Nachdem sich die Erforschung populärer Musik lange Zeit damit befasst hat, WER etwas hört (Musik als Medium der Sozialisation) lässt sich aktuell eine Wendung hin zum WIE etwas gehört wird (sensory bzw. material turn) ausmachen. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass die (Medien)Praktiken des Umgangs mit Musik (Radio-Hören, HiFi-; Walkman-, Soundfile-Hören oder TikTok) aber auch die Situationen, während derer man Musik hört (Tanzen, auf ein Festival gehen, ganz in der Nähe einer*m Musiker*in auf die Finger schauen) dazu beitragen, wie und was man hört. Unterschiede ergeben sich sicherlich auch vor dem Hintergrund der eigenen Erfahrungen im Umgang mit Musik. Ein*e Musiker*in hört andere Dinge als ihr/sein Publikum und mit lautstärkesensiblen Kopfhörern hört man anderes als vor einem Grammophontrichter. Wie entsteht ein spezifisches und historisch veränderliches Hörwissen, das Bewertungsordnungen und Ästhetiken von (populärer) Musik prägt?
Gegenüber populären Hörpraktiken wurde aus einer am Werk orientierten Perspektive viel Kritik geübt. Das Seminar begibt sich auf die Suche nach den Argumenten dieser Kritik und sichtet zugleich Konzepte, die populären Hörpraktiken deren eigene Regeln und Normen zubilligen. Neben der Lektüre einschlägiger Texte wollen wir uns auch den methodischen Herausforderungen der Auseinandersetzung mit populären Hörpraktiken zuwenden.
Ein explizit musikalisches Wissen (Noten, Spielen eines Instruments) bildet dafür keine Voraussetzung, im Gegenteil. Es sollen sich auch diejenigen Studierenden angesprochen fühlen, die Musik als Alltagspraxis nutzen.
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