phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

phi120 - Grundlagen der Praktischen Philosophie und ihre Vermittlung (Veranstaltungsübersicht)

Institut für Philosophie 12 KP
Modulteile Semesterveranstaltungen Wintersemester 2017/2018 Prüfungsleistung
Vorlesung
Tutorium
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Seminar
  • Kein Zugang 4.03.122 - Kants Kritik der Praktischen Vernunft Lehrende anzeigen
    • Dr. Sven Ellmers, Dipl.-Sozw.

    Termine am Mittwoch, 07.02.2018 14:00 - 16:00, Montag, 05.03.2018 - Dienstag, 06.03.2018, Mittwoch, 28.03.2018 - Donnerstag, 29.03.2018 10:00 - 19:00, Ort: A01 0-007, A06 0-001, A01 0-004
    Kant abstrahiert in seiner Moralphilosophie zunächst von den historisch gewachsenen Moralvorstellungen – den Traditionen, Sitten und Gebräuchen –, um das Prinzip moralischen Urteilens zu ergründen, oder genauer: es uns klarer vor Augen zu führen. Die kritische Grundlegung der Moral soll nämlich kein intellektueller Entwurf ohne jeden Bezug zu unserer normativen Praxis sein, sondern sie erläutert lediglich den Begriff eines „ohne weitere Absicht guten Willens, so wie er schon dem natürlichen gesunden Verstande beiwohnt und nicht sowohl gelehrt als vielmehr nur aufgeklärt zu werden Bedarf“. Das unbedingte Sollen, der sogenannte Kategorische Imperativ, ist nämlich Ausdruck einer apriorischen Nötigung der reinen praktischen Vernunft, auf die es sich zu besinnen gilt, um wider die heteronomen Bestimmungsgründe des Willens eine moralisch vernünftige Entscheidung zu treffen. Impliziert ist damit die Freiheit des Menschen, sein Handeln einem selbst gegebenen Gesetz zu unterwerfen – Kausalität aus Freiheit. Die Freiheit eines Willens, nicht von Naturgesetzen bestimmt zu sein, sondern unabhängig von sinnlichen Antrieben eine Kausalkette in Gang setzen zu können, impliziert weiterhin, den Inhalt des Wollens freiheitlich zu gestalten – Kausalität aus Freiheit und für die Freiheit. Es ist dieser Kerngedanke einer reflexiven, sich selbst wollenden Freiheit, der im Seminar vor allem anhand der ersten sieben Paragraphen der Kritik der Praktischen Vernunft erarbeitet werden soll. Alle Texte, die im Seminar besprochen werden, können bei Stud.IP heruntergeladen werden. Falls Sie sich Kants 'Kritik der praktischen Vernunft' zulegen möchten, empfehle ich Ihnen die Ausgabe der 'Philosophischen Bibliothek Meiner'.

  • Kein Zugang 4.03.123 - Freiheit und bürgerliche Gesellschaft. Idealistische Freiheitsphilosophie und materialistische Kritik Lehrende anzeigen
    • Sabine Hollewedde

    Montag: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 16.10.2017)

