Seminar: 1.07.0881 Exemplarische Analyse soziologischer Theorien: Kritische Theorie - Details

Seminar: 1.07.0881 Exemplarische Analyse soziologischer Theorien: Kritische Theorie - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 1.07.0881 Exemplarische Analyse soziologischer Theorien: Kritische Theorie
Untertitel
Veranstaltungsnummer 1.07.0881
Semester WiSe15/16
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 1
erwartete Teilnehmendenanzahl 45
Heimat-Einrichtung Institut für Sozialwissenschaften
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Freitag, 16.10.2015 10:00 - 12:00, Ort: A04 4-411
Art/Form S 2SWS
Lehrsprache deutsch
ECTS-Punkte 3

Räume und Zeiten

A04 4-411
Freitag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (14x)

Studienbereiche

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

„Nur wenn, was ist, sich ändern lässt, ist das, was ist, nicht alles“ (Adorno)

Dieses Seminar führt in die Grundlagen der sog. Kritischen Theorie ein. Aus ihrer Zentralstellung des Kritikbegriffes ergibt sich ein bestimmtes Theorie- und Wissenschaftsverständnis. Sie orientiert damit auch die Art und Weise, wie Erkenntnisinteressen formuliert werden und nach welchem Rollenverständnis Personen agieren sollten, wenn sie sich der Kritischen Theorie bedienen. Nimmt sie ihren Ausgang sicherlich bei Max Horkheimers programmatischem Aufsatz „traditionelle und kritische Theorie“ von 1937, so hat sie seitdem durchaus auch drastische Wandlungen vollzogen. Kernpunkte waren jedoch stets, dass die VertreterInnen Kritischer Theorie leidenschaftlich dafür plädierten, Gesellschaftstheorie zu betreiben und dass die Zweckbestimmung dieses Treibens politisch als Kampf um Emanzipation verstanden wurde. Charakteristisch dafür ist, dass die Protagonisten Kritischer Theorie eine scharfe Unterscheidung zwischen Philosophie und Soziologie immer wieder in Abrede stellten und sich an ihre Schnittstelle stellten. Gleichzeitig hat sie sich in ihren Selbstkritiken immer wieder für ihre Praxisferne kritisiert. Bis dahin, dass das Projekt der Kritischen Theorie heute für manche an einer Scheidelinie zu einer Soziologie der Kritik steht (Boltanski 2010).
Das Seminar hat daher zum Ziel, zunächst in klassische Überlegungen der Kritischen Theorie einzuführen. Hier geht es darum, das frühe Theorie- und Wissenschaftsverständnis der Kritischen Theorie herauszuarbeiten und sich Klarheit über ihren Problemhorizont zu verschaffen.
In der zweiten Hälfte soll es darum gehen, einen Überblick über die aktuelle Diskussion zu erhalten, die sich an der Entscheidung der Frage orientiert, inwiefern Kritische Theorie heute noch möglich ist und was sie leisten können sollte: Sollte das Projekt der Kritik aufgegeben werden? Sollte sie nach Maßgabe interner oder externer Kritik verfahren? Oder sollte sie andere Formen von Kritik entwickeln?

Studierende sollten die Bereitschaft mitbringen, auch schwierige und abstrakte Texte zu lesen und sich der mitunter unangenehmen Erfahrung zu stellen, etwas nicht zu verstehen. Vorkenntnisse sind allerdings nicht erforderlich. Ich freue mich auf anregende Diskussionen!
Seminarplan und Literatur werden im Seminar bekanntgegeben.
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