the941 - Judentum in Vergangenheit und Gegenwart (Jüdische Studien) (Veranstaltungsübersicht)

the941 - Judentum in Vergangenheit und Gegenwart (Jüdische Studien) (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Ev. Theologie und Religionspädagogik 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2015/2016 Prüfungsleistung
Vorlesung
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.033 - Juden, Marranen, Neuchristen und die Frage nach der jüdischen Identität Lehrende anzeigen
    • Annett Meiners

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 13.10.2015)

    Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit dem Tutorium 4.02.031! Juden, Marranen, Neuchristen und die Frage nach der jüdischen Identität In der Frühen Neuzeit stellt sich die Frage nach der jüdischen Identität auf besondere Weise. Insbesondere die Nachkommen spanischer und portugiesischer Juden, die als Neuchristen, als Marranen oder (wieder) als Juden leben, machen den möglichen Konflikt dieser Identität deutlich. Infolge von Vertreibung oder Zwangstaufen hatte es seit dem Ende des 15. Jahrhunderts auf der Iberischen Halbinsel – offiziell – keine Juden mehr gegeben. Doch da sind nun jene getauften Juden, die durch die Migration in ein anderes Land, eine Kolonie plötzlich vor der Möglichkeit stehen, zu der Religion ihrer Vorfahren zurück zu kehren, aber fast nichts darüber wissen. Da sind die Gemeinden vor Ort, die ihre Hilfe verweigern, weil sie sie nicht als Juden anerkennen. Da sind die Gesellschaften um sie herum, die versteckte Juden dort vermuten, wo das Judentum längst abgelegt wurde. Da sind aber auch beginnende innerjüdische Bewegungen wie Aufklärung und Emanzipation, die die Rolle und das Bild der Juden in der Gesellschaft diskutieren. Im Laufe des Seminars soll hinterfragt werden, was das Judentum unter diesen Umständen eigentlich ausmacht und welches Verständnis des „Jude-seins“ von den Beteiligten zugrunde gelegt wird. Dafür gilt es Ursachen, Erscheinungen und Folgen dieses inneren und äußeren Identitätskonflikts nachzuvollziehen.

  • Kein Zugang 4.03.213 - Philosophische Deutungen der Shoah Lehrende anzeigen
    • Dr. phil. Ingo Elbe

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 12.10.2015)

    Die systematische Ermordung der europäischen Juden durch die deutschen Nationalsozialisten und ihre Helfer ist Gegenstand einer Reihe von philosophischen Deutungsversuchen geworden, die im Seminar thematisiert werden sollen. Beiträge von Horkheimer/Adorno, Arendt, Jaspers, Sartre und anderen werden diskutiert. Voraussetzung ist die Bereitschaft zu umfangreicherer Textlektüre und selbständiger Erarbeitung theoretischer Texte. Bitte lesen Sie zur Vorbereitung die Kapitel 1-3 (S. 18-94) des Buches „Die dunkle Seite der Geschichte. Die Shoah in historischer Sicht“ von Yehuda Bauer

  • Kein Zugang 4.03.218 - Das Verhältnis von biblischer Offenbarung und philosophischer Vernunft bei ausgewählten jüdischen Denkern von der Antike bis zur Gegenwart Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Martina Roesner

    Termine am Donnerstag, 15.10.2015 13:00 - 14:00, Donnerstag, 26.11.2015 09:00 - 17:30, Freitag, 27.11.2015 09:00 - 17:15, Samstag, 28.11.2015 09:00 - 17:30
    Das Seminar soll in klassische Texte der jüdischen Philosophie von Autoren wie Hermann Cohen, Franz Rosenzweig, Martin Buber, Hannah Arendt und anderen einführen. Zugleich wird die Frage im Zentrum stehen, inwiefern sich das Selbstverständnis der Philosophie verändert, wenn von einer „jüdischen“ Philosophie gesprochen wird. Die Prämisse lautet, dass diese Bezeichnung gerade nicht auf einen esoterischen Sonderbereich verweist, sondern vermittelt über Probleme wie Geschichtlichkeit, das Verhältnis von Philosophie und Lebensführung oder Universalismus und Partikularismus Kernfragen jeder philosophischen Reflexion adressiert. Das Ringen um Identitätsfragen, an dem sich jüdische Philosophen abarbeiten, thematisiert so zuletzt die Möglichkeit der Trennung theoretischer und praktischer Philosophie. Literatur: Norbert M. Samuelson: An Introduction to Modern Jewish Philosophy, New York: 1989. Andreas B. Kilcher: „Zum Begriff der jüdischen Philosophie“, in: ders. (Hg.): Metzler Lexikon jüdischer Philosophen, Stuttgart 2003, S. VII–XVIII.