    Die Idee der Freiheit, wie sie die Philosophie ausformulierte, ist geknüpft an ihre gesellschaftliche Realisierung. Mit dem Aufkommen der bürgerlichen Gesellschaft entwickelte sich in der Philosophie ein Begriff von Freiheit, welcher an die Idee der Menschheit geknüpft ist und mit universellem Anspruch gegen jegliche Form von Herrschaft von Menschen über Menschen auftritt. In der französischen Revolution sah die Philosophie die Verwirklichung der Idee der Freiheit in der Gesellschaft: „Das Prinzip der Freiheit des Willens also hat sich gegen das vorhandene Recht geltend gemacht.“ (Hegel) Doch was bedeutet ‚Freiheit‘ in der inzwischen entwickelten bürgerlichen Gesellschaft? Die Freiheit der Individuen als Rechtspersonen steht hier auf der einen Seite als Gut bürgerlichen Rechts; auf der anderen Seite geht mit diesem geschützten Recht die Ohnmacht der einzelnen freien Rechtssubjekte angesichts gesellschaftlicher Entwicklungen, der Armut des größten Teils der ‚Menschheit‘, ökonomischer Krisen und durch die Ökonomie produzierter zerstörerischer ökologischer Veränderungen einher. Das Seminar geht der Frage nach, was ‚Freiheit‘ in der bürgerlichen Gesellschaft bedeutet und wie die philosophische Idee der Freiheit auf gesellschaftliche Emanzipation zu beziehen ist. Literatur: Kant, Immanuel: Die Metaphysik der Sitten, in: ders. Werkausgabe Band VIII, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 1982. Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Grundlinien der Philosophie des Rechts, in: ders. Werke 7, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 1986. Marx, Karl: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band, in: Marx-Engels-Werke Band 23, Dietz Verlag, Berlin 1981. Adorno, Theodor W.: Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit, Suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M. 2001.

  • Kein Zugang 4.03.124 - Texte zur Kulturphilosophie II: Rousseaus Streitschrift „Über die Ungleichheit unter den Menschen“ im Kontext. Lehrende anzeigen
    • Corinna Schubert

    Termine am Montag, 29.01.2018 12:00 - 14:00, Montag, 19.02.2018 - Freitag, 23.02.2018 10:00 - 16:00, Ort: A01 0-005, A01 0-009
    Jean-Jacques Rousseaus 1755 veröffentlichter "Discours sur l’inégalité" hat schon früh durch seine radikale Kulturkritik polarisiert. Dabei regt sowohl sein streitbares Menschenbild zum Nachdenken an, wie etwa die berühmte These vom Ursprung der politischen Ungleichheit im Eigentum. Bis heute beschäftigen uns Fragen zum Verhältnis von Natur und Kultur bzw. zur Stellung des Menschen in der Natur, dessen „Prozess der Zivilisation“ (N. Elias) unwiderruflich scheint. Ziel des Seminars ist es, vor diesem Hintergrund Rousseaus Schrift mit Textauszügen aus dem thematischen und historischen Umfeld zu konfrontieren (z.B. Hobbes’ „Leviathan“, Mandevilles „Bienenfabel“, Diderot u.a.) sowie daran anknüpfende Themen der Aufklärung zu erschließen (z.B. den Naturzustand, die Naturrechtsdebatte, die beginnenden Evolutionstheorien etc.). Gleichzeitig soll uns die Auseinandersetzung mit Rousseau als Leitfaden für unser eigenes Fragen dienen: Was ist Kultur? Wie wurde der Mensch zum Kulturwesen? Können wir „zurück zur Natur“? Und wollte Rousseau tatsächlich „zurück“? Inwiefern sind alle Menschen gleich? Ist Kultur immer auch Fortschritt? Primäre Textgrundlage: Jean-Jacques Rousseau: Abhandlung über den Ursprung und die Grundlagen der Ungleichheit unter den Menschen. Reclam 2010. Weiterführende Literatur: Kurt Weigand: Rousseaus negative Historik (Einleitung zu „Jean-Jacques Rousseau: Schriften zur Kulturkritik.“) Meiner, Philosophische Bibliothek 1995. S. VII - LXXIX.

  • Kein Zugang 4.03.125 - Grenzen der Aufklärung (?) - Zur Philosophie nach Auschwitz Lehrende anzeigen
    • Ruben Obenhaus, M.A.

