Seminar
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4.02.043 - Heimerziehung nach 1945. Das Oldenburger Mädchenheim Dietrichsfeld
Montag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 04.04.2016), Ort: A14 1-115, V03 0-E003
Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.040!
Berichte früherer Heimkinder haben in den letzten Jahren die Öffentlichkeit erschüttert und zahlreiche geschichtswissenschaftliche Forschungen nach sich gezogen. Deutlich zeigt sich, dass die Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren dominiert war von strikten Vorstellungen von Ordnung und Disziplin. Im Zentrum der Diskussionen der letzten Jahre standen die rigiden Disziplinierungspraxen, die im Heim geleistete (häufig erzwungene) Arbeit und die mangelnden Ausbildungsmöglichkeiten.
Im Mittelpunkt des Seminars steht das Mädchenheims Dietrichsfeld, zu dem bislang fast keine Forschungen vorliegen. Die im Stadtarchiv Oldenburg überlieferten Akten versprechen jedoch zahlreiche spannende Erkenntnisse. Diese sollen in einer Sondernummer der Zeitung forsch! publiziert werden. Das Seminar wendet sich daher an Studierende, die gerne selber recherchieren, in Archiven arbeiten und Interesse an einer ersten wissenschaftlichen Publikation haben.
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4.02.045 - Elsass-Lothringen als Teil des Deutschen Kaiserreiches
Mittwoch: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 06.04.2016)
Die französischen Grenzregionen Alsace und Lorraine sind heutzutage eine Art Inbild der deutsch-französischen Aussöhnung, ja gar des europäischen Zusammenwachsens insgesamt. Ein Umstand, der nicht zuletzt durch die Kumulation diesbezüglicher Einrichtungen in Strasbourg eindrucksvoll verdeutlicht wird. Bis 1945 waren diese Gebiete hingegen ein „Kampfplatz zweier Kulturen“ (Wittich 1900, S. 3) bzw. vielzitierter „Zankapfel“ zwischen Deutschland und Frankreich. Immer wieder wurden begehrliche Blicke auf diese Regionen geworfen, entweder vom östlichen Ufer des Rheines aus oder von den westlichen Gipfeln der Vogesen. Das Elsass und Teile Lothringens stellten so einen europäischen Konfliktherd par excellence dar. Hieraus resultierend mussten die dort lebenden Menschen in den Jahren zwischen 1871 und 1945 ganze viermal zwischen Frankreich und Deutschland ihre nationale Zugehörigkeit wechseln.
Das Aufbau- und Masterseminar mit fünftägiger Exkursion in das Elsass wird in diesem Kontext den Focus auf die sog. Reichslandzeit unter deutscher Herrschaft legen, also den Blick auf den Zeitraum von 1870 (Generalgouvernement) bis 1918 richten. Dabei soll u. a. folgenden Leitfragen nachgegangen werden: Wie legitimierte man die deutsche Einverleibung dieser Territorien und in welchen Formen drückte man diesen Anspruch im Laufe der Zeit aus? Wie nahm die einheimische Bevölkerung die Annexion und die anschließende deutsche Herrschaft auf? Mit welchen Maßnahmen versuchte man die Elsässer/-innen und Lothringer/-innen in das neu gegründete Deutsche Reich zu integrieren und wie erfolgreich war man damit? Diesen und anderen Fragen wollen wir insbesondere am historischen Ort nachspüren. Dazu werden wir in Strasbourg und in den Vogesen (Vosges) – korrelierend mit den schriftlichen Dokumenten und der relevanten Sekundärliteratur – verschiedene immobile Quellen und museale Einrichtungen erkunden.
Die Kosten werden ohne Zuschuss ca. 290 € pro Person betragen. Im Reisepreis sind eingeschlossen: die Anreise, vier Übernachtungen mit Frühstück und die Ausflüge vor Ort (inklusive der Eintrittsgelder). Folgende Stätten werden Bestandteil dieser Exkursion sein: Strasbourg mit seinem symbolisch aufgeladenen Münster, der in der Zeit des Deutschen Kaiserreiches errichteten Neustadt (mit Kaiserpalast, Universität usw.) und den für unsere Fragestellungen zentralen Museen. In den Vogesen wird zunächst die unter Kaiser Wilhelm II. restaurierte Hohkönigsburg (Château du Haut-Kœnigsbourg) im Zentrum unseres Interesses stehen. Symbolhaft für das Ende der Reichslandzeit soll dort zudem der im Ersten Weltkrieg äußerst heftig umkämpfte Hartmannsweilerkopf (Vieil Armand) mit seiner Gedenkstätte besucht werden.
Ziel dieses Aufbau- und Masterseminars ist es einerseits, dass die Teilnehmer/-innen einen Überblick über die Reichslandzeit erhalten. Andererseits sollen anhand dieser Thematik aber auch die Methoden und Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vertieft und die Kompetenzen im Bereich der Präsentation von historischen Erkenntnissen erweitert werden. In Anbetracht des Zeit- und Arbeitsaufwandes vor Ort – gewissermaßen als Blockseminar – werden in der regulären Veranstaltungszeit zur Vorbereitung lediglich fünf einführende Sitzungen stattfinden, in denen elementare Grundlagen zur Reichslandzeit skizziert und die Anforderungen hinsichtlich der zu erbringenden Prüfungsleistung (Referat mit Ausarbeitung) erläutert werden sollen.
Bitte kombinieren Sie diese Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.040!
