Sprache und Sprachkompetenz stellen in der Schule und anderen Bildungseinrichtungen zentrale zu erwerbende Kompetenzen dar, die die Schüler*innen zu einer gesellschaftlichen Teilhabe befähigen sollen. In Bezug auf das Fach Evangelische Religion ergeben sich unterschiedliche Aspekte sprachsensiblen Unterrichts:
Zum einen vermittelt der evangelische Fachunterricht selbstverständlich Fach- und Bildungssprache, welche sich die Schüler*innen aneignen sollen. Sprachliche Mittel stehen auch hierbei im Vordergrund besonders dann, wenn beispielsweise mit der Bibel gearbeitet wird. Die unterschiedlichen Sprachniveaus der Schüler*innen spielen beim Kompetenzerwerb eine tragende Rolle.
Zum anderen wird – charakteristisch für den Religionsunterricht – religiöse Sprache verwendet, d. h. das (individuelle) Sprechen von (und mit) Gott stellt einen zentralen Aspekt dar, welches als sog. Anderssprache deklariert wird.
Im Seminar soll sich vornehmlich mit der Frage nach sprachsensiblem Fachunterricht auseinandergesetzt werden sowie mit den unterschiedlichen Formen, sprachliche Kompetenz(en) im Religionsunterricht zu erlangen. Zudem wird der Frage nach der Verbindung von Religion und Sprache im Allgemeinen genähert. Dabei soll der Fokus auf sprachliche Vielfalt und Heterogenität im Schulalltag gelegt werden.
Monday: 10:15 - 11:45, weekly (from 18/10/21) Dates on Friday, 10.12.2021 - Sunday, 12.12.2021 10:00 - 17:00 Dieses Seminar wird in Kooperation mit verschiedenen Universitäten Niedersachsens stattfinden, an denen auf Lehramt an berufsbildenen Schulen studiert werden kann. Die Studierenden mit dem Berufsziel Berufsschullehramt nehmen daher an einem Blockseminar in Loccum vom 10.-12.12.21 teil (Uhlhornweg 10-12, 31547 Rehburg-Loccum) teil. Als Ausgleich dafür endet das Seminar für die Studierenden mit dem Berufsziel BBS Lehramt früher.
Der Religionsunterricht übernimmt neben anderen Fächern als ordentliches Lehrfach die Aufgabe, Schüler*innen darin zu unterstützen, im Sinne einer demokratischen Gesellschaft mündig zu werden, eigene Positionen zu finden, weiterzuentwickeln und zu vertreten. So finden neben religiösen und kulturellen ebenfalls politische Themen Eingang in den ev. Religionsunterricht, da dieser nicht unabhängig von gesellschaftlich relevanten Themen sein kann und Religion nicht zuletzt auch unsere Vorstellungen von gesellschaftlichen bzw. politischen Themen wie bspw. Menschenwürde oder Heterogenität prägen bzw. geprägt haben.
Das Seminar beschäftigt sich vornehmlich mit der Frage nach politischer Bildung bzw. Demokratiebildung im ev. Religionsunterricht und dessen Dimensionen. Hierbei steht die Frage nach der Verantwortung des Faches sowie die Haltung von Religionslehrer*innen in Bezug auf politische Themen im Vordergrund. Es soll sich exemplarisch mit politischen Themenbereichen wie Menschenwürde bzw. Toleranz (bspw. Rassismus-, Antisemitismus- und Ideologiekritik…), die im ev. Religionsunterricht Eingang finden, auseinandergesetzt werden.
Im Seminar werden wir Sachgegenstände der MATRIX-Filme zu Unterrichtsgegenständen und Unterrichtsthemen modellieren und dabei grundlegende Aspekte des Didaktischen Designs kennenlernen. Auf diese Weise klären wir die Gelingensbedingungen für 'guten Unterricht‘
Hinweise zum Modul
Reference text
zu belegen:
1 Vorlesung + 1 Seminar
oder
2 Seminare
Prüfungszeiten
Längstens bis zum Beginn der Veranstaltungszeit des folgenden Semesters
Module examination
KL
Skills to be acquired in this module
Fachwissenschaftliche Kompetenz:
Die Studierenden ordnen den Ev. Religionsunterricht sowohl aus historischer als auch aus bildungs- und erziehungstheoretischer Perspektive in den Zusammenhang gegenwärtiger aktueller Entwicklungen ein (Interreligiöser Religionsunterricht, Integrierter Religionsunterricht, Bekenntnisorientierung).
Wahrnehmungs- und Diagnosekompetenz:
Die Studierenden nehmen schulartspezifische Unterrichtsprozesse forschungsorientiert wahr und reflektieren und erproben diese. Sie beurteilen den schulischen Religionsunterricht bildungs-, erziehungs- und sozialisationstheoretisch.
Theologisch-didaktische Erschließungskompetenz/Gestaltungskompetenz:
Die Studierenden bereiten den Unterricht schulartspezifisch unter forschungsorientierten und wissenschaftspropädeutischen Gesichtspunkten didaktisch und methodisch reflektiert vor.
Dialog- und Diskurskompetenz:
Die Studierenden nehmen unterschiedliche theologische Lebenswelten wahr und haben ihre ökumenische Sensibilität weiterentwickelt. Sie benennen, erläutern und vermitteln die Relevanz international historischer Entwicklungen für die gelebte theologische Perspektive. Die Studierenden reflektieren in der Begegnung mit anderen wissenschaftlichen Perspektiven und Vertretern anderer Religionen und Konfessionen sowie anderer weltanschaulicher Lebens- und Denkformen die eigene theologische Position und vertreten diese im Dialog argumentativ.
Entwicklungskompetenz:
In kontinuierlicher Aufnahme theologisch-religionspädagogischer Forschungsergebnisse differenzieren die Studierenden die eigenen Kompetenzen aus und entwickeln den Religionsunterricht mit seinen spezifischen Lehr- und Lernprozessen weiter. Im Rahmen des Forschungsbasierten Lernens entwickeln und definieren die Studierenden Forschungsfragen, gestalten Bearbeitungsprozesse selbstständig, diskutieren Forschungsergebnisse kritisch, bewerten diese plausibel und dokumentieren sie anschaulich.