    Dienstag: 18:00 - 20:00, wöchentlich (ab 17.10.2017)

    „Hitler hat den Menschen im Stande ihrer Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ aufgezwungen: ihr Denken und Handeln so einzurichten, daß Auschwitz nicht sich wiederhole, nichts Ähnliches geschehe.“ (Theodor W. Adorno: Negative Dialektik, S. 358) Der von Adorno formulierte neue kategorische Imperativ zeigt auf eindringliche Weise auf, welchen tiefen Einschnitt die Shoah in das Denken und Handeln bedeutet. Die Konsequenz aus der Geschichte kann es daher nur sein, diesen Imperativ ernst zu nehmen und die Aufklärung, derer Grenzen uns aufgezeigt wurde, voran zu treiben. Im Rahmen des Seminars werden wir uns nicht nur anhand einschlägiger Text der Kritischen Theorie mit der Frage beschäftigen, was es heißt Philosophie nach Auschwitz zu betreiben, sondern uns auch philosophisch den zentralen Begriffen wie Holocaust, Shoah und Auschwitz nähern. Das Seminar richtet sich insbesondere an Studierende, die sich bisher noch nicht oder wenig mit der Kritischen Theorie der sog. „Frankfurter Schule“ auseinandergesetzt haben und einen ersten Einblick in das Denken dieser gesellschaftskritischen Tradition erhalten wollen. Literatur (primär): Adorno, Theodor W.: Erziehung zur Mündigkeit. Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959–1969. Frankfurt am Main, 1971. Claussen, Detlev: Grenzen der Aufklärung. Die gesellschaftliche Genese des modernen Antisemitismus. Erweiterte Neuausgabe. Frankfurt am Main, 2005.

  • Kein Zugang 4.03.126 - Jaspers und Kierkegaard Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Reinhard Schulz

    Mittwoch: 14:00 - 16:00, wöchentlich (ab 18.10.2017), Ort: A14 1-112, A07 0-030 (Hörsaal G)

    Mit der ‚Psychologie der Weltanschauungen’ hat Karl Jaspers 1919 sein philosophisches Erstlingswerk vorgelegt, in dem zentrale Grundbegriffe seiner Existenzphilosophie erstmals vorgestellt werden. Das Werk bewegt sich im Grenzbereich von Psychologie und Philosophie („Der Psychologe sieht in dem historischen Material eine Fundgrube für illustrierende Fälle, ihm ist die Vergangenheit, was dem Psychopathologen die Klinik ist.“) und baut die in der ‚Allgemeinen Psychopathologie’ (1913) vorgenommene Dreiteilung des Verstehens zu einer Weltanschauungsanalyse gegenständlicher, das Selbst reflektierender und enthusiastischer Einstellungen aus, die mit sinnlich-räumlichen, seelisch-kulturellen und metaphysischen Weltbildern korrespondiert. Jaspers’ frühe Werk enthalten viele Bezüge zu dem dänischen Philosophen Sören Kierkegaard (1813-1855), der als einer der wichtigsten Vorläufer der Existenzphilosophie gilt. Mit dem Seminar soll sowohl in das Denken von Jaspers wie von Kierkegaard eingeführt werden, dass im Hinblick auf Kierkegaards Bemerkung: „Existieren ist eine Kunst. Die Aufgabe des subjektiven Denkers besteht darin, sich selbst in Existenz zu verstehen.“ viele Gemeinsamkeiten aufweist. Jaspers war der Meinung, dass das moderne Philosophieren ohne Kierkegaard, Nietzsche und Marx nicht zu begreifen sei, wobei eine weitere Strömung, die aus „den Quellen der Naturwissenschaften, der Wissenschaft überhaupt, der Mathematik und Logik“ fließe, nicht außer Acht gelassen werden dürfe. Jaspers’ Frage: „Ob diese beiden Ströme sich treffen und wie sie sich begegnen, und ob sie einem gemeinsamen Ganzen zufließen, in dem als in der eigentlichen, wahren Philosophie sie sich einen, das ist noch nicht entschieden“ soll auch für uns das zentrale Seminarthema sein. Literatur: Karl Jaspers: Allgemeine Psychopathologie. Ein Leitfaden für Studierende, Ärzte und Psychologen, Berlin 1913 (9. Aufl. 1973); Karl Jaspers: Psychologie der Weltanschauungen, Berlin 1919 (Neuausgabe München 1985); Karl Jaspers: Vernunft und Existenz München 1935 (Neuausgabe München 1973); Karl Jaspers: Aneignung und Polemik, München 1968; Hans Saner: Karl Jaspers. rowohlts monographien, Hamburg 1970; Werner Schüßler: Jaspers zur Einführung, Hamburg 1995; Annemarie Piper: Sören Kierkegaard, München 2014; Tilo Wesche: Kierkegaard. Eine philosophische Einführung, Stuttgart 2003.

