ges142 - Geschichte des 19./20. Jahrhunderts (Veranstaltungsübersicht)

ges142 - Geschichte des 19./20. Jahrhunderts (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Geschichte 6 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2016/2017 Prüfungsleistung
Tutorium
Seminar
  • Kein Zugang 4.02.042 - "Doppelkultur" - Verflechtungen in der südwestlichen Peripherie des Deutschen Kaiserreiches Lehrende anzeigen
    • Markus Evers

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 19.10.2016)

    Die französischen Grenzregionen Alsace und Lorraine sind heutzutage eine Art Inbild der deutsch-französischen Aussöhnung, ja gar des Jahrzehnte währenden europäischen Zusammenwachsens insgesamt. Ein Umstand, der nicht zuletzt durch die Kumulation diesbezüglicher Einrichtungen in Strasbourg eindrucksvoll verdeutlicht wird. Bis 1945 waren diese Gebiete hingegen ein „Kampfplatz zweier Kulturen“ (Wittich 1900, S. 3) bzw. vielzitierter „Zankapfel“ zwischen Deutschland und Frankreich. Immer wieder wurden begehrliche Blicke auf diese Regionen geworfen, entweder vom östlichen Ufer des Rheines aus oder von den westlichen Gipfeln der Vogesen. Das Elsass und Teile Lothringens stellten so einen europäischen Konfliktherd par excellence dar. Hieraus resultierend mussten die dort lebenden Menschen in den Jahren zwischen 1871 und 1945 ganze viermal zwischen Frankreich und Deutschland ihre nationale Zugehörigkeit wechseln. Das Aufbauseminar wird in diesem Kontext den Focus auf die sog. Reichslandzeit unter deutscher Herrschaft legen - also den Blick auf den Zeitraum von 1870 (Generalgouvernement) bis 1918 richten - und sich hierbei besonders den kollektiven Identitäten in diesen Grenzregionen widmen. Dabei soll u. a. folgenden Leitfragen nachgegangen werden: Wie legitimierte man die deutsche Einverleibung dieser Territorien und in welchen Formen drückte man diesen Anspruch im Laufe der Zeit aus? Wie nahm die einheimische Bevölkerung die Annexion und die anschließende deutsche Herrschaft auf? Mit welchen Maßnahmen versuchte man die Elsässer/-innen und Lothringer/-innen in das neu gegründete Deutsche Reich zu integrieren und wie erfolgreich war man damit? Welche kollektiven Identitäten dominierten im Laufe der Reichslandzeit in Elsass-Lothringen und was waren ihre jeweiligen Eigenarten? Dazu werden nach einer intensiven Einführung in die Thematik die nationalen / regionalen Verortungen von Menschen aus diesen Grenzregionen anhand unterschiedlichster Quellen untersucht. Ziel dieses Seminars ist es einerseits, dass die Teilnehmer/-innen einen Überblick über die Reichslandzeit und die damals in Elsass-Lothringen existenten kollektiven Identitäten erhalten. Andererseits sollen anhand dieser Thematik aber auch die Methoden und Techniken geschichtswissenschaftlichen Arbeitens vertieft und die Kompetenzen im Bereich der Präsentation von historischen Erkenntnissen erweitert werden. Das Seminar ist auf einen Workload von 6 KP ausgerichtet; die Kombination mit einer weiteren Veranstaltung ist NICHT notwendig.

  • Kein Zugang 4.02.043 - Dänemark und Deutschland - Eine Beziehungsgeschichte von der Neuzeit bis zur Gegenwart Lehrende anzeigen
    • Dirk Thomaschke

    Mittwoch: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 19.10.2016)

    Das Seminar ist auf einen Workload von 6 KP ausgerichtet; die Kombination mit einer weiteren Veranstaltung ist NICHT notwendig. Dänemark – ein "Musterbeispiel" unter den europäischen Staaten: Wie nur wenige Länder scheint unser Nachbarland die einschneidenden Ereignisse und den tiefgreifenden Wandel der Moderne überstanden zu haben; ohne größere gesellschaftliche Verwerfungen, mit einem vorbildlichen Sozialstaat und weit vorne im Glücksreport der UNO. Zugleich stellt die dänische Geschichte auf der Landkarte der deutschen Geschichtswissenschaft einen nahezu weißen Fleck dar. Zu unbedeutend erscheint die Geschichte des ehemaligen Großreiches, das ab dem 19. Jahrhundert endgültig zu den "kleinen" Staaten gehörte; während Deutschlands Aufstieg zur "Großmacht" gerade erst bevorstand. Das Seminar wird sich den vielfältigen Begegnungen, Abgrenzungen und Austauschprozessen Dänemarks und Deutschlands vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart widmen. Der Schwerpunkt liegt auf den politischen, militärischen und wirtschaftlichen Auseinandersetzungen und Kooperationen, doch wird die gegenseitige Selbst- und Fremdwahrnehmung ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Das Ziel der Veranstaltung soll sein, die Selbstverständlichkeiten der deutschen Perspektive – auf die Moderne, die Weltkriege, das Zusammenwachsen Europas, die Globalisierung etc. – aus der Sicht eines kleinen europäischen Staates zu reflektieren. Zur Prüfungsleistung: Ab der fünften Sitzung sind Einzel- oder Gruppenreferate zu ausgewählten Themen vorgesehen, die im Anschluss zu verschriftlichen sind.

