Miteinander leben lernen religiös und/oder philosophisch?
„In Zeiten neuer Konflikte zwischen Ost und West, Nord und Süd ist eines klar geworden: Auf dieser einen Welt müssen wir miteinander leben lernen, ungeachtet trennender Ideologien, Religionen, Überzeugungen.
Aber wie macht man das?
Woran müssen wir uns orientieren?
Gibt es so etwas wie einen gemeinsamen Nenner, der für alle Menschen gilt?“
Diese Fragen, zitiert vom Klappentext der Monografie „Miteinander leben lernen“ (München 2008) von Hans-Martin Schönherr-Mann, sind heute vermutlich noch brennender als vor 15 Jahren. Ihnen soll im Seminar in mehreren Schritten nachgegangen werden.
Nach einer formalen und inhaltlichen Einführung in das Seminar werden in einem ersten Schritt das Ethos in 7 Religionen (Judentum, Islam, Christentum, Hinduismus, Buddhismus, Konfuzianismus, Taoismus) genauer vorgestellt und grundlegende ethische Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausgearbeitet.
In einem 2. Schritt kommen folgende neuere Ansätze philosophischer Ethik namhafter Vertreter zur Sprache:
- der verantwortungsethische (Max Weber, Hans Jonas),
- der kommunikationstheoretische (Karl Jaspers, Hans Gadamer),
- der konsenstheoretische (Jürgen Habermas, Karl-Otto Apel, John Rawls, Michael Walzer).
In einer abschließenden Reflexion geht es um die Behauptung und Begründung gemeinsamer Grundwerte und Grundtugenden in Religionen und den genannten philosophischen Ansätzen und somit um einen mindestens hypothetischen Kern eines so genannten Weltethos.
Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer sollen je nach den prüfungsrelevanten Erfordernissen durch Referate oder andere geeignete Methoden in Aspekte der Fragestellungen einführen, anschließende Gruppenarbeiten initiieren, Diskussionen moderieren und die jeweiligen Ergebnisse in prägnanten Thesen zusammenfassen.
Verlaufsplan und Literaturliste werden den in das Seminar aufgenommenen Studierenden so frühzeitig bekannt gegeben, dass Vormerkungen für eine Referatsübernahme bereits ca. 14 Tage vor dem Veranstaltungsbeginn entgegengenommen und koordiniert werden können.