  • Kein Zugang 4.03.127 - Max Horheimer: Traditionelle und kritische Theorie Lehrende anzeigen
    • Enrico Pfau

    Freitag: 12:00 - 14:00, wöchentlich (ab 20.10.2017), Ort: W04 1-162, A06 1-106

    In seinem Aufsatz "Traditionelle und kritische Theorie" von 1937 stellt Max Horkheimer die Grundzüge jener Theorie vor, die eben als Kritische Theorie oder als Theorie der Frankfurter Schule bekannt geworden ist. Ziel des Seminars ist es, ein erstes Grundverständnis der Kritischen Theorie im Gegensatz zur Traditionellen zu gewinnen und zugleich einige wesentliche Problemfelder der Philosophie kennenzulernen. Den Inhalt des Aufsatzes kann man mit Horkheimers Worten folgendermaßen zusammenfassen: "In meinem Aufsatz habe ich auf den Unterschied zweier Erkenntnisweisen hingewiesen; die eine wurde im Discours de la méthode begründet, die andere in der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie. Theorie im traditionellen, von Descartes begründeten Sinn, wie sie im Betrieb der Fachwissenschaften überall lebendig ist, organisiert die Erfahrung auf Grund von Fragestellungen, die sich mit der Reproduktion des Lebens innerhalb der gegenwärtigen Gesellschaft ergeben. Die Systeme der Disziplinen enthalten die Kenntnisse in einer Form, die sie unter den gegebenen Umständen für möglichst viele Anlässe verwertbar macht. Die soziale Genesis der Probleme, die realen Situationen, in denen die Wissenschaft gebraucht, die Zwecke, zu denen sie angewandt wird, gelten ihr selbst als äußerlich. - Die kritische Theorie der Gesellschaft hat dagegen die Menschen als die Produzenten ihrer gesamten historischen Lebensformen zum Gegenstand. Die Verhältnisse der Wirklichkeit, von denen die Wissenschaft ausgeht, erscheinen ihr nicht als Gegebenheiten, die bloß festzustellen und nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit vorauszuberechnen wären. Was jeweils gegeben ist, hängt nicht allein von der Natur ab, sondern auch davon, was der Mensch über sie vermag. Die Gegenstände und die Art der Wahrnehmung, die Fragestellung und der Sinn der Beantwortung zeugen von menschlicher Aktivität und dem Grad ihrer Macht." (Max Horkheimer: Traditionelle und Kritische Theorie, Nachtrag, in: Gesammelte Schriften, Bd.4, Fischer Verlag 1988, S. 217) Das Urteil der Kritischen Theorie über ihren Gegenstand lautet, "grob formuliert, dass die Grundform der historisch gegebenen Warenwirtschaft, auf der die neuere Geschichte beruht, die inneren und äußeren Gegensätze der Epoche in sich schließt, in verschärfter Form stets aufs neue zeitigt und nach einer Periode des Aufstiegs, der Entfaltung menschlicher Kräfte, der Emanzipation des Individuums, nach einer ungeheuren Ausbreitung der menschlichen Macht über die Natur schließlich die weitere Entwicklung hemmt und die Menschheit einer neuen Barbarei zutreibt." (Traditionelle und Kritische Theorie, ebd. S. 201) Der Seminartext (65 Seiten) wird über StudIP zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.151 - Augustinus, Confessiones Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Mittwoch: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 18.10.2017)

