Somebody was trying to tell me that CDs are better than vinyl because they don’t have any surface noise. I said 'Listen mate, life has surface noise.'
John Peel

Wenn ein Medium seine gesellschaftliche Funktion verliert, verschwindet es oder wird zu Kunst
Marshall McLuhan

Digitale Medien und Techniken der Bildherstellung und -Kommunikation sind mittlerweile die Basis alltäglicher Seherfahrung, bildnerischer Praxis und Reflexion. Der selbstverständliche und massenhafte Umgang mit digital erzeugten, vermittelten und rezipierten Bildern verdrängt dabei automatisch andere, "analoge" Medien, Techniken und Wahrnehmungen. Taktilität, Haptik, Gewicht, Geruch, Räumlichkeit, Umgebung und oftmals auch Kontext verschwinden als Charakteristika der Wahrnehmung eines Bildes oder Objekts ebenso wie die Erfahrung des Umgangs mit bestimmten Werkzeugen, Materialien und (nichtdigitalen) Techniken und Geräten oder der Begrenzteheit von visuellen Ressourcen. Der Kurs stellt diese nicht- oder vordigitalen Erfahrungen und Praktiken des bildnerischen Arbeitens in den Mittelpunkt. Neben der Beschäftigung mit grundlegenden Aspekten der Bild- und Werkentstehung, wie beispielsweise Bildträgern, Farbmischungen und Bildaufbau, werden sich die Teilnehmer:innen deshalb vor allem darauf konzentrieren, sich ausschließlich analoger Hilfsmittel, Techniken und Ressourcen zu bedienen. Dabei wird nicht nur auf digitale Verfahren der Bildproduktion, sondern auch auf Online-Recherche oder digitale Vorlagen verzichtet werden. Auf der Basis verschiedener gemeinsamer Übungen und Vorarbeiten werden die Kursteilnehmer:innen im Kursverlauf indviduelle Werke entwickeln.

Beispiele aus Kunstgeschichte und Gegenwart sowie Ausstellungsbesuche begleiten den Kurs. Tagesexkursionen sind vorgesehen.