  • Kein Zugang 4.07.126 - Jüdische Schriftauslegung am Beispiel der "Sprüche der Väter" Lehrende anzeigen
    • Dr. Kim Strübind

    Mittwoch: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 14.10.2015), Sitzung

  • Kein Zugang 4.08.001 - Die Mosaische Unterscheidung oder die Spur des Anderen: Kontroverse Judaistik im Spiegel der Kunstmoderne Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Martin Roman Deppner

    Termine am Freitag, 23.10.2015 14:00 - 16:00, Samstag, 07.11.2015, Samstag, 05.12.2015, Samstag, 19.12.2015, Samstag, 16.01.2016, Samstag, 30.01.2016 10:00 - 18:00
    Mit zwei Büchern hat der Heidelberger Ägyptologe Jan Assmann (s.u.) die Diskussion über das Wesen des Montheismus anhand der biblischen Mosesgestalt und dessen Rezeption neu entfacht. Bezüge zur heutigen Situation in Israel und Palästina fallen dabei nicht nur beiläufig in den Blick. Die mosaische Unterscheidung ist für Assmann jene, die zwischen wahr und falsch, zwischen rein und unrein, zwischen heilig und profan eine Grenze gezogen hat, den überwundenen Polytheismus negativ zeichnend. Der (polytheistische) „Moses der Ägypter“ wird dem (monotheistischen) „Moses der Hebräer“ gegenübergestellt, als der eigentliche Moses . Inwieweit Assmann sich dabei auf Überlegungen Sigmund Freuds zum „Mann Moses und die monotheistische Religion“ stützen kann, wird zu fragen sein, da Freud Moses zwar als Ägypter vorstellt - in der Differenzqualität des Monotheismus jedoch auch einen Dialog erkennt und auf das Nachwirken des Polytheismus im Monotheismus aufmerksam macht. In diesem Seminar wird es darum gehen, Moses u.a. als Figur der Erinnerung zu rekonstruieren, als Träger der Differenzerfahrung von Sinnlichkeit und Reflexion welcher eng mit der Auseinandersetzung um Kultbild und Bilderverbot, aber vor allem mit der Einführung des ersten referenzlosen Zeichensystem, den hebräischen Buchstaben, verbunden ist. Damit ist der Diskurs der Kunst-Moderne aufgerufen, in welchem es u.a. um den Ausstieg aus dem (verdächtig gewordenen) Bild als (trügerischem, massenmedial gewordenem) „Fenster zur Welt“ geht, gepaart mit einer Aufwertung des Konzeptionellen, fokussiert auf zur Simulation fähigen Zeichenkonstellationen. Konfrontiert werden die Thesen Assmans obendrein mit jenen Deutungen Emmanuel Lévinas, die aus der Differenzqualität jüdischer Tradition nicht die Diskriminierung des Anderen, sondern ganz im Gegenteil, die Dialogstruktur judaischen Bewusstseins hervorhebt, als Aufnahme der „Spur des Anderen“ beispielsweise. Auch dies ein Paradigma, das die Kunst-Moderne zu zahlreichen Kommentaren inspirieren konnte. Einführende Literatur: - Jan Assmann, Die Mosaische Unterscheidung oder der Preis des Montheismus, München 2003 - Jan Assmann, Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur, München 1998 - Sigmund Freud, Der Mann Moses und die monotheistische Religion. Schriften über Religion, Frankfurt am Main 1981 - Sigmund Freud, Der Moses des Michelangelo, in: Sigmund Freud, Gesammelte Werke, zehnter Band, Frankfurt am Main 1981 (7. Aufl.), S. 172 – 201 - Edward W. Said, Freud und das Nichteuropäische, Zürich 2004 - Friedrich Wilhelm Graf, Moses Vermächtnis. Über göttliche und irdische Gesetze, München 2005 - Emmanuel Lévinas, Die Spur des Anderen, Freiburg/München 1986 - Emmanuel Lévinas, Eigennamen. Meditationen über Sprache und Literatur, München/Wien 1988 - Thomas Freyer/Richard Schenk (Hg)., Emmanuel Lévinas – Fragen an die Moderne, Wien 1996 - Cilly Kugelmann, Nicola Lepp und Daniel Tyradellis (Hgg.) Psychoanalyse. Sigmund Freud zum 150. Geburtstag,Ausst.Kat. Jüdischen Museum Berlin, Berlin 2006 - Jaques Derrida, Dem Archiv verschrieben. Eine Freudsche Impression, Berlin 1997

Hinweise zum Modul
Prüfungszeiten
n. V.
Prüfungsleistung Modul
Hausarbeit oder mündliche Prüfung über zuvor abgesprochene und dem Modul zugeordnete Themen
Sprachkurs: Klausur (Wiederholungsprüfung mündlich)
Kompetenzziele
Die Studierenden
  • verfügen über Grundkenntnisse zur Geschichte, Religion, Philosophie und Kultur des Judentums.
  • haben maßgebliche Quellen und Literaturen des Judentums kennengelernt.
  • sind befähigt, sich selbstständig und methodenbewusst religions-, geschichts- und kulturwissenschaftliche Kenntnisse der vielfältigen Phänomene jüdischen Lebens in Geschichte und Gegenwart zu erarbeiten.
  • sind für Fragestellungen der jüdisch-christlichen Beziehungen in Vergangenheit und Gegenwart sensibilisiert.

(Zu den Sprachkursen siehe die jeweilige Modulbeschreibung zu pb116, pb117, pb118 und pb269)