    Werk wie Person von Augustinus (354-430 n. Chr.) stehen für einen soziokulturell und epochengeschichtlich zentralen Wandel. Dieser Wandel hat bewußtseinsgeschichtliche Bedeutung nicht nur für Fragen religiöser Selbstverständigung. Auch und gerade im Hinblick auf Sinn und Anspruch philosophischer Reflexion vollzieht sich hier ein gravierender Paradigmenwechsel, so daß Augustinus von K. Jaspers mit vollem Recht in eine Reihe mit Platon und Kant gestellt worden ist. Bei Augustinus dokumentiert sich der Einsatzpunkt ‚nachantiken’ Denkens. Aus diesem Grund sind die Frage- und Problemstellungen, für die Augustinus’ Werk steht, gerade auch in philosophiegeschichtlicher wie philosophisch-systematischer Hinsicht bedeutsam. Das zeigt sich exemplarisch in seinem vielleicht berühmtesten Werk: den Confessiones. Die Themen, Denkmotive und Fragen, die sich hier als Index der ersten ihrer selbst bewußten ‚Moderne’ zeigen, werden Gegenstand des Seminars sein. Es sind Frage- und Problemstellungen, die nicht nur in philosophiegeschichtlicher Hinsicht bedeutsam, sondern gerade gegenwärtig wieder von hoher sachsystematischer Relevanz sind. Nicht das geringste Indiz dafür ist der Wiederklang, den die Confessiones bei Wittgenstein (um nur ihn zu nennen) gefunden haben. Text: Confessiones (am besten eine zweisprachige Ausgabe). Eine Literaturliste wird zu Beginn des Seminars zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.178 - Philosophie und Psychiatrie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Matthias Bormuth

    Montag: 16:00 - 18:00, wöchentlich (ab 16.10.2017)

    Karl Jaspers (1883-1969) hat als junger Psychiater mit der Allgemeinen Psychopathologie (1913/1973) einen methodischen Klassiker der Medizin verfasst, der heute noch rezipiert wird. In der 4. Auflage des Werkes fügte er vor dem Hintergrund der entwickelten Existenzphilosophie einen umfänglichen Teil „Vom Ganzen des Menschseins“ bei. In dem mehrseitigen Abschnitt „Psychiatrie und Philosophie“ erläutert er die wichtigsten Bezüge zwischen den Disziplinen, die für das Verständnis des psychisch Kranken notwendig sind, aber auch helfen, allgemeine Fragen der Anthropologie zu stellen und zu klären. Das Seminar geht vor allem von diesem Text aus, rekurriert aber auch auf andere Essays, die Jaspers zum Verhältnis von Psychotherapie und Philosophie schrieb. Sie wurden gesammelt in dem Band Der Arzt im technischen Zeitalter (1986). Zudem werden im Laufe des Seminars grundlegende Texte zur Verhältnisbestimmung von Psychiatrie und Philosophie gelesen, die mit dem Ansatz von Jaspers verbunden sind. Es handelt sich sowohl um Texte philosophischer wie psychiatrisch-psychosomatischer Klassiker. Kurze Einführungen erleichtern das interdisziplinäre Gespräch. Das Seminar ist für alle Studierenden geeignet, die bereit sind, 20-30 Seiten pro Woche zu lesen. Es wird keine weitere Vorbildung benötigt. Kurze Einführungen in die jeweils behandelte Position werden gegeben. Es können von studentischer Seite ebenfalls Texte vorgestellt werden, wenn ausreichendes Hintergrundwissen vorhanden ist. Folgende Texte werden behandelt: - Karl Jaspers, Psychiatrie und Philosophie (1946) - Auszüge aus: Karl Jaspers, Der Arzt im technischen Zeitalter (1986) - Max Weber, Wissenschaft als Beruf (1918) - Viktor v. Weizsäcker, Das Antilogische (1943) - Ludwig Binswanger, Karl Jaspers und die Psychiatrie (1942) - William James, Neurologie und Medizin (1902) - David Hume, Über den Selbstmord (1770) - Friedrich Nietzsche, Vom Nutzen und Nachteil der Geschichte für das Leben (1874) - Immanuel Kant, Was ist Aufklärung? (1784) - Friedrich Wilhelm Hegel, Einführung in die Philosophie der Geschichte (1831) - Karl Popper, Erkenntnis und Werturteil (1974)

