Seminar
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3.01.051 - Ästhetik der Drastik
Dienstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)
Das Seminar gehört zur Übung 3.01.052. Nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer des Seminars 3.01.051 in die zugehörige Übung 3.01.052 importiert.
Anmeldung für das Losverfahren über Stud.IP vom 20.03.17, 08:00 Uhr bis 20.03.2017, 18:00 Uhr, danach Anmeldung in chronologischer Reihenfolge für die Warteliste bis 09.04.2017, 23:59 Uhr, sofern die Warteplätze noch nicht ausgeschöpft sind.
In Dietmar Daths Briefroman »Die salzweißen Augen« unternimmt der junge Kulturjournalist David den Versuch, der früheren Jugendliebe Sonja seine Faszination für Horror- und Zombiefilme, Science-Fiction- wie Serienmörderromane, Death- und Black-Metal-Musik oder Pornographie zu erklären. David zufolge handelt es sich um den Bereich des »letzten Drecks«, um jene populärkulturellen Erzeugnisse, die auf verstörende Weise gegen den ästhetischen Wertekanon verstoßen und in denen das Obszöne, Groteske, das Ekel- und Furchterregende an- und abstoßend zugleich wirkt. In den essayistisch gehaltenen Briefen Davids geht es damit um den Begriff der ›Drastik‹ und um die mit ihm verbundenen Strategien der Zuspitzung und Provokation in Kunst, Literatur wie Musik. Und es geht, aus theoretischer Perspektive, um den Versuch, eine kunsttheoretische Debatte zu aktualisieren, die im deutschsprachigen Bereich bis in die Frühromantik zurückreicht. Erstmals in Erscheinung tritt die Bezeichnung schließlich in Friedrich Schlegels »Athenäum«-Fragment 42 (»Guten Dramen müssen drastisch sein«).
Das Seminar soll, ausgehend von dem Briefroman Daths, die kunsttheoretische Debatte um die Drastik nachvollziehen und die verschiedenen Auffassungen über Zweck und Mittel drastischer Darstellungen diskutieren. Zu Wort kommen dabei neben Schlegel auch die Beiträge von Bachtin,Terézia Mora und Winfried Menninghaus, wobei das ästhetische Phänomen in einem weiteren Sinn auch aus affekttheoretischer, wirkungsästhetischer und kultursoziologischer Warte aus beleuchtet werden soll.
Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat und schriftliche Ausarbeitung
Zur Anschaffung empfohlen wird:
Dietmar Dath: Die salzweißen Augen. Vierzehn Briefe über Drastik und Deutlichkeit. Frankfurt/Main: Suhrkamp 2005.
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3.01.053 - Lyrics als Literatur: Analyse deutschsprachiger Popmusik
Dienstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 04.04.2017)
Das Seminar gehört zur Übung 3.01.054. Nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer des Seminars 3.01.053 in die zugehörige Übung 3.01.054 importiert.
Anmeldung für das Losverfahren über Stud.IP vom 20.03.17, 08:00 Uhr bis 20.03.2017, 18:00 Uhr, danach Anmeldung in chronologischer Reihenfolge für die Warteliste bis 09.04.2017, 23:59 Uhr, sofern die Warteplätze noch nicht ausgeschöpft sind.
Die germanistische Literaturwissenschaft hat sich Popmusik als dem Leitmedium der Popkultur bisher nur zögerlich genähert – anders als im Fall der Pop-Literatur. Ein Grund mag darin liegen, dass Popmusik meist gar nicht als literarisches bzw. ästhetisches Phänomen wahrgenommen wird. Zum Gegenstand akademischer Forschung wurde sie eher aufgrund ihrer ‚kommunikativen‘ Funktion im sozialen Kontext, etwa als Ausdrucksmöglichkeit der Jugendkulturen. Mit ihrer verbaltextlichen Dimension – den Lyrics – enthält Popmusik jedoch eine zweifellos literarische Komponente, die für die Philologien einen Ausgangspunkt der Analyse bilden kann. Gleichwohl ist es wenig produktiv, Lyrics isoliert vom Kontext eines Songs zu untersuchen, handelt es sich doch um eine Textsorte, die ausschließlich durch ihre Präsenz innerhalb eines Medienverbundes realisiert wird. In Seminar und Übung soll der Popsong deshalb als hybride Verbindung von Verbaltext und Musik (hinzu kommen Paratexte wie Plattencover, Musikvideos, modische Inszenierungen usw.) in seiner kulturellen und medialen Einbettung untersucht werden. Wir nähern uns dem Popsong mit formalen und inhaltlichen Analysen, diskutieren performative Aspekte des popmusikalischen Zeichensystems wie auch die Rolle der Rezeption, der Fans und der historischen Bedeutung von Popmusik. In methodischer Hinsicht soll mit Blick auf den 'neuen' Forschungsgegenstand eine Aktualisierung der traditionellen Lyrikanalyse reflektiert werden.
Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat mit schriftlicher Ausarbeitung
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3.01.055 - Krieg in der Literatur
Donnerstag: 08:00 - 10:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)
Das Seminar gehört zur Übung 3.01.056. Nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer des Seminars 3.01.055 in die zugehörige Übung 3.01.056 importiert.
Anmeldung für das Losverfahren über Stud.IP vom 20.03.17, 08:00 Uhr bis 20.03.2017, 18:00 Uhr, danach Anmeldung in chronologischer Reihenfolge für die Warteliste bis 09.04.2017, 23:59 Uhr, sofern die Warteplätze noch nicht ausgeschöpft sind.
Das Seminar möchte das Verhältnis von Krieg und Literatur beleuchten. Den Ausgangspunkt bilden zentrale philosophische Theorien zum Krieg. Sodann soll der Blick auf die Literaturgeschichte gelenkt werden, um zu klären, ob es Epochen und/oder Gattungen mit besonderer Affinität zum Krieg gibt. In einem weiteren Schritt wird danach gefragt, welche Formen der Darstellung von Krieg in der Literatur genutzt werden. Stilistische und gattungsspezifische (z.B. erzähltechnische) Verfahrensweisen sowie das Verhältnis von Faktualität und Fiktionalität gilt es in den Blick zu nehmen. Mit der Darstellung von Gewalt werden Fragen der Ästhetik aufgeworfen, die insbesondere auch in den Bereich der Ethik fallen und nach Funktionen wie auch Rezeptionsweisen von Gewaltdarstellungen fragen. Hier sollen Texte und Statements insbesondere aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts besondere Beachtung finden.
Die Teilnahme an Seminar und Übung setzt die Bereitwilligkeit voraus, ein besonders hohes Lesepensum zu bewältigen, das neben den in der Übung behandelten Romanen zahlreiche theoretische Schriften umfasst.
Ein detailliertes Programm wird zu Beginn der Veranstaltung bereitgestellt.
Prüfungsart: Hausarbeit
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3.01.057 - Tod und Krankheit in der Prosa des 21. Jahrhunderts
Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)
Anmeldung ab sofort im chronologischen Verfahren bis Anmeldeschluss 09.04.17, 23:59 Uhr. Die Teilnehmer des Seminars werden spätestens nach Anmeldeschluss in die zugehörige Übung 3.01.058 importiert.
In der gegenwärtigen deutschsprachigen Literatur scheinen momentan die Beschreibung von Krankheits- und Sterbeprozesse in den Blick zu rücken. Vielfach wird hierbei über Krebserkrankungen oder andere lebensbedrohliche Gesundheitszustände berichtet, aber auch der Tod durch Suizid und der Umgang mit dem Tod Nahestehender werden thematisiert.
Dieser Komplex von Tod und Krankheit soll schließlich im Mittelpunkt des Moduls stehen. Hierbei liegt der Fokus im Seminar auf literaturtheoretischen und motivgeschichtlichen Texten, die einen Einblick in das Verhältnis zwischen Literatur und Tod/Krankheit geben sollen.
Aufbauend auf diesen theoretischen und methodischen Überlegungen werden wir in der Übung ausgewählte Texte des 21. Jahrhunderts, die Tod und Krankheit thematisieren, analysieren. In der intensiven Lektüre und Analyse von u.a. Wolfgang Herrndorfs Arbeit und Struktur, David Wagners Leben und Judith Hermanns Alice sollen u.a. folgende Fragen diskutiert werden: Wie wird der Komplex Sterben und Krankheit in der gegenwärtigen Literatur verhandelt? Welche Motive werden hierbei aufgegriffen? Und wie stellen sich Krankheit und Sterben erzähltheoretisch dar?
