. Szymczyk: „Wir möchten einen Ort schaffen, an dem die Stimmen von Minderheiten und all jenen, die zum Schweigen gebracht wurden, gehört werden können.“ Migration und Mündlichkeit gehören seit altersher zu den Erfahrungen und Zeugnissen des jüdischen Exils. Juden leben seit der babylonischen Gefangenschaft und der zweiten Zerstörung des Tempels in Jerusalem (ca. 70 n. Chr.) vielerorts in der Diaspora, in einer »Zerstreuung«. Eine an den Orten der Diaspora sich orientierende Reflexion der Kunstmoderne ermöglicht es, dieses kulturgeschichtliche Phänomen als eine ebenso kunsttheoretisch wie künstlerisch relevante Positionierung zu artikulieren. Diese Artikulation folgt der Einsicht, dass die Erfahrung des zerstreuenden Exils sich in der gesamten jüdischen Kultur bis heute in zahlreichen und grundlegenden Resultaten niedergeschlagen hat. Diese Situation gilt es mit den Positionierungen der Dokumenta 14 sowie mit anderen Ergebnissen der Gegenwartskünste in Beziehung zu setzen.

Die Kunst der Gegenwart zeigt sich als ein ebenfalls zerstreutes Feld. Es ist zudem heterogen und voller Gegensätze. Bilder stehen Materialien gegenüber, Rahmen werden in Frage gestellt. Wände fungieren nicht mehr als alleinige Ausstellungsflächen und museale Räumlichkeiten werden von Projektionen erfasst. Die edlen Werkstoffe und würdevollen Präsentationsformen sehen sich durch Alltagsutensilien konfrontiert. Auf Böden und Decken verteilt, verwandeln schwer identifizierbare Objekte die Blickfelder in heterotope Räume. Mit der Aufnahme außereuropäischer Kulturen in den Kanon der Kunstgeschichte wird darüber hinaus die Deutungshoheit innerhalb eines einseitig ausgerichteten Kunstbetriebs in Zweifel gezogen. Die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Lehrveranstaltung konzentrieren sich dementsprechend auf jene Erscheinungsformen, mit denen tradierte Rezeptionsformen aufgebrochen, die Wahrnehmung herausfordert und weiter führende Denkweisen angeregt werden. Zu prüfen ist unter Hinzuziehung einer historischen Sichtweise, ob Migration und Diaspora mehr als nur Impulse gebende Erfahrungen für diese Entwicklung bedeuten. Eine Exkursion zur Dokumenta 14, die am 10. Juni in Kassel eröffnet wird, ist vorgesehen.

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