  • Kein Zugang 4.03.179 - Klassiker der Zeitphilosophie Lehrende anzeigen
    • Prof. Dr. Johann Kreuzer

    Dienstag: 10:00 - 12:00, wöchentlich (ab 17.10.2017)

    Die Vorlesung führt in die grundlegenden und der Sache nach bis heute die zeitphilosophische Diskussion bestimmenden Theorien bzw. Konzepte ein. Platon und Aristoteles haben als erste – als Erbe freilich vorsokratischer Vorgaben – Sinn und Logizität der Zeit zu erfassen und zu benennen versucht. Am Ende der Antike ist dann insbesondere von Augustinus die Frage nach Zeit als Gegenstand und Form von Erfahrung erneut diskutiert und zu beantworten versucht. Kurz vor der Epochenschwelle 1800 hat dann Kant der Frage nach der Zeit eine neue Wendung gegeben. Die Antwortoptionen, die sich bezüglich dieser Frage von Platon bis zu Augustinus und Kant formuliert finden, haben nichts von ihrer Aktualität verloren. Insbesondere Augustinus’ Frage nach der Zeit ist zum Bezugspunkt ‚moderner’ Zeitphilosophie – etwa im Anschluß an Husserl und Heidegger oder z.B. bei Wittgenstein – geworden. Eine Literaturliste wird zu Beginn der Vorlesung zur Verfügung gestellt.

  • Kein Zugang 4.03.9997 - Philosophie & Film Lehrende anzeigen
    • VertreterInnen der Fachschaften

    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 10.12.2019)
    Dienstag: 18:30 - 22:00, zweiwöchentlich (ab 22.10.2019)
    Termine am Dienstag, 08.10.2019, Dienstag, 15.10.2019, Dienstag, 04.02.2020, Dienstag, 13.10.2020, Dienstag, 27.10.2020 18:30 - 22:00