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4.02.048 - Jugendbewegte Netzwerke und Biographien im 20. Jahrhundert (Blockseminar)
Termine am Samstag, 03.09.2016 - Sonntag, 04.09.2016 10:00 - 18:00
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Die bürgerliche Jugendbewegung des frühen 20. Jahrhunderts galt vielen ihrer Mitglieder noch Jahrzehnte später als biographischer Dreh- und Angelpunkt. Damit verwoben war ein spezifisches Menschen- und Weltbild, das bis ins hohe Alter eine große Prägekraft behielt. Zugleich bildeten sich vielfach Erinnerungsgemeinschaften, die eine Orientierungsmöglichkeit auch über Systembrüche hinweg boten. Innerhalb des Blockseminars sollen Personen wie Willy Brandt, Walter Dirks oder Arnold Bergsträsser, die sich als jugendbewegt verorteten, mithilfe eines biographischen und netzwerkanalytischen Zugangs intensiver beleuchtet werden. Hierbei wird besonderer Wert auf einen kritisch-reflektierten Umgang mit den historischen Quellen gelegt.
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4.02.049a - ‚Flucht und Vertreibung‘ – eine deutsche Erinnerungsgeschichte
Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 04.04.2016)
Bitte kombinieren Sie dieses Seminar mit der Vorlesung 4.02.040!
Die Bilder aktueller Fluchtbewegungen erinnern heute vielfach an die ‚Flucht und Vertreibung’ der Deutschen infolge des Zweiten Weltkriegs. In nur wenigen Jahren wurden auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik 12 Millionen Menschen aufgenommen, die aus den ehemaligen Ostgebieten und den östlichen Nachbarstaaten vor dem Krieg geflohen oder danach gewaltsam ausgesiedelt worden waren.
In vielfacher Weise wurde in den folgenden Jahrzehnten immer wieder an dieses einschneidende Ereignis erinnert – unter den Betroffenen selbst, aber auch in Politik und Öffentlichkeit. Kollektives Erinnern diente der Verlustverarbeitung und Integration, aber auch politischen und geschichtspolitischen Zielen. In staatlich geförderter Kultur- und Erinnerungspflege, aber auch in Literatur und Publizistik, Film und Fernsehen bildeten sich Erinnerungsmuster und Deutungsrahmen, Erzählnarrative und Bildkonventionen heraus, die vielfach bis in die Gegenwart prägend sind, immer wieder aber auch umstritten waren.
Anhand unterschiedlicher Erinnerungsmedien und -praktiken sollen die Konventionen, Konjunkturen, Konkurrenzen und Konflikte dieses Erinnerns erarbeitet werden. Es wird dabei die Frage verfolgt, welche Bedeutung die Erinnerung an die deutsche Zwangsmigration für das deutsche Selbst- und Geschichtsverständnis besaß und heute besitzt. Perspektivisch wird auch zu fragen sein, ob und inwiefern diese Erinnerung heute zur Bewältigung neuer Herausforderungen der Migrationsgesellschaft beitragen kann.
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4.02.049b - "Das" Ruhrgebiet: Kunst und Geschichte einer Region im Kontext von Industrialisierung und Strukturwandel
- Prof. Dr. Thomas Etzemüller
- Priv.-Doz. Dr. Anja Zimmermann
Termine am Donnerstag, 21.04.2016, Donnerstag, 19.05.2016, Donnerstag, 16.06.2016 12:00 - 14:00, Donnerstag, 30.06.2016 12:00 - 20:00, Freitag, 01.07.2016 09:00 - 20:00, Samstag, 02.07.2016 09:00 - 17:00, Ort: A07 0-031, V03 0-E002, ((Blockseminar im Ruhrgebiet))
Das Seminar ist ein interdisziplinäres Angebot der Fächer Geschichte und Kunst und Medienwissenschaft. Zu den zu erwerbenden KP orientieren Sie sich bitte an den jeweiligen Vorgaben Ihres Faches.
Bis weit ins 20. Jahrhundert machte das Ruhrgebiet als schwerindustrielle Region von sich reden. Danach galt es als Krisenfall, heute deutet sich ein neues Image als moderne Kulturregion an. Nach wie vor allerdings spielt die Schwerindustrie eine wichtige Rolle, und sei es als Identitätsstifter. Zugleich ist das Ruhrgebiet seit langem ein Ort der Kunst. Auf der "Route Industriekultur" ist diese Verbindung in Artefakten, Museen, Naturparks usw. erfahrbar. Von Kohle und Stahl zu Kultur und High Tech – ob das stimmt, soll in einem interdisziplinären Seminar vor Ort untersucht werden. HistorikerInnen und Kunst- und MedienwissenschaftlerInnen sollen in diesem interdisziplinären Seminar die Sozial-, Kultur- und Kunstgeschichte des Ruhrgebiets untersuchen und dabei Klischees auf die Probe stellen.
In einführenden Sitzungen in Oldenburg werden wir uns zunächst einen Überblick über mögliche Themen verschaffen, die dann auf einer dreitägigen Exkursion in Form von vertiefenden Referaten, gemeinsamen Museumsbesuchen und Führungen vor Ort intensiv behandelt werden sollen. Ein besonderes Augenmerk wollen wir auf die Themen Architektur (z.B. Siedlung Eisenheim, die Ruhr-Universität Bochum oder auch die Zeche Zollverein), die Kunst sowohl in Museen (z.B. Folkwang-Museum Essen) als auch im öffentlichen Raum und auf die Umwandlung zur industriekulturellen Region (z.B. Landschaftspark Nord) legen.
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4.02.049c - Holocaust im Film
Termine am Freitag, 22.04.2016 11:00 - 16:00, Mittwoch, 27.07.2016 - Donnerstag, 28.07.2016 10:00 - 18:00, Ort: A04 4-411, A11 0-018
Bitte kombinieren Sie die Veranstaltung mit der Vorlesung 4.02.040!
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