Die Übung des Moduls dient somit auch dazu, die Grundlagen der Erzähltheorie aufzufrischen.
Folgende Texte sind grundlegend für das Seminar und sollten selbst angeschafft werden:
Hermann, Judith: Alice. Frankfurt a.M.: Fischer, 2010. (Taschenbuch)
Herrndorf, Wolfgang: Arbeit und Struktur. Berlin: Rowohlt, 2013. (Taschenbuch)
Wagner, David: Leben. Berlin: Rowohlt, 2014. (Taschenbuch)
Die weiteren Primärtexte sowie ausgewählte Sekundärliteratur werden zu Beginn des Seminars im Handapparat in der Bibliothek bereitgestellt.
Prüfungsart: Hausarbeit oder Referat mit Ausarbeitung
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Vorlesung oder Übung
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3.01.052 - Ästhetik der Drastik
Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 05.04.2017)
Anmeldung bitte über das Seminar 3.01.051. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in diese Übung importiert. 3.01.051 ist fest an 3.01.052 gekoppelt. Es sind keine anderen Kombinationen möglich!
Auf der Grundlage der im dazugehörigen Seminar diskutierten Konzepte sollen in der Übung literarische Texte aber auch Filme und Songs mit drastischen Darstellungsweisen und Sujets analysiert werden. Die Auswahl erfolgt in den ersten beiden Sitzungen. Im Bereich der Literatur bieten sich beispielsweise Texte von Rainald Goetz, Gottfried Benn, Thomas Mann, Adalbert Stifter oder Heinrich von Kleist an.
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3.01.054 - Lyrics als Literatur: Analyse deutschsprachiger Popmusik
Donnerstag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)
Anmeldung bitte über das Seminar 3.01.053. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in diese Übung importiert. 3.01.053 ist fest an 3.01.054 gekoppelt. Es sind keine anderen Kombinationen möglich!
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3.01.056 - Romane über den Ersten Weltkrieg
Donnerstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 06.04.2017)
Anmeldung bitte über das Seminar 3.01.055. Spätestens nach Anmeldeschluss werden alle Teilnehmer/innen des Seminars in diese Übung importiert. 3.01.055 ist fest an 3.01.056 gekoppelt. Es sind keine anderen Kombinationen möglich!
Die Übung ist ergänzend zum Seminar 'Krieg in der Literatur' angelegt. Aufbauend auf den im Seminar erarbeiteten theoretischen und methodischen Grundlagen werden Hans Herbert Grimms 'Schlump' (1928) und Edlef Köppens 'Heeresbericht' (1930) analysiert. Diese beiden Romane galten lange Zeit als unbekannt, ja vergessen, werden aber inzwischen wieder stärker rezipiert. Dass sich eine tiefergehende Beschäftigung mit beiden der Antikriegsliteratur zuzurechnenden Texten lohnt, zeigt sich allein schon in den jeweils zum Einsatz kommenden Erzähltechniken. Ein nicht geringer Teil der Übung wird daher aus Erzähltextanalyse bestehen.
Literatur (zur Anschaffung empfohlen):
– Hans Herbert Grimm: Schlump. Köln: Kiepenheuer und Witsch 2014 (gebundene Ausgabe) bzw. 2016 (KiWi-Taschenbuch).
– Edlef Köppen: Heeresbericht. Mit einem Nachwort von Jens Malte Fischer. Stuttgart: Reclam 2015 (Reclams Universal-Bibliothek; 19294).
– Matías Martínez und Michael Scheffel: Einführung in die Erzähltheorie. 10., erw. u. akt. Aufl. München: C. H. Beck 2016.
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3.01.058 - Tod und Krankheit in der Prosa des 21. Jahrhunderts
Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 07.04.2017)
Anmeldung bitte über das Seminar 3.01.058. Spätestens nach Anmeldeschluss werden die Teilnehmer/innen des Seminars in die zugehörige Übung 3.01.058 überführt. Seminar und Übung gehören zusammen und müssen im selben Semester absolviert werden.
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