Seminar: 4.03.2302 Boethius: Trost der Philosophie - Details

Seminar: 4.03.2302 Boethius: Trost der Philosophie - Details

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Allgemeine Informationen

Veranstaltungsname Seminar: 4.03.2302 Boethius: Trost der Philosophie
Untertitel
Veranstaltungsnummer 4.03.2302
Semester SoSe2023
Aktuelle Anzahl der Teilnehmenden 30
erwartete Teilnehmendenanzahl 30
Heimat-Einrichtung Institut für Philosophie
Veranstaltungstyp Seminar in der Kategorie Lehre
Erster Termin Donnerstag, 13.04.2023 16:15 - 17:45, Ort: A01 0-007
Art/Form Seminar
Lehrsprache deutsch

Räume und Zeiten

A01 0-007
Donnerstag: 16:15 - 17:45, wöchentlich (13x)
Donnerstag, 20.07.2023 16:00 - 18:00

Modulzuordnungen

Kommentar/Beschreibung

Wegen Hochverrats am Ostgotenkönig Theoderich zum Tode verurteilt, wartet der hochrangige römische Politiker und Philosoph Anicius Manlius Severinus Boethius auf seine Hinrichtung. Während er sich in einer Art ›Hausarrest‹ befindet, schreibt er in den zwanziger Jahren des 6. Jahrhunderts sein berühmtestes Werk, das bis heute zu einem Klassiker der philosophischen wie der Weltliteratur zählt: die ›philosophiae consolatio‹, den ›Trost der Philosophie‹.
Darin inszeniert er sich als unschuldig verurteilte Sokratesgestalt, die über ihr Schicksal jammernd und von den Musen umgeben das Elend der Welt beklagt. In dieser Situation findet ihn dann die Philosophie vor, die die Musen vertreibt und ihn aus seiner Lethargie herauszwingt. Sie tritt als Ärztin auf, die Boethius‘ ›erkrankte Seele‹ zu heilen vermag, indem sie ihn daran erinnert, was im Leben und Sterben wirklich zählt: die philosophische Einsicht in das Wahre, Gute und Schöne. Kurz, sie erscheint als quasi-religiöse Trösterin, die mit ihm einen philosophischen Dialog über die moralischen Werte und Tugenden, die metaphysische Verfasstheit der Realität und das Verhältnis von Notwendigkeit und Freiheit führt. Zwischen 524 und 526 wird Boethius dann hingerichtet.

In diesem Lektüreseminar wollen wir den Trost der Philosophie gemeinsam lesen, diskutieren und die vorgebrachten Argumente kritisch analysieren. Da es sich um einen Dialog handelt, in dessen Verlauf sich sogar Prosa-Abschnitte mit Gedichten abwechseln, wird auch die literarische Gestaltung stärker als bei anderen philosophischen Texten in die Reflexion mit einbezogen werden müssen.
Boethius‘ philosophische Konzeptionen markieren dabei einen Übergang von der Philosophie in der Spätantike zu der im Frühmittelalter, sind aber noch gänzlich dem kulturgeschichtlichen Hintergrund des spätrömischen Reiches verpflichtet. Boethius erhält daher in der Philosophiegeschichtsschreibung oft den Titel ›letzter Römer und erster Scholastiker‹. Damit dient das Seminar nicht nur dazu, einen klassischen Text der (theoretischen wie praktischen) Philosophie kennenzulernen, sondern stellt auch eine Einführung in die Philosophie der Spätantike und ihre neuplatonischen, stoischen und auch aristotelischen Aspekte dar.

Es werden keine Vorkenntnisse, aber die Bereitschaft zur vorbereitenden Lektüre und regelmäßigen Teilnahme vorausgesetzt. Der Trost der Philosophie ist in verschiedenen Ausgaben verfügbar; empfohlen wird die Übersetzung von Ernst Gegenschatz und Olof Gigon (z. B. in der dtv-Ausgabe) oder Karl Büchner (Reclam), aber auch andere sind möglich; mehr dazu in der ersten Sitzung.

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