    Filmliste für die Sommersemesterferien 2021: 17.08.: Southland Tales (Richard Kelly, USA 2006) 24.08.: The Revolutionary (Paul Williams, USA 1970) 31.08.: Angst essen Seele auf (Rainer Werner Fassbinder, D 1974) 07.09.: Die Mondverschwörung (Thomas Frickel, D 2011) mit anschließender Diskussion mit Regisseur Thomas Frickel 14.09.: Die 120 Tage von Sodom (Pier Paolo Pasolini, I 1975) 21.09.: Armee im Schatten (Jean-Pierre Melville, F 1969) 28.09.: Der Fremdenlegionär (Claire Denis, F 1999) Jeweils dienstags, dieses Semester um 20 Uhr im Cine k. Eintritt für alle Studierenden wie immer frei. ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++ Philosophie und Film – Sehen und Erkennen „Die Fotografie, das ist die Wahrheit. Kino, das ist die Wahrheit 24 Mal in der Sekunde.“ – Aus „Der kleine Soldat“ von Jean-Luc Godard „Film ist 24 Mal Lüge in der Sekunde um der Wahrheit zu dienen, oder dem Versuch die Wahrheit zu finden zu dienen.“ – Michael Haneke Wenn das Kino oder der Film einfach nur die Wahrheit wäre, dann gäbe es keine Frage zu stellen, keinen Grund des Miss- oder Unverständnisses gegenüber dem Wahrgenommenen, es wäre reine Offenbarung. Aber schon der angegebene Unterschied zwischen Fotographie und Cinematographie, also Film, nämlich der Ablauf von 24 Bildern in der Sekunde im klassischen analogen Kino, gibt nur die Illusion der Bewegung vor. Die bloße Statik des Einzelbildes wird durch den Projektor zum Schein der Dynamik. Doch die Kamera gibt den größten Hinweis des Betrugs: Es handelt sich nur um einen Ausschnitt, worin der Zuschauer dem Regisseur ausgeliefert ist. Die Wahrheit dessen was man zu Gesicht bekommt, wenn darin denn eine liegt, kann also nicht bloß im unmittelbaren Augenschein liegen, sondern muss erst aus diesem gehoben werden. In der Reihe „Philosophie und Film“, welche die Fachschaft Philosophie mit der finanziellen Unterstützung des AStA realisieren darf, versuchen wir den präsentierten Filmen das zu entlocken, was nicht nur dem bloßen Material entspricht, sondern im Zusammenhang sich nur zeigt. In einer gemeinsamen Diskussion versuchen wir uns über das Gesehene auszutauschen und so Schritt für Schritt, von den ersten individuellen Eindrücken bis zu den wesentlichen Gehalten des Filmes vorzudringen. Die Intention des Schöpfers muss dabei nicht die wesentliche Rolle spielen, denn oftmals liegt das, was einen Film so sehenswert und erkenntnisreich macht, in seinen Behauptungen darüber oder in seinem Scheitern daran, was er eigentlich darstellen will. Es sind also nicht nur die großen bewunderten Klassiker des Kinos, denen wir uns in dieser Reihe verschrieben haben, sondern auch grade solche Filme, die eine Kontroverse schaffen können, die vielleicht sogar verachtenswert sind in ihren Inhalten, die bloße Lüge zu sein scheinen, aber wenigstens doch etwas über die Macher und ihre Umgebung verraten. So hoffen wir über viele Wege eine interessante und diskussionswürdige filmische Grundlage für unser Gespräch danach zu liefern. Der Eintritt für alle Studierenden ist frei und willkommen ist dabei jeder. Zunächst steht der Genuss des Films im Vordergrund und damit die Möglichkeit, die Filme in einem Rahmen zu sehen, für den sie gemacht worden sind, das Kino und die Leinwand. Aber auch die Diskussion im Anschluss ist natürlich für alle offen und wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmer. Es soll langsam an die Filmanalyse gegangen werden, alle Unsicherheiten und Anfangsschwierigkeiten, die für manch einen solche Diskussionen hervorrufen können, wollen wir gemeinsam überwinden. Die Programme der vergangenen Jahre findet ihr auf unserer [Homepage.]https://uol.de/fsphilo/philosophie-und-film

Hinweise zum Modul
Hinweise
Das Modul phi120 (12 KP) wird nur von Studierenden belegt, die sich vor dem WiSe 2020/21 in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben. Studierende, die sich zum WiSe 2020/21 oder später in den Bachelor Philosophie/Werte und Normen immatrikuliert haben, studieren das Modul phi121 (9 KP).
Prüfungsleistung Modul
Portfolio aus sechs kleinen Teilleistungen (Essays, Sitzungsausarbeitungen, Kurzvorträge mit Thesenpapier) gemäß der fachspezifischen Anlage der Bachelorprüfungsordnung. Es werden jeweils zwei kleine Teilleistungen in den beiden Seminaren und im Tutorium erbracht.
Kompetenzziele
Kenntnis grundlegender Positionen der praktischen Philosophie; systematisches Verständnis der Grundbegriffe der praktischen Philosophie und Fähigkeit zu kritischer Beurteilung von Einzelproblemen der praktischen Philosophie mit dem Schwerpunkt auf der Allgemeinen Ethik und Moralphilosophie sowie der Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie; Hermeneutische Kompetenzen, Philologisch-historische Kompetenzen, Reflexions-und Argumentationskompetenzen, Informationskompetenzen, Transformationskompetenzen, Forschungskompetenzen, Sprachkompetenzen, Sozialkompetenzen, Präsentations- und Moderationskompetenzen.