  • Kein Zugang 4.02.045 - Die Sicherheitspolitik in der Bundesrepublik Deutschland 1949-1990: Außenpolitische Zusammenhänge und innenpolitische Auseinandersetzungen Lehrende anzeigen
    • Dr. Bernd Müller

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 17.10.2016)
    Donnerstag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 20.10.2016)

    Das Seminar umfasst 4 SWS; eine Kombination mit einer weiteren Veranstaltung ist NICHT notwendig! Das Verständnis für Sicherheitspolitik war immer umstritten, insbesondere in der Geschichte der jungen Bundesrepublik von 1949 an. Die Bandbreite reichte von Sicherheitspolitik als Mittel zum Zweck der Rückgewinnung staatlicher Selbstbestimmung bis hin zur Auffassung, damit werde die Repression der eigenen Bevölkerung sichergestellt; stets war Sicherheitspolitik auch Arena für innenpolitische Machtkämpfe. Das Seminar wird sich mit Elementen und Kriterien der bundesrepublikanischen Sicherheitspolitik von der Staatsgründung bis zur Wiedervereinigung befassen, ihre Entwicklung und ihre Handlungsspielräume verfolgen und die jeweiligen Bewertungen nachzeichnen. Besonderer Wert wird auf die Erarbeitung der Hausarbeit gelegt, bei der es auf die Darstellung und Bewertung unterschiedlicher und kontroverser Positionen zu ausgewählten Zeitabschnitten und Teilbereichen ankommen wird.

  • Kein Zugang 4.02.047 - Repräsentationen der ‚Deutschen‘ in zeitgenössischen Filmen über Nationalsozialismus und Holocaust. Öffentliche Diskussion und fachwissenschaftliche Rezeption Lehrende anzeigen
    • Jens Gründler

    Termine am Freitag, 17.02.2017 12:00 - 18:00, Mittwoch, 29.03.2017 - Freitag, 31.03.2017 09:30 - 18:00
    Es handelt sich um ein Blockseminar Filme über den Nationalsozialismus und die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung Europas üben seit dem Ende des 2. Weltkrieg nachhaltigen Einfluss auf unser Verständnis dieser Epoche und der Ereignisse aus. Für unser Verständnis sind nicht nur Dokumentarfilme verantwortlich, die z. B. im Zuge der Befreiung von Konzentrations- und Vernichtungslagern im direkten Anschluss an die Befreiung erstellt wurden. Auf die jüngeren Generationen waren andere Filmproduktionen prägend. Auf der einen Seite die mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen befüllten Dokutainement-Serien. Auf der anderen Seite sind aber nicht zuletzt fiktionale Filme über NS und Shoah für jüngere Menschen besonders bedeutsam. Mit dem (auch kommerziellen) Erfolg der Fernsehserie ‚Holocaust‘ sind ab den 1980er Jahren eine Reihe von Kinofilmen und kommerziellen Fernsehfilmen entstanden, die sich dem Thema aus ganz verschiedenen Perspektiven, mit ganz unterschiedlichen Erzählstrategien und disparaten ‚pädagogischen’ Zielrichtungen nähern – nach und aufbauend auf Lanzmanns Shoah und Spielbergs Schindlers Liste sind in den letzten Jahren ganz neue Filme entstanden, in denen insbesondere die Repräsentationen von ‚Deutschen‘ eine nachhaltige Veränderung erfahren haben. In der Veranstaltung soll anhand von Fallbeispielen diesen Veränderungen nachgespürt werden. Im Zentrum der Analyse stehen die jeweiligen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Kontexte der Filme, die Konflikte die sie ausgelöst oder befeuert haben sowie die fachwissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Filmen.

Hinweise zum Modul
Kompetenzziele
Die Studierenden ...
- erweitern das im Basiscurriculum erworbene strukturierte historische Grundwissen über das 19./20. Jahrhundert;
- vertiefen ihre Kenntnisse zu den Spezifika neuzeitlicher (Original-)Quellen sowie zu Hilfsmitteln und Methoden zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen Quellen;
- stärken ihr Reflexionsvermögen hinsichtlich fachlicher Konzepte und Ansätze und setzen sich kritisch mit den Ergebnissen historischer Forschung auseinander;
- bearbeiten Fragestellungen zur Geschichte des 19./20. Jahrhunderts unter Anwendung der wissenschaftlichen Methoden und Arbeitstechniken des Fachs und gelangen zu rationalen, kritisch-reflektierten Urteilen;
- erweitern ihre im Basiscurriculum geförderten Kommunikations- und Vermittlungskompetenzen