Seminar: 3.06.422 Bildräume und Blickregime in Kunst und Kunstgeschichte - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 3.06.422 Bildräume und Blickregime in Kunst und Kunstgeschichte
Untertitel
Veranstaltungsnummer 3.06.422
Semester WiSe17/18
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 5
erwartete Teilnehmendenanzahl 25
Heimat-Einrichtung Institut für Kunst und visuelle Kultur
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Dienstag, 17.10.2017 14:00 - 16:00, Ort: A08 1-110 (Seminarraum)
Art/Form 2 SWS
Lehrsprache deutsch

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Die Zentralperspektive gilt im westlich-abendländischen Kulturraum als Paradigma eines objektiven und ‚natürlichen‘ Sehens. Die Durchsetzung dieses Paradigmas geht historisch mit der neuzeitlichen Herausbildung des autonomen – und das heißt: männlichen – Subjekts einher, welches sich als ungesehener ‚Blickbesitzer‘ in der Distanz zum Zu-Sehen-Gegebenen positioniert. Wie jedoch Erwin Panofsky für die Kunstgeschichte und Jacques Lacan für das psychoanalytische Beziehungsmodell von Bild, Blick und Subjekt gezeigt hat, produziert ein zentralperspektivisch ‚gezwungenes‘ Sehen seine eigenen Ausschlussmechanismen; das Bild als ‚Fenster zur Welt‘ ist eine Vorstellung, die ihre eigenen Voraussetzungen stillschweigend übergeht. Als „kühne Abstraktion der Wirklichkeit“ (Panofsky 1964: 101) und visuelle Konstruktion eines „rationalen, unendlichen, stetigen und homogenen Raumes“ (ebd.), prädeterminiert die Zentralperspektive ein korrekt vorgestelltes Sehen unter Leugnung ihrer eigenen Konstruiertheit. Und nicht der Betrachter ist das Zentrum, von dem aus das Dargestellte gesehen und visuell kontrolliert wird, sondern die perspektivische Zentrierung des Dargestellten auf den Sehenden setzt diesen allererst als Subjekt ein und ermöglicht so dessen imaginäres Verkennen (Lacan 1978).
In der Veranstaltung werden wir uns mit Blick-Theorien, Seh-Modellen und Bild-Konstruktionen auseinandersetzen. Zur Diskussion stehen u.a. die Historizität ‚natürlichen‘ Sehens und homogener Bildräume, Interdependenzen von Sehen und Gesehenwerden, optische Apparate und ihre ideologischen Einschreibungen, pornotopische Techniken des Betrachtens, Anamorphosen, Augentäuschungen und blinde Flecken, Panoptizismus und Multiperspektivität.
Empfohlen wird auch die Teilnahme an dem ergänzenden Lektüreseminar (3.06.423), das der vertiefenden Auseinandersetzung mit zentralen Texten dienen soll.

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